Die vorliegende Arbeit folgt der Annahme, dass rationale und emotionale Aspekte in der Unternehmensorganisation und -führung komplementär betrachtet und in einem ganzheitlichen Konzept integriert werden müssen, um die Erfolgspotenziale eines Unternehmen vollständig ausschöpfen und Ziele erreichen zu können.
Ausgehend von dieser Prämisse beschäftigt sich die Autorin im Folgenden mit einem prominenten Konzept der Strategieforschung: Mit dem Konzept des visionären Managements. Gerade in Hinblick auf die Zielerreichung eines Unternehmens gilt der Impact von Visionen als wichtiger Erfolgsfaktor. Das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit liegt deshalb in folgender Forschungsfrage begründet: Was genau macht eine Vision zu einem erfolgreichen Instrument und wie kann sie mit den Zielen eines Unternehmens in Verbindung gebracht werden?
Zur Beantwortung dieser Frage, will die Autorin die jüngsten Erkenntnisse der Strategieforschung zum visionären Management bündeln und in einem neuartigen Orientierungsrahmen verdichten. Sie wählt dabei einen integralen Ansatz und wirkt damit einem Desiderat entgegen: Lange Zeit fokussierte das Konzept des visionären Managements auf das Verhalten der Führungskräfte (zum Beispiel in der Literatur zur Transformationalen Führung, vgl. AVOLIO/BASS 2004) und unterschätzte die Bedeutung kollektiver Prozesse in Unternehmen. Die vorliegende Arbeit will verdeutlichen, dass der hohe Wert einer Vision jedoch gerade in der Ansprache und Mobilisierung aller Unternehmensmitglieder liegt. Wie genau die Unternehmensmitglieder in die Gestaltung einer Vision eingebunden werden, soll in einem Fünf-Phasen-Modell dargestellt werden. Diese – von der Autorin in eigenständiger Konzeption entwickelte – Heuristik, unterscheidet fünf Phasen1: Entwicklung von Ideen für die Unternehmensvision (Kapitel 3.1), Ableitung der Vision (Kapitel 3.2), Verankerung der Vision (Kapitel 3.3), Leben der Vision (Kapitel 3.4) und Adaption bzw. Erneuerung der Vision (Kapitel 3.5). Die Heuristik soll in normativ-präskriptiver Hinsicht als Richtschnur für die ideale Integration einer Vision in das zielorientierte Management dienen.
Zuvor soll jedoch in Kapitel 1 und 2 in deskriptiver Weise dargestellt werden, welche grundsätzliche Bedeutung Zielen und Visionen hinsichtlich des Unternehmenserfolgs zukommt.
Die Arbeit endet mit einer kritischen Schlussbetrachtungen und Implikationen für die Praxis und Forschung.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Die Bedeutung von Zielen für den Unternehmenserfolg
- Die Bedeutung von Visionen für den Unternehmenserfolg
- Die Einbindung der Vision in ein zielorientiertes Management
- Erste Phase: Die Entwicklung von Ideen für die Unternehmensvision
- Orientierung an anderen Unternehmen
- Orientierung an den Marktverhältnissen
- Orientierung am Kunden
- Orientierung am bestehenden Geschäftsmodell
- Orientierung am künftigen Geschäftsmodell
- Zweite Phase: Die Ableitung der Vision
- One-man-driven
- Synthese
- Dritte Phase: Die Verankerung der Vision
- Vierte Phase: Das Leben der Vision
- Fünfte Phase: Die Adaption und Erneuerung der Vision
- Erste Phase: Die Entwicklung von Ideen für die Unternehmensvision
- Kritische Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Verbindung von Vision und Unternehmenszielen im Rahmen eines zielorientierten Managements zu analysieren. Es soll untersucht werden, wie eine Vision zu einem erfolgreichen Instrument wird und wie sie in die Zielsetzung eines Unternehmens integriert werden kann.
- Die Bedeutung von Zielen und Visionen für den Unternehmenserfolg
- Die Integration einer Vision in ein zielorientiertes Management
- Die Entwicklung einer Heuristik für die Einbindung von Unternehmensmitgliedern in die Gestaltung der Vision
- Die fünf Phasen der Visionsintegration: Entwicklung, Ableitung, Verankerung, Leben und Adaption der Vision
- Die Relevanz von emotionalen und rationalen Aspekten in der Unternehmensführung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 und 2 befassen sich mit der grundlegenden Bedeutung von Zielen und Visionen für den Unternehmenserfolg. Sie erläutern, warum sowohl rationale als auch emotionale Aspekte in der Unternehmensführung eine wichtige Rolle spielen.
Kapitel 3 untersucht die Integration der Vision in ein zielorientiertes Management. Es stellt eine fünfstufige Heuristik vor, die die Einbindung von Unternehmensmitgliedern in die Gestaltung der Vision beleuchtet. Die einzelnen Phasen beinhalten die Entwicklung von Ideen für die Vision, die Ableitung der Vision aus den Ideen, die Verankerung der Vision im Unternehmen, das Leben der Vision und schließlich die Adaption und Erneuerung der Vision.
Schlüsselwörter
Vision, Unternehmensziel, zielorientiertes Management, Heuristik, Strategieforschung, Transformationalen Führung, Integration, Unternehmenserfolg, emotionale und rationale Aspekte, kollektive Prozesse, Marktsituation.
- Quote paper
- Anne-Marie Geisthardt (Author), 2010, Die Vision – Leitstern für das zielorientierte Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167825