„’Der wäre doch ausgegangen!’ schrie der Lehrer verärgert. Er konnte überhaupt nicht verstehen, warum der Schüler die Situation falsch eingeschätzt hatte, dabei war doch alles sonnenklar! Alles?“
Als Sportspiel gehört Volleyball zur Gruppe der Sportarten, bei denen ein hohe Wahrnehmungsfähigkeit gefordert ist, die dazu dient, verschiedene Spielsituationen, ständig variierende Anforderungen und motorische Aufgabenstellungen zu bewältigen und die optimale Umsetzung der Spielidee zu gewährleisten. Ziel in den Sportspielen ist es, anwendungsbezogen Handeln zu können, das heißt, im richtigen Moment die richtige Entscheidung für die Auswahl der am besten geeigneten Bewegung zu treffen, um sie letztlich umzusetzen und den Ball zurückschlagen zu können. Im Volleyball ist diese Fähigkeit in besonderem Maße gefordert, da sich nicht vorhersagen oder antizipieren lässt, was während eines Spiels geschehen kann – dies hängt wesentlich vom Gegner ab, der mit seinen Fähigkeiten zur Spielausübung gewissermaßen den Maßstab für meine eigene Spielfähigkeit setzt. Entscheidend sind Ballwechsel, die ich gewinne - und so ist es wichtig, günstige Vorraussetzungen für dieses Ziel zu schaffen.
Die Basis einer jeden Bewegung und somit auch Grundlage einer jeden volleyballspezifischen Bewegung bildet die Wahrnehmung - eine schlechte Wahrnehmung ist schuld daran, wenn ich Bälle im „Aus“ glaube, die nicht im „Aus“ sind, wenn ich einen Ball nicht mehr rechtzeitig erreiche und ist schuld daran, wenn es mir nicht gelingt, den Ball zielgerecht zurückzuschlagen. Sie bildet letztlich das Kriterium für eine gute Handlungsfähigkeit innerhalb der Rückschlagspiele.
Ich werde im folgenden versuchen, den Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und Bewegung zu charakterisieren, ihn in den Kontext des Volleyballspiels einzubauen und mögliche Schlussfolgerungen für Trainierbarkeit und Schulung einer volleyballspezifischen Wahrnehmung zu ziehen. Diesen Betrachtungen sei allerdings noch vorangestellt, dass Handlungsfähigkeit im Sportspiel von verschiedenen Komponenten determiniert wird: Kondition, Koordination, Technik und Taktik. Die Wahrnehmungsfähigkeit hat auf all diese Komponenten entscheidenden Einfluss und bewirkt deren zielgerichtete und bestmögliche Verwirklichung - deshalb soll es hier genügen, auf die Komplexität einer Spielfähigkeit hinzuweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wahrnehmen und Bewegen
- Informationsaufnahme
- Informationsverarbeitung
- Der Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und Bewegung
- Sensibilisierung der Wahrnehmung
- Die Verbindung zum Mannschaftssport
- Wahrnehmungslernen als Grundstein für Spielfähigkeit
- Vorbetrachtungen
- Wahrnehmungslernen in Sportspielen
- Wahrnehmungslernen im Volleyball
- Spielfähigkeitsvermittlung des Volleyballspiels
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und Bewegung im Volleyball. Sie analysiert, wie Wahrnehmungsfähigkeit die Handlungsfähigkeit im Volleyball beeinflusst und wie diese Fähigkeit durch gezieltes Training verbessert werden kann.
- Die Bedeutung der Wahrnehmung im Kontext des Volleyballs
- Der Einfluss von Wahrnehmungsprozessen auf Bewegungsausführung
- Die Rolle von Wahrnehmungslernen in der Spielfähigkeitsentwicklung
- Mögliche Trainingsansätze zur Verbesserung der volleyballspezifischen Wahrnehmung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Wahrnehmung im Volleyball heraus und verdeutlicht, wie wichtig eine gute Wahrnehmungsfähigkeit für die erfolgreiche Ausführung von Bewegungen im Spiel ist.
Wahrnehmen und Bewegen
Dieses Kapitel analysiert die Verbindung zwischen Wahrnehmung und Bewegung. Es beleuchtet die Rolle der Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung bei der Bewegungssteuerung.
Der Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und Bewegung
Dieses Kapitel betrachtet die Sensibilisierung der Wahrnehmung im Kontext des Volleyballspiels und diskutiert die spezifischen Anforderungen, die der Mannschaftssport an die Wahrnehmungsfähigkeit stellt.
Wahrnehmungslernen als Grundstein für Spielfähigkeit
Dieses Kapitel fokussiert auf die Bedeutung des Wahrnehmungslernens im Volleyball und stellt verschiedene Aspekte des Trainings und der Entwicklung der volleyballspezifischen Wahrnehmung dar.
Schlüsselwörter
Volleyball, Wahrnehmung, Bewegung, Spielfähigkeit, Wahrnehmungslernen, Informationsaufnahme, Informationsverarbeitung, Mannschaftssport, Training, Sensibilisierung, Analysatoren, Bewegungskoordination.
- Arbeit zitieren
- Ines Meier (Autor:in), 2004, Der Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und Bewegung beim Volleyball, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166989