Seit dem Contonou-Abkommen von 2002 verhandelt die Europäische Union mit den Ländern der afrikanischen, karibischen und pazifischen Staatengruppe über den Abschluss so genannter „Wirtschaftspartnerschaftsabkommen“. Ziel dieser Abkommen ist die einseitigen Handelspräferenzen, die die EU den AKP-Staaten gewährt, zu reformieren. Gemäß den Regeln der WTO sollen sie durch reziproke Handelsliberalisierung ersetzt werden. Der freie Handel zwischen der EU und den AKP-Staaten soll vor allem der nachhaltigen sozio-ökonomischen Entwicklung der Region und ihrer Integration in den Weltmarkt dienen. Bis heute stoßen diese Maßnahmen in vielen Entwicklungsländern und bei verschiedenen Nichtregierungs-Organisationen auf Skepsis. Statt wirtschaftlichen Aufschwung und Entwicklung fürchten sie die Verdrängung der einheimischen Produktion, einen Anstieg der Arbeitslosigkeit und Zollverluste. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern diese Befürchtungen für den Fall der ECOWAS-Staaten berechtigt sind und welche Gefährdungspotenziale Handelsliberalisierung im Rahmen der WPAs bergen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Abkürzungen
- Hintergrund und Ziele der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen
- Hintergrund der WPAs
- Kernelemente der WPAS
- Der theoretische Zusammenhang zwischen freiem Handel und Entwicklung
- Entwicklung durch freien Handel: klassische Außenhandelstheorie
- Wirkungskanäle von Handelsliberalisierung
- Zwischenfazit
- Mögliche Auswirkungen von Handelsliberalisierung auf die Staaten der ECOWAS
- Wirtschafts- und Handelsstruktur des westlichen Afrikas
- Rückbezug auf Theorie
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht die potenziellen Auswirkungen von Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPAs) auf die Staaten der ECOWAS. Insbesondere wird analysiert, ob die Befürchtungen von negativen Folgen wie der Verdrängung einheimischer Produktion, Arbeitslosigkeit und Zollverlusten durch den freien Handel mit der EU berechtigt sind.
- Bewertung der potenziellen Auswirkungen von WPAs auf die ECOWAS-Staaten
- Analyse der theoretischen Argumente für und gegen freien Handel in Entwicklungsländern
- Untersuchung der Wirtschafts- und Handelsstruktur der ECOWAS-Region
- Beurteilung der Risiken und Chancen von Handelsliberalisierung für die sozio-ökonomische Entwicklung der Region
- Diskussion der Skepsis gegenüber WPAs in Bezug auf potenzielle Nachteile
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die WPAs und ihrer Entstehung im Kontext des Contonou-Abkommens. Es werden die Ziele und Kernprinzipien der WPAs erläutert, sowie die Herausforderungen, die mit der Umsetzung dieser Abkommen verbunden sind.
Das zweite Kapitel beleuchtet den theoretischen Zusammenhang zwischen freiem Handel und Entwicklung. Hier werden klassische Außenhandelstheorien sowie die Wirkungskanäle von Handelsliberalisierung diskutiert.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den potenziellen Auswirkungen von Handelsliberalisierung auf die Staaten der ECOWAS. Die Wirtschafts- und Handelsstruktur der Region wird vorgestellt und die theoretischen Argumente auf den konkreten Fall der ECOWAS-Staaten angewandt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPAs), ECOWAS, freier Handel, Handelsliberalisierung, Entwicklungsländer, sozio-ökonomische Entwicklung, Entwicklungshilfe, WTO, EU, Nachhaltigkeit, Anpassungskosten, Zollverluste, Arbeitslosigkeit.
- Arbeit zitieren
- Nils Redeker (Autor:in), 2010, Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und der ECOWAS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168308