DIE GRÜNEN werden in der Wissenschaft oft als geistesgeschichtliche und ideologisch einzigartige Kombination einer ökologisch begründeten Verantwortungsethik und einer Begrenzungsutopie mit einer linken Emanzipationsphilosophie bezeichnet. Die Umständlichkeit dieser Deskription einer Partei birgt schon die Vielschichtigkeit derselbigen. Galt nach außen die Selbstbeschreibung „Ökologisch - basisdemokratisch – sozial – gewaltfrei“ , so wurden gerade die Gründungsjahre erschüttert von innerparteilichen Konflikten, die das Entstehen dieser Partei einzigartig machten. „Ökologisch – völkisch – alternativ – nationalistisch“ auch dieser Entwicklungspfad gehört zur Entstehung der GRÜNEN in Deutschland. Er passt jedoch nicht zu dem Bild einer aus sozialen Bewegungen heraus entstandenen Protestpartei, die sich ein basisdemokratisches Profil gab und damit schließlich 1998 erstmals Regierungsverantwortung übernahm. Die Entwicklung einer Partei verläuft immer in verschiedene Phasen. In der folgenden Hausarbeit möchte ich dazu die Vorgeschichte und Gründungsphase der GRÜNEN in den Vordergrund stellen.
Die GRÜNEN gelten noch heute als Protestpartei, die aus einer bunten, linksalternativen Umweltbewegung heraus entstanden ist. Umweltschutz, Öko und Bio sind gut und irgendwie links – das passt. Zu diesem Image haben zum Beispiel die Anti – Atomkraft Bewegung und die Forderung nach dem Ausstieg aus der NATO beigetragen. Doch Ökologie ist ein viel besetztes Thema und wird nicht zu letzt oftmals von Heimatschützern als Umweltschutz deklariert. Wert- und naturkonservativ? Das scheint mit den GRÜNEN nicht vereinbar. Doch ein Blick in die Historie soll zeigen, dass gerade die Gründungsjahre dieser Partei durchzogen waren von Konflikten zwischen vermeintlich „linken“ und „rechten“ Flügelkämpfern, deren Verständnisse von Ökologie sich zwar irgendwie ähnelte schlussendlich aber doch nicht kompatibel waren. Es gerät dabei oft in Vergessenheit, dass ehemalige NSDAP Mitglieder wie Baldur Springmann oder August Haußleiter bei der Gründung der GRÜNEN aktiv waren. Doch woher kamen diese Menschen? Was trieb sie zu den GRÜNEN? Und wie weit reichte ihr Einfluss bei der Gestaltung der Öko - Partei? Diesen Fragen möchte ich in der folgenden Hausarbeit nachgehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur Historie und Ideologie der Partei „DIE GRÜNEN“
- 2.1 Zur Vorgeschichte und dem Gründungsprozess der Ökopartei „DIE GRÜNEN“
- 2.1.1 Menschen, Ideologien und Flügelkämpfe
- 2.1.2 Die „Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher“ (AUD) – August Haußleiter
- 2.1.3 Die „Grüne Aktion Zukunft“ (GAZ) – Herbert Gruhl
- 2.1.4 Die „Grüne Liste Schleswig Holstein“ (GLSH) – Baldur Springmann
- 2.1 Zur Vorgeschichte und dem Gründungsprozess der Ökopartei „DIE GRÜNEN“
- 3. Die GRÜNEN zwischen Melonenpartei und Haselnuss?
- 3.1 Die „Ablehnungsfront“
- 3.2 Die Parteilinke
- 4. Gute Ökos und böse Ökos? - Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Vorgeschichte und Gründungsphase der Partei DIE GRÜNEN in Deutschland. Der Fokus liegt auf der Klärung der ideologischen Vielschichtigkeit der Partei und der Rolle innerparteilicher Konflikte in ihrer Entstehung. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Strömungen und Gruppierungen, die zur Gründung beitrugen, und analysiert deren Einfluss auf die Entwicklung der Partei.
- Die ideologischen Spannungsfelder innerhalb der frühen Grünen Bewegung
- Die Rolle verschiedener Gruppierungen und Individuen bei der Gründung der Partei
- Der Konflikt zwischen ökologischen und nationalistischen/völkischen Tendenzen
- Die Entwicklung der Grünen von einer Protestbewegung zu einer etablierten Partei
- Die Frage nach der Kompatibilität von Ökologie und vermeintlich „rechten“ Ideologien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Vielschichtigkeit der Grünen Partei und dem Einfluss von innerparteilichen Konflikten auf ihre Entstehung dar. Sie betont die oft übersehene Rolle ehemaliger NSDAP-Mitglieder bei der Gründung und kündigt die Untersuchung der Motive und des Einflusses dieser Personen an.
2. Zur Historie und Ideologie der Partei „DIE GRÜNEN“: Dieses Kapitel beschreibt den komplexen und langwierigen Gründungsprozess der Grünen, der sich über drei Jahre erstreckte und auf verschiedenen regionalen Protestbewegungen beruhte. Es analysiert die Entstehung aus einer von Eskapismus geprägten Lebensreformbewegung und beschreibt die Herausforderungen der Integration einer „Anti-Parteien-Partei“ in das bestehende politische System. Die anfänglichen innerparteilichen Konflikte zwischen verschiedenen Flügeln, die trotz ähnlicher ökologischer Ziele nicht kompatibel waren, werden als zentrales Element der Gründungsgeschichte hervorgehoben.
3. Die GRÜNEN zwischen Melonenpartei und Haselnuss?: Dieses Kapitel befasst sich mit den innerparteilichen Konflikten der frühen Grünen, die zwischen einer vermeintlich „linken“ und „rechten“ Fraktion stattfanden. Es hinterfragt das gängige Bild der Grünen als rein linke Partei und beleuchtet die Spannungen innerhalb des Parteienspektrums.
Schlüsselwörter
DIE GRÜNEN, Gründungsphase, Ökologie, innerparteilicher Konflikt, rechts-links-Spannungen, Protestbewegung, Lebensreformbewegung, Umweltschutz, Nationalismus, Völkisch, August Haußleiter, Baldur Springmann, Basisdemokratie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Die Grünen – Zwischen Melonenpartei und Haselnuss?
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Vorgeschichte und Gründungsphase der Partei DIE GRÜNEN in Deutschland. Der Fokus liegt auf der ideologischen Vielschichtigkeit der Partei und der Rolle innerparteilicher Konflikte in ihrer Entstehung. Es werden die verschiedenen Strömungen und Gruppierungen beleuchtet, die zur Gründung beitrugen, und deren Einfluss auf die Entwicklung der Partei analysiert.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die ideologischen Spannungsfelder innerhalb der frühen Grünen Bewegung, die Rolle verschiedener Gruppierungen und Individuen bei der Gründung, den Konflikt zwischen ökologischen und nationalistischen/völkischen Tendenzen, die Entwicklung der Grünen von einer Protestbewegung zu einer etablierten Partei und die Frage nach der Kompatibilität von Ökologie und vermeintlich „rechten“ Ideologien.
Welche Personen und Gruppierungen werden in der Hausarbeit genannt?
Die Hausarbeit erwähnt unter anderem August Haußleiter (AUD), Herbert Gruhl (GAZ), Baldur Springmann (GLSH) und analysiert deren Einfluss auf die Gründung der Grünen. Sie beleuchtet auch die verschiedenen Flügel und Strömungen innerhalb der Partei und deren Konflikte.
Wie wird der Gründungsprozess der Grünen dargestellt?
Der Gründungsprozess wird als komplex und langwierig (über drei Jahre) beschrieben, basierend auf verschiedenen regionalen Protestbewegungen. Es wird die Entstehung aus einer von Eskapismus geprägten Lebensreformbewegung und die Herausforderungen der Integration einer „Anti-Parteien-Partei“ in das bestehende politische System analysiert. Die innerparteilichen Konflikte zwischen verschiedenen Flügeln werden als zentrales Element hervorgehoben.
Welche Konflikte werden innerhalb der Grünen Partei behandelt?
Die Hausarbeit thematisiert die innerparteilichen Konflikte zwischen vermeintlich „linken“ und „rechten“ Fraktionen. Sie hinterfragt das gängige Bild der Grünen als rein linke Partei und beleuchtet die Spannungen innerhalb des Parteienspektrums, insbesondere den Konflikt zwischen ökologischen und nationalistischen/völkischen Tendenzen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: DIE GRÜNEN, Gründungsphase, Ökologie, innerparteilicher Konflikt, rechts-links-Spannungen, Protestbewegung, Lebensreformbewegung, Umweltschutz, Nationalismus, Völkisch, August Haußleiter, Baldur Springmann, Basisdemokratie.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit enthält eine Einleitung, ein Kapitel zur Historie und Ideologie der Grünen, ein Kapitel zu den innerparteilichen Konflikten ("Die Grünen zwischen Melonenpartei und Haselnuss?") und ein Fazit.
Welche Rolle spielen ehemalige NSDAP-Mitglieder in der Hausarbeit?
Die Hausarbeit betont die oft übersehene Rolle ehemaliger NSDAP-Mitglieder bei der Gründung der Grünen und kündigt die Untersuchung der Motive und des Einflusses dieser Personen an.
- Arbeit zitieren
- B.A. Ole Borgard (Autor:in), 2009, Zwischen Umweltschutz und Heimatschutz - braune Ideologien bei den GRÜNEN, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168157