Der Mann ist Familienoberhaupt und Haupternährer, die Frau lebt als zurückgezogenes Individuum und ist lediglich zuständig für Haushalt und Kinder. Dieses konservative Bild entspricht auch Friedrich Schillers Ansichten über die angemessene Rollenverteilung unter den Geschlechtern, wie es sich in vielen seiner Werke erkennen lässt. Entgegen seiner Ansichten lässt Schiller jedoch in Maria Stuart zwei Frauen die mächtige Rolle der Königin zukommen. Was will Schiller damit darstellen? Ist es den Frauen doch möglich die ihnen zugewiesene Rolle zu durchbrechen? Im Verlauf des Dramas zeigt sich, dass dies keinesfalls ein Bruch seines Frauenbildes ist, sondern es vielmehr belegt.
Die folgende Arbeit wird das Frauenbild Schillers genauer untersuchen und schließlich auf sein Drama Maria Stuart beziehen. Dafür sollen die Grundlegenden Begriffe der schönen Seele und des erhabenen Charakters analysiert und, anhand des Charakters der Maria, interpretiert werden. Anschließend sollen Schillers Frauenbild, sowie das Frauenbild welches er im Werk darstellt, erläutert und unter Zuhilfenahme der Charaktere Maria und Elisabeth bewiesen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Schöne Seele und Erhabener Charakter
- Schöne Seele
- Erhabener Charakter
- Maria Stuart - Schöne Seele und Erhabener Charakter
- Schillers Frauenbild
- Das Frauenbild im Werk Maria Stuart
- Maria – Eine Frau kann nicht zugleich Königin sein
- Elisabeth - Verlust der Weiblichkeit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Frauenbild Friedrich Schillers und dessen Darstellung im Drama Maria Stuart. Dabei werden die Konzepte der "schönen Seele" und des "erhabenen Charakters" analysiert und auf Maria Stuart angewendet. Die Arbeit untersucht, wie Schiller das Frauenbild in seinen Werken konzipiert und wie sich dieses im Werk Maria Stuart manifestiert.
- Die Konzepte der "schönen Seele" und des "erhabenen Charakters" als zentrale Elemente von Schillers Frauenbild
- Die Darstellung von Maria Stuart als ein Beispiel für die Verbindung von "schöner Seele" und "erhabenem Charakter"
- Die Analyse des Frauenbildes in Schillers Werk im Allgemeinen
- Die Darstellung des Frauenbildes im Drama Maria Stuart, insbesondere anhand der Charaktere Maria und Elisabeth
- Die Frage, ob die Frauen in Schillers Dramen die ihnen zugewiesene Rolle durchbrechen können
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Thematik des Frauenbildes bei Schiller ein und stellt die zentrale Frage, ob Frauen in seinen Werken die ihnen zugewiesene Rolle durchbrechen können. Kapitel 2 analysiert die Konzepte der "schönen Seele" und des "erhabenen Charakters" als zentrale Elemente von Schillers Frauenbild. Kapitel 2.1 erläutert den Begriff der "schönen Seele" und stellt anhand eines Beispiels dar, wie Pflicht und Neigung in diesem Ideal harmonieren. Kapitel 2.2 definiert den "erhabenen Charakter" und hebt den Unterschied zu der "schönen Seele" hervor, indem die Vernunft über die Sinnlichkeit herrscht. Kapitel 2.3 untersucht, wie sich Maria Stuart im Verlauf des Dramas zur "schönen Seele" entwickelt, indem sie ihre Schuld einsieht und mit ihrer sinnlich-natürlichen und sittlich-geistigen Seite versöhnt.
Kapitel 3 befasst sich mit Schillers Frauenbild im Allgemeinen. Kapitel 4 fokussiert sich auf die Darstellung des Frauenbildes in Maria Stuart, wobei die Charaktere Maria und Elisabeth im Mittelpunkt stehen. Kapitel 4.1 analysiert Maria als eine Frau, die nicht zugleich Königin sein kann, während Kapitel 4.2 Elisabeth als ein Beispiel für den Verlust der Weiblichkeit betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf das Frauenbild Friedrich Schillers, insbesondere in Bezug auf das Drama Maria Stuart. Zentrale Begriffe sind "schöne Seele", "erhabener Charakter", "Frauenrolle", "Königin", "Weiblichkeit", "Schuld", "Sünde", "Vergebung", "Sinnlichkeit", "Vernunft", "Pflicht", "Neigung".
- Quote paper
- Cindy Härcher (Author), 2010, Das Frauenbild in Friedrich Schillers "Maria Stuart", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167616