In der folgenden Arbeit versuche ich darzustellen, daß jeder Mensch in einer Art Illusion lebt, indem er glaubt, die objektive Realität mit seinen Augen bzw. Sinnen wahrnehmen zu können. Interessant daran ist für mich, daß viele Menschen sich dessen anscheinend nicht bewußt sind und die objektive Realität mit der subjektiven verwechseln. Als Symbole dienen hierbei z. B. visuelle Merkmale (’Schönheitssymbole’), die von einer Gemeinschaft mit Wertungen belegt sind (‘schön’/‘häßlich’) oder auch Objekte, die bestimmte Gefühle auslösen, wie z. B. das Automobil, das gleichbedeutend mit Unabhängigkeit und Individualität ist. Das daraus resultierende ’Weltbild’ beeinflußt nachhaltig unser Urteilsvermögen, was wiederum bedeutet, daß beides voneinander abhängig ist. Genau diese Tatsache wird von den meisten Menschen außer acht gelassen.
Aber die entscheidende Frage ist, wie diese ’Folie’ zustandekommt bzw. welche Faktoren außer den oben genannten entscheidend für ihren Aufbau sind. Vergleichbar ist diese Folie mit dem ‘Platonischen Höhlengleichnis’ (Abbild der objektiven Wirklichkeit) und bewirkt eine Art Nivellierung von Gedanken- und Gefühlswelten. Die Komplexität der Gedanken, Gefühle und damit der Realität wird sozusagen überdeckt.
Die bereits angesprochenen Symbole, aus denen sich das jeweilige ’Weltbild’ zusammensetzt, könnte man auch als ’Bezugsgrößen’ oder Orientierungshilfen bezeichnen, die den Mikrokosmos bilden, in dem jeder von uns lebt. Angenommen, diese Größen wären von Geburt an unbewertet, so müßte jeder Mensch diese Wertungen selbständig vornehmen, um ein System aufzubauen, das er als ’die Welt’ bezeichnen könnte. Dies ist jedoch in der Realität nicht der Fall, da wir alle in bereits bestehende Systeme mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen hineinwachsen. Diese Formen finden ihren sprachlichen und visuellen Ausdruck in den Bereichen Institutionen und Medien.
Anzumerken bleibt hier noch, dass der Anhang zur Hirnforschung nach Abgabe an das Prüfungsamt entstanden ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Übersetzung mit Sprachkommentar
- II. Sachkommentar
- 1. Einleitung
- 2. Denken Sprache
- 2.1. Sprachliche Zeichen
- 2.2. Ungenauigkeiten in der Sprache
- 2.3. Bewertung in der Sprache
- 2.4. Wirklichkeit
- 2.5. Wahrheit / Unwahrheit
- 3. Sprache im Bereich der Institutionen
- 4. Sprache im Bereich der Medien
- 5. Visualisierung und Sprache
- 6. Abschließender Kommentar
- 7. Literaturliste
- 8. Hilfsmittelerklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Konstruktion von Wirklichkeit durch Sprache im Bereich der Institutionen und Medien. Sie analysiert, wie sprachliche Zeichen und Strukturen die Wahrnehmung und Interpretation der Welt beeinflussen. Der Fokus liegt auf der Frage, wie Sprache die Entwicklung von Identität und sozialem Verhalten prägt.
- Sprachliche Zeichen und ihre Rolle bei der Konstruktion von Wirklichkeit
- Ungenauigkeiten und Mehrdeutigkeiten in der Sprache
- Bewertung und Interpretation in sprachlichen Kontexten
- Der Einfluss von Institutionen und Medien auf Sprache
- Die Bedeutung von Visualisierung in der sprachlichen Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Übersetzung des Textes "The Community and the Institution" von George Herbert Mead. Der Sprachkommentar analysiert die Besonderheiten des englischen Originals und die Herausforderungen der Übersetzung ins Deutsche. Das zweite Kapitel erörtert die Rolle der Sprache im Denkprozess. Es beleuchtet die Bedeutung von sprachlichen Zeichen und die Herausforderungen, die mit ihrer Interpretation verbunden sind. Kapitel drei untersucht den Einfluss von Institutionen auf die Verwendung von Sprache. Das vierte Kapitel widmet sich der Sprache in Medien, während Kapitel fünf die Bedeutung von Visualisierung im Kontext von Sprache beleuchtet.
Schlüsselwörter
Sprache, Wirklichkeit, Konstruktion, Institutionen, Medien, Visualisierung, Interpretation, Zeichen, Identität, Soziales Verhalten.
- Arbeit zitieren
- Thomas Eggers (Autor:in), 2001, Konstruktion von Wirklichkeit durch Sprache im Bereich der Institutionen und der Medien mit einem Anhang zur Hirnforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16798