Marxismus, Annales-Schule und Dependenztheorie bilden für Immanuel Wallerstein die wesentliche
Grundlage dafür, die globalen Zusammenhänge unserer heutigen Welt umfassend zu
erklären. Der US-Sozialwissenschaftler entwickelte ab den späten 1960er Jahren die Weltsystemtheorie,
nach der sich ein kapitalistisches, arbeitsteiliges System als Reaktion auf die Krise
des Feudalismus von Europa ausgehend während der vergangenen Jahrhunderte kontinuierlich
verbreitete und seit Beginn des 20. Jahrhunderts alle Regionen der Erde umfasst. Im kapitalistischen
modernen Weltsystem kommt den Nationalstaaten eine untergeordnete Bedeutung
zu; sie unterliegen den Gesetzmäßigkeiten und Einwirkungen der globalen Weltwirtschaft.
Ihre Differenzierung erfolgt anhand der jeweiligen hierarchischen Position im Produktionsprozess.
Die gezielte Etablierung unterschiedlicher Ideologien wie des Nationalismus, Rassismus
oder Sexismus dienen laut Wallerstein der Stabilisierung des Systems. Indes ein System
ohne Zukunft: Der Wissenschaftler sieht das Ende des globalen modernen Weltsystems innerhalb
der nächsten 30 Jahre voraus.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Positionen
- 2.1 Zur Person Immanuel Wallerstein
- 2.2 Wallersteins Sichtweise der Nationalstaaten
- 2.3 Theoriegeschichtliche Verortung der Weltsystemtheorie – mit einem Exkurs zur Dependenztheorie
- 3. Wallersteins Weltsystemtheorie
- 3.1 Welt- und Minisysteme
- 3.2 Die historische Entwicklung der kapitalistischen Weltwirtschaft
- 3.3 Die Hierarchieebenen des kapitalistischen Weltsystems
- 3.4 Die kapitalistische Produktionsweise, Warenketten und die Hierarchisierung des Systems
- 3.5 Die Bedeutung von Ideologien im modernen Weltsystem
- 4. Kritik an Wallersteins Weltsystemtheorie
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit widmet sich der Weltsystemtheorie von Immanuel Wallerstein und analysiert deren Kernaussagen und Kritikpunkte. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des kapitalistischen Weltsystems und untersucht die Rolle von Nationalstaaten, Produktionsweisen und Ideologien innerhalb dieses Systems.
- Die Entstehung und Entwicklung des kapitalistischen Weltsystems
- Die Rolle von Nationalstaaten in der Weltwirtschaft
- Die Hierarchieebenen und -strukturen des Weltsystems
- Die Bedeutung von Ideologien für die Stabilität des Systems
- Die Kritik an Wallersteins Weltsystemtheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 befasst sich mit Immanuel Wallersteins Biografie und seiner Sichtweise auf die Staatenwelt. Es werden seine Forschungstätigkeit und sein Engagement für die afrikanische Befreiungsbewegung beleuchtet. Außerdem wird die Weltsystemtheorie in ihren theoriegeschichtlichen Kontext eingebettet.
Kapitel 3 beleuchtet ausführlich Wallersteins Theorie des modernen Weltsystems. Es werden die Kernelemente der Theorie vorgestellt, darunter die Unterscheidung zwischen Welt- und Minisystemen, die historische Entwicklung der kapitalistischen Weltwirtschaft, die Hierarchieebenen des Systems und die Rolle von Ideologien.
Kapitel 4 widmet sich der Kritik an Wallersteins Weltsystemtheorie. Es werden verschiedene Argumente und Einwände gegen die Theorie diskutiert.
Schlüsselwörter
Weltsystemtheorie, Immanuel Wallerstein, Kapitalismus, Nationalstaat, Globalisierung, Ideologie, Dependenztheorie, Historische Soziologie, Entwicklungspolitik, Weltwirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Vw. Oliver Gebauer (Autor:in), 2010, Die Welt-Systemtheorie von Immanuel Wallerstein, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167675