„Quo vadis? Der gleichnamige Titel eines Bestsellerromans von Henryk Sienkiewicz aus dem Jahr 1895 und ebenso die deutsche Übersetzung „Wohin gehst du?“ umschreiben den am heutigen Arbeitsmarkt anzutreffenden Zustand.
Obgleich die Wirtschaftskrise überstanden sein soll, ist noch kein enormer Abbau der Arbeitslosigkeit in Deutschland zu erwarten. Trotz alledem gehen die deutschen Unternehmen bereits seit Anfang des Jahres von einem Anstieg der Mitarbeiterzahlen aus. Doch hier stehen bereits andere Herausforderungen bevor. Der Arbeitsmarkt vermerkt einen zunehmenden Anstieg an Fachkräftemangel und dadurch hervorgerufen eine enorme Problematik bei der Besetzung offener Stellen mit geeigneten Arbeitskräften. Durch die steigende Arbeitslosenzahl niedrig Qualifizierter steigt zugleich deren Anzahl an Bewerbungen, und für Positionen, für die eigentlich Fach- und Hochqualifizierte benötigt würden, bleiben geeignete Kandidaten aus.
Wie geht es also weiter? In welche Richtung tendiert der Arbeitsmarkt und wie agieren die Unternehmen zukünftig? Die sich ergebenden Alternativen für Unternehmen, Personalbeschaffung und -auswahl durchzuführen und damit den Bedarf an geeigneten Mitarbeitern zu stillen, ist groß. Durch die Eröffnung des Internets zum Massenmedium in den Neunzigerjahren wurden die Möglichkeiten des World Wide Webs auch immer mehr von Unternehmen eingesetzt. Jobbörsen und Karriereseiten der Unternehmen dienen seither als Informationsplattform für Arbeitsanbieter und Lebenslaufdatenbanken, webbasierte Personalauswahlinstrumente und in diesem Bereich tätige Dienstleister unterstützen die Unternehmen bei der Personalbeschaffung und -auswahl.
Auch wenn bereits seit jeher ein Prozess der Personalbeschaffung und -auswahl auf dem Arbeitsmarkt existiert hat, bringt der Einsatz neuer Medien möglicherweise eine Änderung des Prozessablaufes mit sich. Zudem ergeben sich möglicherweise mit dem zunehmenden Wandel von der konventionellen zur elektronischen Personalbeschaffung und -auswahl arbeitsrechtliche Änderungen, die einer Anpassung der gesetzlichen Grundlagen bedarf. Umso wichtiger ist es für Unternehmen und für die von Ihnen visierte Zielgruppe, die Möglichkeiten, aber auch Grenzen und Probleme des Internets als Rekrutierungsmedium im Gegensatz zu konventionellen Verfahren zu kennen und zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Zielsetzung und Abgrenzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Recruiting und Assessment
- Konventioneller Prozess der Personalbeschaffung und -auswahl
- Beschaffungsmittel und -instrumente im konventionellen Beschaffungsprozess
- Konventionelle Personalauswahlinstrumente und -mittel
- Elektronischer Prozess der Personalbeschaffung und -auswahl
- Beschaffungsmittel und -instrumente im elektronischen Beschaffungsprozess
- Elektronische Personalauswahlinstrumente und -mittel
- Ein kritischer Vergleich konventioneller und elektronischer Personalbeschaffung und -auswahl
- Personalbeschaffung und -auswahl aus arbeitsrechtlicher Sicht
- Abgrenzung Arbeitsrecht in Individual- und Kollektivarbeitsrecht
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz - die arbeitsrechtlich relevanten Paragrafen des AGG in der Personalbeschaffung und -auswahl
- Begriffsbestimmung der Benachteiligung
- Stellenausschreibung und die Gefahr der Benachteiligung
- Das Arbeitgeberfragerecht vs. das „Bewerberlügerecht“
- Assessmentcenter, Einstellungsuntersuchung und psychologische Eignungstests
- Der Betriebsrat und seine Beteiligung am AGG
- Ansprüche der Betroffenen aus § 15 AGG
- Darlegungs- und Beweislast
- Die anonyme Bewerbung
- Bundesdatenschutzgesetz – ein Überblick der arbeitsrechtlich relevanten Paragrafen des BDSG
- Anforderungen an datenschutzgerechtes E-Recruiting
- Bewerberprofilerstellung im Internet als arbeitsrechtliches Problem
- Der Entwurf zum neuen Beschäftigtendatenschutzgesetz
- Rechte und Pflichten des Betriebsrates im Personalbeschaffungs- und Auswahlprozess – die Paragrafen des Betriebsverfassungsgesetzes
- Kostenübernahme bei Bewerbungsgesprächen und die Behandlung von Bewerbungsunterlagen
- Outsourcing von Recruiting-Prozessen
- Allgemeine Definition von Outsourcing im Recruiting
- Erfolgsfaktoren, Ziele und Kritik
- Einsatz von Personaldienstleistern aus arbeitsrechtlicher Sicht
- Die Mitbestimmung des Betriebsrats im auslagernden Unternehmen
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz und die Haftung Dritter
- Trendentwicklung
- Mobile Recruiting als Weiterentwicklung des E-Recruitings
- Employer Branding bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter
- Im Zeitalter von Web 2.0 und Social Media
- Recruiting-Games
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den Veränderungen im Recruiting und Assessment, insbesondere dem Vergleich zwischen konventionellen und elektronischen Verfahren. Die Arbeit zielt darauf ab, die Vor- und Nachteile beider Methoden zu beleuchten, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu analysieren und die Entwicklungen im Bereich des E-Recruiting zu untersuchen.
- Vergleich konventioneller und elektronischer Recruiting- und Assessment-Methoden
- Rechtliche Rahmenbedingungen im Personalbeschaffungs- und Auswahlprozess
- Datenschutzrechtliche Aspekte im E-Recruiting
- Trendentwicklungen im Recruiting, insbesondere mobile Recruiting, Employer Branding und Social Media
- Kritik und Chancen des Outsourcings von Recruiting-Prozessen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Die Einleitung gibt einen Überblick über die Zielsetzung und den Aufbau der Diplomarbeit.
- Kapitel 2 beleuchtet den konventionellen und elektronischen Prozess der Personalbeschaffung und -auswahl. Es werden verschiedene Beschaffungsmittel und -instrumente sowie Personalauswahlinstrumente und -mittel erläutert.
- Kapitel 3 bietet einen kritischen Vergleich der beiden Methoden und analysiert Vor- und Nachteile.
- Kapitel 4 fokussiert auf die arbeitsrechtlichen Aspekte des Personalbeschaffungs- und Auswahlprozesses, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und dem Datenschutz.
- Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Outsourcing von Recruiting-Prozessen, analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und diskutiert die Mitbestimmung des Betriebsrates.
- Kapitel 6 untersucht aktuelle Trendentwicklungen im Recruiting, wie mobile Recruiting, Employer Branding und die Nutzung von Social Media.
Schlüsselwörter (Keywords)
Personalbeschaffung, Personalauswahl, Recruiting, Assessment, E-Recruiting, Konventionelle Methoden, Elektronische Methoden, Datenschutz, Datenschutzgesetz, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, Arbeitsrecht, Betriebsrat, Outsourcing, Mobile Recruiting, Employer Branding, Social Media, Trendentwicklungen
- Arbeit zitieren
- Carolin Kanja (Autor:in), 2010, Recruiting und Assessment im Wandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167416