Was muss bei der Umsetzung des Handlungskonzeptes Case Management in der Sozialen Arbeit beachtet werden, damit es als sozialarbeitswissenschaftlich fundiertes Konzept seinen Kritikern selbstbewusst entgegen treten kann? Welche Rolle spielen die Jugendsozialarbeit, insbesondere die Jugendberufshilfe, und die Kompetenzagenturen im Übergangssystem?
Um der Beantwortung dieser Fragen näher zu kommen widmet sich diese Arbeit in einem ersten Schritt den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Jugendberufshilfe und beginnt somit aus dem Blickwinkel der Makroebene. Die gewandelte Bedeutung von (Lohn-)Arbeit, die sich verlängernde Jugendphase, die Bedeutung von Jugendarbeitslosigkeit und das Übergangssystem werden aufgezeigt. Danach wird versucht, die Soziale Arbeit - hinsichtlich ihrer Rolle im Sozialstaat und ihres Auftrages - in diesem Kontext zu verorten.
Im dritten Kapitel wird das Projekt ‚Kompetenzagenturen‘ vorgestellt. Die Entwicklungslinien der Modell- und der Durchführungsphase werden nachgezeichnet und Auftrag, Zielgruppe, projektbezogene Vorgaben und Zielsetzungen der Kompetenzagenturen werden analysiert. Die Vorstellung der Projektfinanzierung und der am Projekt beteiligten Institutionen schließt das Kapitel.
Eine, vom ESF definierte Vorgabe für Kompetenzagenturen ist die Anwendung des Konzeptes Case Management, also widmet sich das vierte Kapitel diesem Handlungskonzept. Die theoretischen Grundlagen werden herausgearbeitet und daraus werden Handlungsgrundlagen des Case Management abgeleitet. Im nächsten Schritt werden die verschiedenen Phasen eines Case Management-Prozesses vorgestellt. Das Kapitel schließt mit einem mikroperspektivischen Blick auf ein Fallbeispiel, wobei die Umsetzung des Handlungskonzeptes in der Praxis der Kompetenzagentur Eutin im Fokus steht.
Das letzte Kapitel zeigt die Möglichkeiten und Grenzen von Case Management in Kompetenzagenturen auf. Die Ursachen, die dem Handlungskonzept den ‚schlechten Ruf‘ geben werden aufgeschlüsselt und reflektiert. Ein Ausblick beschäftigt sich mit der Zukunft der Kompetenzagenturen und kann die Frage nach der Rolle und
Bedeutung der Jugendsozialarbeit nicht vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Jugendberufshilfe
- Die Bedeutung von Arbeit für die Gesellschaft
- Der Arbeitsmarkt
- Die Arbeitsmarktpolitik
- Die Lebensphase Jugend
- Individuelle und strukturelle Bedeutung von Jugendarbeitslosigkeit
- Arbeit und Identität
- Arbeitsmarktpolitik für Jugendliche: Das Übergangssystem
- Die Verortung der Sozialen Arbeit in dieser Gemengelage
- Soziale Arbeit und Sozialstaat
- Gesellschaftlicher Auftrag der Sozialen Arbeit
- Die Jugendberufshilfe
- Die Kompetenzagentur, ein bundesweites Programm zur beruflichen Integration besonders benachteiligter Jugendlicher
- Entstehungsprozess der Kompetenzagenturen
- Kompetenzagenturen (2007-2013): Aufgaben und Ziele
- Die Zielgruppe: besonders benachteiligte Jugendliche
- Finanzierung und beteiligte Institutionen
- Kompetenzagenturen und die Methode zur Zielerreichung: Case Management
- Das Handlungskonzept Case Management
- Theoretische Grundlagen des Case Managements
- Handlungsgrundlagen des Case Managements
- Phasen des Case Managements
- Case Management in der Praxis
- Die Kompetenzagentur Eutin
- Case Management im Alltag der KAE
- Fazit und Ausblick
- Möglichkeiten und Grenzen von Case Management in Kompetenzagenturen
- Case Management zwischen Ökonomisierung und Aktivierung
- Die Zukunft der Kompetenzagenturen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht das Handlungskonzept Case Management im Kontext der Kompetenzagenturen, die besonders benachteiligte Jugendliche bei der beruflichen Integration unterstützen.
- Die Arbeit beleuchtet die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Jugendberufshilfe im Kontext des Strukturwandels der Arbeitsgesellschaft.
- Sie analysiert die Entstehung und Entwicklung der Kompetenzagenturen als bundesweites Programm zur Integration besonders benachteiligter Jugendlicher.
- Die Arbeit befasst sich mit dem Handlungskonzept Case Management als Methode der Zielerreichung in Kompetenzagenturen.
- Sie diskutiert die theoretischen Grundlagen und Handlungsgrundlagen des Case Managements.
- Schließlich werden Möglichkeiten und Grenzen von Case Management in der Praxis beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Jugendberufshilfe und die Herausforderungen, die durch den Strukturwandel der Arbeitsgesellschaft entstehen. Das Übergangssystem für Jugendliche wird vorgestellt und seine Bedeutung im Kontext von Jugendarbeitslosigkeit und Integration in den Arbeitsmarkt beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich der Kompetenzagentur als Programm zur beruflichen Integration besonders benachteiligter Jugendlicher. Die Entstehung und Entwicklung der Kompetenzagenturen, ihre Ziele und Aufgaben sowie die Finanzierung und beteiligten Institutionen werden detailliert dargestellt.
Kapitel 4 untersucht das Handlungskonzept Case Management als Methode zur Zielerreichung in Kompetenzagenturen. Die theoretischen Grundlagen des Case Managements werden dargelegt, die Handlungsgrundlagen des Konzepts werden beleuchtet und die Phasen des Case Managements werden beschrieben. Der praktische Einsatz des Case Managements in der Kompetenzagentur Eutin wird anhand eines Fallbeispiels veranschaulicht.
Schlüsselwörter
Jugendberufshilfe, Übergangssystem, Jugendarbeitslosigkeit, Kompetenzagenturen, Case Management, soziale Integration, Lebensbewältigung, Handlungskonzept, theoretische Grundlagen, Praxisbeispiel.
- Quote paper
- Julia Mahlstaedt (Author), 2011, Case Management im Übergangsmanagement von der Schule in den Beruf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167050