Der heilige Patriarch Tichon hat einen besonderen Platz in der russischen Kirchengeschichte eingenommen. Er war nicht der russische Neumärtyrer im direkten Sinne, aber sein Herz erlitt all die Prüfungen durch die Zeit, die dem Schicksal Russlands zufielen. Die Festnahmen, denen er sich unterzog und der Hausarrest im Donskoj Kloster beeinflussten das schnelle Ende seines Lebens. Jede Nachricht über die Erschießung, wie z.B. des Kiewer Metropoliten Wladimir, des Petersburger Metropoliten Veniamin und anderen, musste er durch sein Herz ergehen lassen.
Die Wiederentdeckung seiner heiligen Gebeine (1992) wurde von der Mehrheit der Menschen als ein großes Wunder angesehen, weil Tichon in die Geschichte als ein frommer Priester und ein frommer Patriarch einging. Er symbolisiert unter anderem den Schutz des orthodoxen Glaubens und der christlichen Kirche selbst.
Inhaltsverzeichnis
- Kindheit, Ausland und schließlich die Ernennung zum Patriarchen
- Anathema, Großer Hunger, Antireligiöse Kampagne, Aufstand in Schuja
- Gerichtsprozess und die letzten Jahre von Tichon
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Biografie des Patriarchen Tichon und untersucht seine Persönlichkeit im Kontext der sowjetischen Herrschaft. Ziel ist es, die Frage zu beantworten, ob Tichon ein passiver Akteur des Sowjetregimes oder ein Beschützer des orthodoxen Glaubens war.
- Tichons Leben und Wirken im Kontext der russischen Revolution und des Bürgerkriegs
- Tichons Haltung gegenüber der sowjetischen Macht und seine Reaktion auf die Verfolgung der orthodoxen Kirche
- Tichons Rolle im Kampf gegen den atheistischen Staat und seine Bemühungen, die Kirche zu schützen
- Die Bedeutung von Tichons Vermächtnis für die russisch-orthodoxe Kirche
- Tichons Einfluss auf die Entwicklung des orthodoxen Glaubens in Russland
Zusammenfassung der Kapitel
Kindheit, Ausland und schließlich die Ernennung zum Patriarchen
Das Kapitel beschreibt Tichons frühes Leben, seine Ausbildung zum Priester und seine Zeit in Nordamerika. Es beleuchtet auch seine Ernennung zum Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche im Jahr 1917.
Anathema, Großer Hunger, Antireligiöse Kampagne, Aufstand in Schuja
Dieses Kapitel behandelt Tichons Reaktion auf die Bolschewistische Revolution und die Verfolgung der Kirche. Es beschreibt seine Verurteilung der sowjetischen Macht und seine Rolle bei der Organisation von Hilfsprogrammen für Hungernde. Der Aufstand in Schuja, der aufgrund von Tichons Aufruf zum Kampf gegen die „Gotteslästerer“ entstand, wird ebenfalls beleuchtet.
Gerichtsprozess und die letzten Jahre von Tichon
Dieses Kapitel schildert Tichons Verhaftung, den Gerichtsprozess gegen ihn und seine letzten Lebensjahre im Hausarrest. Es beschreibt auch seine Bemühungen, die zum Tode verurteilten Priester zu retten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen des Textes sind: Patriarch Tichon, russisch-orthodoxe Kirche, Bolschewistische Revolution, Sowjetregime, Verfolgung der Kirche, Anathema, Großer Hunger, Aufstand in Schuja, Gerichtsprozess, Beschützer des Glaubens.
- Arbeit zitieren
- Nadja Schmidt (Autor:in), 2011, Patriarch Tichon – ein Beschützer des orthodoxen Glaubens und der orthodoxen Kirche?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167503