1. Einleitung
Aus den „Tischreden“ Martin Luthers sind die folgenden Worte überliefert:
„Die hohen Wohltaten der Buchdruckerei sind mit Worten nicht auszusprechen. Durch sie wird
die Heilige Schrift in allen Zungen und Sprachen eröffnet und ausgebreitet, durch sie werden
alle guten Künste und Wissenschaften erhalten, gemehret und auf unsere Nachkommen
fortgepflanzt“.
Um 1450 erfand Johannes Gutenberg in Mainz den Buchdruck mit beweglichen Lettern.
Damit gelang ihm eine große und folgenreiche kulturgeschichtliche Leistung, die
einschneidende gesellschaftliche und politische Veränderungen zur Folge haben sollte. Als
sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts sich die neue Technik deutlicher etablierte, begann sich
ein Gewerbe zu entwickeln. Im Zuge der Reformation konnten die neuen Möglichkeiten des
Buchdrucks erstmals voll sichtbar werden: Flugschriften und Traktate verbreiteten sich in
großen Auflagen und nun sogar in der Muttersprache der Menschen. Doch auch die Gegner
der Reformation nutzten das neue Massenmedium für ihre Zwecke.
Auch in der späteren Buchstadt Leipzig fasste die neue „schwarze Kunst“ Fuß, hier
entstand Ende des 15. Jahrhundert als erste ständige Druckerei die Werkstatt des Konrad
Kachelofen. Melchior Lotter trat, wahrscheinlich als Geselle, in diese Druckerei ein und
heiratete später Kachelofens Tochter. Für einige Jahre druckten Lotter und Kachelofen
gemeinsam, dann übernahm Lotter das Geschäft. Als guter Kaufmann - er handelte nebenbei
mit Papier und anderen Waren und betrieb einen Weinschank - entwickelte er das
Unternehmen schnell weiter.2 Gleichzeitig zeichneten sich seine Arbeiten durch eine
hervorragende Qualität aus. Im Jahre 1519 wurde Melchior Lotter von Martin Luther gebeten,
eine Filiale seiner Druckerei in Wittenberg zu eröffnen. Der Drucker schickte seine beiden
Söhne Melchior und Michael in die Lutherstadt, wo die neue Werkstatt bis 1524 fast
ausschließlich für den Reformator druckte. In besagtem Jahr kam es allerdings zu einem
Bruch, und die Werkstatt wurde bald aufgegeben.
[...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Druckerei Lotter in Wittenberg und Leipzig
2.1. Die Drucke in vorreformatorischer Zeit
2.2. Die Wittenberger Werkstatt
2.3. Die Leipziger Druckerei bis zum Ende der Wittenberger Filiale
2.4. Die weiteren Jahre bis zum Tod Melchior Lotters
2.5. Zensur und Propaganda durch Herzog Georg
3. Fazit und Ausblick
4. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Horst Richter (Autor:in), 2010, Melchior Lotter - ein Drucker im Dienst der Reformation?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167731
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