Aufgrund einer multifaktoriell bedingten Zunahme älterer Bewohnerinnen und Bewohner sehen sich Organisationen im stationären Kontext von Menschen mit einer geistigen Behinderung zunehmend vor neuen Herausforderungen und Fragen gestellt. Eine Frage stellt sich, wie sie dort lebenden Menschen am Ende ihres Lebens angemessen begleiten können.
Eine gesellschaftliche Ausgrenzung und Verdrängung der Themen Sterben und Tod haben Auswirkungen für Betroffene. Damit sich eine Verdrängung nicht zwangsläufig auf die Lebenswelt von Organisationen auswirkt, stellen sich neue Anforderungen, wenn es darum geht, ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Betreffend Menschen mit einer geistigen Behinderung im Sterbeprozess benötigt es spezifische Fachkenntnisse von Menschen mit einer geistigen Behinderung zur Eruierung der spezifischen Bedürfnisse im Zusammenhang des Themas. Organisationen im stationären Kontext sind angehalten sich mit den Themen Sterben und Tod auseinanderzusetzen, um eine Sterbekultur innerhalb der Organisation zu konzeptionieren. Dabei bietet die Sozialpädagogik einen wichtigen Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Vorwort
- Einleitung
- 1. Sterben und Tod
- 1.1 Der Tod und seine Definition
- 1.2 Sterben und seine Definition
- 1.2.1 Der gezähmte Tod vs. der verwilderte Tod
- 1.3 Veränderter Umgang mit dem Tod in der Moderne
- 1.4 Hospiz und Palliative Care
- 1.4.1 Selbstverständnis der Palliative Care
- 1.4.2 Würde der Sterbenden
- 1.5 Soziale Arbeit in der Palliative Care
- 1.6 Fazit
- 2. Geistige Behinderung
- 2.1 Bezeichnung der Schweregrade geistiger Behinderung
- 2.2 Besonderheiten der Entwicklung von Menschen mit geistiger Behinderung
- 2.2.1 Folgen der Einschränkungen im kognitiven Bereich
- 2.2.2 Angst bei Menschen mit geistiger Behinderung
- 2.2.3 Menschen mit geistiger Behinderung und kritische Lebensereignisse und altersnormierte Krisen
- 2.3 Psychosoziale Entwicklung nach Erikson bei Menschen mit einer geistigen Behinderung
- 2. 4 Menschen mit geistiger Behinderung im Alter
- 2.4.1 Prozess des Altwerdens bei Menschen mit geistiger Behinderung
- 2.4.3 Periodeneffekte
- 2.5 Fazit
- 3. Sterben und Tod von Menschen mit geistiger Behinderung im stationären Kontext
- 3.1 Organisation
- 3.1.1 Stationärer Bereich
- 3.2 Professionelle Unterstützung anhand eines interdisziplinären Teams
- 3.2.1 Unterschiedliche Lebensphasen des sterbenden Menschen und der Fachpersonen
- 3.3 Sterben und strukturelle Bedingungen
- 3.4 Eingeschränktes Informationsangebot
- 3.4.1 Todesverständnis von Menschen mit geistiger Behinderung in der Fremdeinschätzung
- 3.4.2 Todesverständnis bei Menschen mit geistiger Behinderung in der Selbsteinschätzung
- 3.5 Fallbeispiele
- 3.5.1 Fallbeispiel zu Irreversibilität
- 3.5.2 Fallbeispiel zu Nonfunktionalität
- 3.5.3 Fallbeispiel zu Universalität
- 3.6 Kommunikation in der Begleitung von sterbenden Menschen mit geistiger Behinderung
- 3.7 Sterbeprozess von Menschen mit geistiger Behinderung
- 3.8 Körperlicher Prozess am Lebensende
- 3.9 Fazit
- 4. Sozialpädagogik und Begleitung von sterbenden Menschen mit geistiger Behinderung
- 4.1 Sterbebegleitung als sozialpädagogisches Handlungsfeld
- 4.1.1 Orientierung an der Kategorie „Subjekt“
- 4.1.2 Orientierung an der Kategorie „Ort“
- 4.1.3 Orientierung an der Kategorie „Pädagogischer Bezug“
- 4.2 Positionierung und Aufgabenstellung
- 4.3 Theoretische Ansätze und Arbeitsformen
- 4.4 Adressatenbezogene Handlungsebene
- 4.4.1 Hilfsprozessplanung nach Hiltrud von Spiegel
- 4.4.2 Biografiearbeit
- 4.4.3 Kreative Verfahren
- 4.4.4 Raumgestaltung
- 4.4.5 Angehörigenarbeit
- 4.4.6 Rituale
- 4.5 Organisationsbezogene Handlungsebene
- 4.6 Gesellschaftspolitische Handlungsebene
- 4.7 Psychohygiene im sozialpädagogischen Alltag
- 4.8 Fazit
- 5. Schlussfolgerung
- 5.1 Überprüfung der Fragestellung
- 5.2 Weitere Anmerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Sterbebegleitung von Menschen mit geistiger Behinderung im stationären Kontext. Ziel ist es, die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse in diesem Bereich zu beleuchten und die Rolle der Sozialpädagogik in der Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung am Lebensende zu erforschen.
- Die besondere Situation von Menschen mit geistiger Behinderung im Sterbeprozess
- Die Bedeutung der Kommunikation und des Informationsangebots
- Die Rolle der Sozialpädagogik in der Sterbebegleitung
- Theoretische Ansätze und praktische Arbeitsformen
- Die Gestaltung einer würdevollen Sterbekultur im stationären Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Sterben und Tod und beleuchtet die historische Entwicklung des Umgangs mit dem Tod. Im Anschluss werden die Besonderheiten der Entwicklung von Menschen mit geistiger Behinderung und die Auswirkungen von Einschränkungen im kognitiven Bereich auf den Umgang mit dem Tod thematisiert. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Organisation und den strukturellen Bedingungen im stationären Kontext, sowie den Herausforderungen, die sich aus der Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung im Sterbeprozess ergeben. Das vierte Kapitel widmet sich der Sozialpädagogik und der Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung am Lebensende. Dabei werden verschiedene theoretische Ansätze und praktische Arbeitsformen vorgestellt, die dazu beitragen können, eine würdevolle Sterbekultur zu gestalten.
Schlüsselwörter
Stationärer Kontext, Umgang mit Sterben und Tod, Menschen mit geistiger Behinderung, Sterbebegleitung, Sozialpädagogik, Kommunikation, Informationsangebot, Bedürfnisse, Würde, Sterbekultur, theoretische Ansätze, praktische Arbeitsformen, Hilfsprozessplanung, Biografiearbeit, Kreative Verfahren, Raumgestaltung, Angehörigenarbeit, Rituale.
- Arbeit zitieren
- Martina Woodgate-Bruhin (Autor:in), 2010, Sterbebegleitung von Menschen mit geistiger Behinderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168360