Post Merger Integration – Die Kunst einen gemeinsamen Nenner zu finden

Am Praxisbeispiel eines Mineralölkonzerns


Hausarbeit, 2011

18 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Vorbemerkung und Einleitung
1.1 Vorstufen zu Post Merger Integration
1.2 Die Pre Merger Phase

2 Post Merger Integration
2.1 Definition der Post Merger Integration
2.2 Phasen der Post Merger Integration

3 Post Merger Integration bei BP / Veba / Aral
3.1 Kurzvorstellung der Unternehmen mittels historischem Werdegang
3.2 Post Merger Strategie von BP
3.3 Maßnahmen / Probleme / Lösungsansätze

4 Kritische Würdigung

Darstellungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Vorbemerkung und Einleitung

Einen gemeinsamen Nenner finden - Jeder von Ihnen kennt dieses Problem aus seinen ersten mathematischen Erfahrungen und im Hinblick auf die damalige mathematische Vorbildung, weiß sicherlich auch noch jeder, wie schwer man sich damit am Anfang getan hat.

Nicht nur die Tatsache, dass man sich selber in einem unbefangenen und teilweise naiven Alter befand, sondern auch die unzureichenden mathematischen Vorkenntnisse trugen dazu bei, dass die damals gestellten Aufgaben und die damit verbundenen Lösungswege nicht zu erreichen schienen.

Dennoch hat sich jeder von Ihnen damals mit der Algebra auseinander gesetzt und nach gewissen Methoden und Hilfsmitteln den geforderten Lösungsweg gefunden.

In dieser Hausarbeit möchte ich Ihnen allerdings nicht die einzelnen mathematischen Lösungswege im Hinblick auf die „Arithmetik“ beibringen, sondern viel mehr die Parallele zu der Post Merger Integration abbilden.

Auch die Manager der beiden miteinander fusionierten Unternehmen stehen vor einer ähnlichen Aufgabe, wie Sie damals im Mathematikunterricht – Einen gemeinsamen Nenner finden.

Das neugegründete Unternehmen befindet sich in einem ähnlich kindlichen Alter wie Sie es damals waren und die Erfahrungen mit der Thematik „Post Merger Integration“ gleichen denen Ihrer damaligen Algebra.

Der einzige Unterschied besteht darin, dass den Managern niemand eine Musterlösung bzw. einen Musterlösungsweg zur Erreichung einer erfolgreichen Post Merger Integration vorlegen kann, sondern jedes Unternehmen seine individuelle M&A-Strategie finden, definieren, kommunizieren und vor allem „leben“ muss.

Im Folgenden finden Sie Anhaltspunkte an denen Sie eine erfolgreiche M&A-Strategie festmachen und kombiniert mit dem hier aufgeführten Praxisbeispiel auch ggf. auf Ihre Unternehmung projizieren können.

1.1 Vorstufen zu Post Merger Integration

Bevor wir in dieser Hausarbeit auf den eigentlichen Inhalt der Post Merger Integration (kurz: PMI) zu sprechen kommen, müssen wir den Weg zu jener PMI ansprechen. Veranschaulicht wird der Weg durch die folgende Abbildung (Abb.1), in der die „Drei-Stufen“ einer M&A-Strategie skizziert sind. Die Pre Merger Phase (Vorbereitungsphase), die Merger-Phase (Transaktionsphase) und die Post Merger Phase (Integrationsphase).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Munich Buisness School Link: (http://www.munich-business-school.de/intercultural/index.php/Image:Transaktionsablauf.jpg)

Die M & A beginnt somit nicht mit der eigentlichen Merger (Fusion), welche einen freundlichen Charakter besitzt oder mit der Akquisition (Übernahme), welche in den meisten Fällen einen Verlierer hervorbringt, da die Übernahme von einem feindlichen Charakter geprägt ist. Vielmehr startet die M&A-Strategie schon zu einem viel früheren Zeitpunkt. Der Ablauf der M&A wird in der Literatur mehrfach be- und umschrieben. Meistens unterscheiden sich die einzelnen Vorgehensweisen relativ stark voneinander, so dass nicht von einem grundsätzlichen und gemeinsamen „Lösungsweg“ gesprochen werden kann.[1] Festzuhalten ist allerdings, dass die M&A-Strategien in zwei Kernphasen (Pre Merger Phase und Post Merger Integration Phase) unterteilt werden können.[2]

1.2 Die Pre Merger Phase

Wie Sie anhand der Abbildung 1 sehen können, befindet man sich in der Pre Merger Phase vor dem Vertragsabschluss der beiden „fusionierenden“ Unternehmen. In dieser Phase legt man die Grundsteine für den Vertragsabschluss und somit für die spätere PMI. Es wird zunächst ein Anforderungsprofil erstellt sowie eine systematische Suche eines geeigneten Zusammenschlusskandidaten vollzogen. In der Literatur wird man hier mehrfach auf den Begriff des „FIT“ stoßen.[3] Der Begriff des „FIT“ steht sinnbildlich für den bestmöglichen, identifizierten Kandidaten nach strategischen, operativen, ökonomischen und soziokulturellen Gesichtspunkten. Die Auswahlmethoden und die Gewichtung dieser Punkte sind von Unternehmung zu Unternehmung verschieden und lassen sich nicht vereinfacht darstellen, dennoch lässt sich ein grober Ablaufplan auch hier herauskristallisieren.

Zu Beginn wählt man eine geeignete Strategie und Struktur[4] zur Übernahme oder Verschmelzung der Unternehmen aus. Schon jetzt müssen die Manager wählen, ob man den freundlichen oder den feindlichen Weg einschlägt. Gekoppelt mit dieser Entscheidung bereitet man einen Vorbereitungsplan und damit eine systematische Kandidatenauswahl vor. Festzuhalten hierbei ist, dass eine gründliche und detaillierte Ausarbeitung dieser Vorbereitung einen großen Anteil an der späteren erfolgreichen PMI hat. Vergleichbar ist hierbei derselbe Ansatz wie bei der Prototypen-Fertigung in der Industrie. Probleme die bereits in der Entwicklungs- bzw. Konzeptionsphase entdeckt und analysiert werden, können unter einem geringen Einsatz von Kosten eliminiert werden, wohingegen eine Fehlerfeststellung kurz vor Auslieferung des Prototypen meist mit hohen Kosten verbunden ist und u.U. ein Imageverlust verkraftet werden muss. Das gleiche Konzept gilt auch bei der M&A-Strategie, allerdings gibt es immer noch einige Manager, die diesem Aspekt nicht die nötige Bedeutung und Wertschätzung schenken, so dass die meisten M&A-Transaktionen kurz nach Neugründung scheitern (Misserfolgsquote bei ca. 85%)[5]

2 Post Merger Integration

Anschließend an die soeben angesprochene Pre Merger Phase kommt es idealtypischerweise zu der Vertragsunterzeichnung und damit zur Besiegelung der Transaktion. Was nun folgt ist der wichtigste und zugleich schwerste Teil in einer M&A-Strategie, die Post Merger Integration (kurz: PMI) oder auch Integrationsphase genannt.

Die beiden Schriftsteller GRUBE und TÖPFER definierten die PMI in Ihrem Werk von 2002 als „das Zusammenwachsen von zwei bisherigen getrennten Unternehmen“ und genau um den Ausdruck „Zusammenwachsen“, also einen gemeinsamen Nenner finden, geht es hauptsächlich in der PMI.

2.1 Definition der Post Merger Integration

Die Definition des Begriffs der Post Merger Integration wird am ehesten ersichtlich, wenn man die einzelnen Bestandteile getrennt von einander betrachtet. Der Ausdruck “Integration” ist stark kontextabhängig[6] und bedeutet im Kontext zur Betriebswirtschaftslehre die Zusammenführung sich ergänzender Teile zur Schaffung einer neuen Einheit[7]. Die „Merger“ in Kombination mit dem lateinischen Begriff „post“ deutet die Phase an, in der die Integration vollzogen wird, nämlich nach Vertragsabschluss und demnach nach der Transaktion.

[...]


[1] vgl. Coenerly /Sautter (1988), S. 694-702; Gomez/Weber (1989), S. 16; Müller-Stewens/Krüger (1993),S.3, Dabui (1998),S.21; James (2001), S.164; Grewe (2005),S.26-32

[2] vgl. Gerds (2000),S.11; Grimpe (2005),S.12

[3] vgl. für eine detailliertere Betrachtung der Aktivitäten in der Pre Merger Phase z.B. Wirtz/Schilke (2006) S.319-337

[4] vgl. Kieser/Kubicek (1992), S. 423-427

[5] vgl. Jansen (2001), S.240-241

[6] vgl. Jöns (1995),S. 40-41

[7] vgl. Lehmann (1980)

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Post Merger Integration – Die Kunst einen gemeinsamen Nenner zu finden
Untertitel
Am Praxisbeispiel eines Mineralölkonzerns
Hochschule
Rheinische Fachhochschule Köln
Note
1,3
Autor
Jahr
2011
Seiten
18
Katalognummer
V167023
ISBN (eBook)
9783640950577
ISBN (Buch)
9783640950430
Dateigröße
648 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
post, merger, integration, kunst, nenner, praxisbeispiel, mineralölkonzerns
Arbeit zitieren
Jens Schmidt (Autor:in), 2011, Post Merger Integration – Die Kunst einen gemeinsamen Nenner zu finden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167023

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