Üblicherweise wird in der Kostenrechnung von einem linearen oder gar proportionalen Zusammenhang zwischen Kosten und Produktionsmenge ausgegangen. Kommt es hingegen dazu, „… dass die Kosten bei einem Mengen- bzw. Absatzrückgang nicht im gleichen Maße zurückgehen, wie sie zuvor bei einer Mengen- bzw. Absatzsteigerung gleichen Ausmaßes zugenommen haben“ , so spricht man von „Cost Stickiness“ oder Kostenremanenz. Anfänglich wurden Studien zum generellen Nachweis dieses Phänomens auf der Basis von Krankenhausdaten im Bundesstaat Washington, USA durchgeführt, später aber auch auf Branchen übergreifender Basis speziell in Bezug auf die Gemeinkosten für Verwaltung und Vertrieb (SG&A Costs). Da deren Verhältnis zum Umsatz Bedeutung für die Gewinnprognose eines Unternehmens sowohl durch das Management, als auch durch externe Analysten im Rahmen der Fundamentalanalyse zukommt, sind sie vielfach Gegenstand der Untersuchungen hinsichtlich des Phänomens der Kostenremanenz. Im internationalen Vergleich wurden in weiteren Studien Faktoren wie unterschiedliche gesetzliche Regelungen bezüglich des Kündigungsschutzes oder der Corporate Governance erkannt, die zu unterschiedlichen Ausprägungen der Kostenremanenz führen. Andere Studien wurden durchgeführt, um festzustellen, ob der Geschäftsbereich, in dem die Kosten anfallen, einen Einfluss auf die Stärke der Kostenremanenz hat, oder ob Manager durch ihre Entscheidungen bezüglich der Kostenstruktur des jeweiligen Unternehmens die Kostenremanenz induzieren, was auch ein Agency-Problem bedeuten kann.
Nachfolgend werden die Begriffe SG&A Costs und Ursachen der Kostenremanenz erläutert. Anschließend wird das Modell von Baumgarten/Bonenkamp/Homburg (2009), welches die Kostenremanenz der SG&A Ratio auf ihren Informationsgehalt bezüglich zukünftiger Gewinne untersucht, dargestellt und mit Anderson et al. (2007) verglichen. Danach erfolgt eine Beschreibung von Management-Aspekten, die Einfluss auf das Kostenverhalten haben und den Abschluss bildet ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Selling General & Administrative (SG&A) Costs
- 3 Ursachen der Kostenremanenz
- 4 Gewinnprognose auf Basis der SG&A Costs
- 4.1 Forschungsgrundlagen
- 4.2 Kosteneffizienzmodell
- 4.3 Ergebnisse
- 4.3.1 Regressionen und Benchmark
- 4.3.2 Gegenüberstellung
- 4.3.3 Kritische Anmerkungen
- 5 Management-Aspekte
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Informationsgehalt des SG&A-Ratios und dessen Bedeutung für die Gewinnprognose. Die Arbeit analysiert die Ursachen der Kostenremanenz im Kontext von SG&A-Kosten und entwickelt ein Kosteneffizienzmodell. Die Ergebnisse basieren auf Regressionsanalysen und Benchmarks.
- Informationsgehalt des SG&A-Ratios
- Ursachen der Kostenremanenz bei SG&A-Kosten
- Entwicklung eines Kosteneffizienzmodells
- Anwendung von Regressionsanalysen und Benchmarks
- Management-Implikationen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und beschreibt den Kontext der Untersuchung des Informationsgehalts des SG&A-Ratios im Rahmen der Kostenanalyse und der „Cost Stickiness“. Sie skizziert die Forschungsfragen und die Struktur der Arbeit.
2 Selling General & Administrative (SG&A) Costs: Dieses Kapitel definiert und beschreibt die SG&A-Kosten und deren Bedeutung im Kontext der Unternehmensführung und der Finanzanalyse. Es legt die Grundlage für die spätere Analyse der Kostenremanenz und des Informationsgehalts des SG&A-Ratios.
3 Ursachen der Kostenremanenz: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen der Kostenremanenz, also das Phänomen, dass Kosten auch bei sinkenden Umsätzen nur langsam reduziert werden. Es untersucht verschiedene Faktoren, die zu diesem Verhalten beitragen und bildet die Basis für das Verständnis des Informationsgehalts des SG&A-Ratios.
4 Gewinnprognose auf Basis der SG&A Costs: Dieses Kapitel stellt ein Modell zur Gewinnprognose auf Basis der SG&A-Kosten vor. Es beschreibt die verwendeten Forschungsgrundlagen, das entwickelte Kosteneffizienzmodell, die Ergebnisse der Regressionen und Benchmarks sowie eine kritische Auseinandersetzung mit den Resultaten. Die Analyse der Ergebnisse leuchtet die Beziehung zwischen SG&A-Kosten und Gewinnentwicklung aus und betont die Bedeutung des entwickelten Modells für die Prognosegenauigkeit.
5 Management-Aspekte: Dieses Kapitel diskutiert die Implikationen der Ergebnisse für das Management. Es zeigt, wie die Erkenntnisse aus der Analyse des SG&A-Ratios und der Kostenremanenz für die strategische und operative Planung, sowie für die Kostenkontrolle genutzt werden können. Der Fokus liegt auf Handlungsempfehlungen für ein effektives Kostenmanagement.
Schlüsselwörter
SG&A-Ratio, Kostenremanenz, Gewinnprognose, Kosteneffizienzmodell, Regression, Benchmark, Management-Aspekte, Kostenanalyse.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Informationsgehalt des SG&A-Ratios und dessen Bedeutung für die Gewinnprognose
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Informationsgehalt des SG&A-Ratios (Selling General & Administrative Costs) und seine Bedeutung für die Gewinnprognose. Sie analysiert die Ursachen der Kostenremanenz im Kontext von SG&A-Kosten und entwickelt ein Kosteneffizienzmodell, basierend auf Regressionsanalysen und Benchmarks.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Informationsgehalt des SG&A-Ratios, die Ursachen der Kostenremanenz bei SG&A-Kosten, die Entwicklung eines Kosteneffizienzmodells, die Anwendung von Regressionsanalysen und Benchmarks sowie die daraus resultierenden Management-Implikationen.
Was sind SG&A-Kosten und welche Rolle spielen sie in der Arbeit?
Die Arbeit definiert und beschreibt zunächst die SG&A-Kosten (Selling General & Administrative Costs) und deren Bedeutung für die Unternehmensführung und Finanzanalyse. Sie bilden die Grundlage für die Analyse der Kostenremanenz und des Informationsgehalts des SG&A-Ratios.
Was ist Kostenremanenz und wie wird sie in der Arbeit behandelt?
Kostenremanenz beschreibt das Phänomen, dass Kosten auch bei sinkenden Umsätzen nur langsam reduziert werden. Die Arbeit analysiert die Ursachen dieses Verhaltens und untersucht deren Einfluss auf den Informationsgehalt des SG&A-Ratios.
Wie wird die Gewinnprognose in der Arbeit modelliert?
Die Arbeit präsentiert ein Modell zur Gewinnprognose basierend auf SG&A-Kosten. Es beinhaltet die Beschreibung der verwendeten Forschungsgrundlagen, das entwickelte Kosteneffizienzmodell, die Ergebnisse der Regressionen und Benchmarks sowie eine kritische Bewertung der Ergebnisse. Die Analyse beleuchtet den Zusammenhang zwischen SG&A-Kosten und Gewinnentwicklung.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit nutzt Regressionsanalysen und Benchmarks zur Analyse der Daten und zur Entwicklung des Kosteneffizienzmodells. Die Ergebnisse werden kritisch bewertet und interpretiert.
Welche Management-Implikationen werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert die Implikationen der Ergebnisse für das Management und zeigt, wie die Erkenntnisse zur strategischen und operativen Planung sowie zur Kostenkontrolle genutzt werden können. Der Fokus liegt auf Handlungsempfehlungen für ein effektives Kostenmanagement.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: SG&A-Ratio, Kostenremanenz, Gewinnprognose, Kosteneffizienzmodell, Regression, Benchmark, Management-Aspekte, Kostenanalyse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den SG&A-Kosten, ein Kapitel zu den Ursachen der Kostenremanenz, ein Kapitel zur Gewinnprognose basierend auf SG&A-Kosten, ein Kapitel zu Management-Aspekten und ein Fazit.
Wo finde ich detailliertere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Die Zusammenfassung der Kapitel im bereitgestellten HTML-Code bietet einen detaillierten Überblick über den Inhalt jedes Kapitels.
- Arbeit zitieren
- Hartmut Seehoff (Autor:in), 2010, The Information Content of the SG&A Ratio, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167634