[...] Bevor sich diese Arbeit der eigentlichen Handlung widmen kann, ist es meines Erachtens dringend notwendig, sich in einem ersten Schritt der historischen Komponente zu nähern. Deshalb wird im ersten Kapitel dieser Abschlussarbeit ein kurzer Exkurs in die historische Entwicklung des Antisemitismus unternommen. Zweiter wichtiger Komplex der historischen Komponente wird ein kurzer Abriss über den Zeitraum zwischen 1933 und 1945 sein.
Kapitel drei und vier bauen dann auf den Erkenntnissen aus der historischen Komponente auf. Im Mittelpunkt werden hier die einzelnen Charaktere der beiden Hörspiele stehen. Untersucht wird, welche Eigenschaften die Protagonisten besitzen, welche Motive sie für ihr Handeln haben und inwieweit sie als typische Personen ihrer Zeit gelten können. Dieser Bereich wird den Hauptteil des Vergleiches ausmachen.
Der abschließende Komplex des Hauptteils dieser Abschlussarbeit widmet sich speziell dem Medium Hörspiel. Untersucht werden soll, welche Elemente dieses Mediums genutzt werden, um etwa den Verlauf der Handlung zu unterstützen. Werden Hintergrundgeräusche eingesetzt und wenn ja, an welcher Stelle geschieht dies? Wie wird zwischen den einzelnen Szenen gewechselt? Kommt eventuell Musik zum Einsatz? Um den Zusammenhang zwischen inhaltlicher Analyse und den Mitteln des Mediums Hörspiel möglichst eng zu gestalten, schließt sich dieser Komplex jeweils an das Ende der jeweiligen inhaltlichen Charakterisierung eines Hörspiels an.
Als fünftes Kapitel schließt sich eine Interpretation unter Zuhilfenahme der Biografien Schneiders und Hoerschelmanns an. Dieser Aspekt sollte zwar stets kritisch hinterfragt werden, da er schnell zu falschen Schlussfolgerungen bei der Interpretation verleiten kann, ist in Anbetracht der unterschiedlichen Lebensverläufe aber angebracht. Im Anschluss an den Hauptteil wird eine kurze Zusammenfassung formuliert. Diese beinhaltet neben dem Aufgreifen der erwähnten Fragestellungen ein sich daraus ergebendes mögliches Szenario für den Umgang mit den Ergebnissen und deren praktische Verwendung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historische Komponente
- 2.1 Antisemitismus - Versuch einer Definition
- 2.2 Verbreitung des Antisemitismus im Dritten Reich
- 2.3 Stereotype Judenbilder in der deutschen Bevölkerung
- 2.4 Die deutschen Ostgebiete
- 2.5 Die Situation der Juden
- 3. Zwielicht
- 3.1 Allgemeine Einführung: „Zwielicht“
- 3.2 Mendel Horowitz
- 3.2.1 Der Ameisentraum
- 3.3 Anna Sawanka
- 3.4 Sawacki
- 3.5 Bedeutungen des Titels „Zwielicht“
- 3.6 Stilmittel des Hörspiels „Zwielicht“
- 4. Die verschlossene Tür
- 4.1 Allgemeine Einführung: „Die verschlossene Tür“
- 4.2 Herbert Baron Kedell
- 4.3 Doktor Levi
- 4.4 Rolle des Begriffs „Bruder“
- 4.5 Stilmittel des Hörspiels „Die verschlossene Tür“
- 5. Biografische Interpretation
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in den Hörspielen „Die verschlossene Tür“ und „Zwielicht“, indem sie die unterschiedlichen Herangehensweisen der Autoren Fred von Hoerschelmann und Rolf Schneider vergleicht. Die Arbeit analysiert, wie die Autoren die Thematik des verfolgten Juden und der Reaktionen der Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs darstellen und welche Motive den Helfern zugeschrieben werden. Der Einfluss der jeweiligen historischen und biografischen Kontexte auf die Gestaltung der Hörspiele wird ebenfalls beleuchtet.
- Der Vergleich der Darstellung des Antisemitismus in den beiden Hörspielen.
- Analyse der Charaktere und ihrer Motive im Kontext der historischen Situation.
- Untersuchung der Stilmittel und des narrativen Aufbaus der Hörspiele.
- Der Einfluss der biografischen Hintergründe der Autoren auf ihre jeweilige Darstellung.
- Die Frage nach der Rolle von Hilfe und Unterschlupf für verfolgte Juden.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet den anhaltenden Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft anhand einer Studie der Friedrich Ebert Stiftung. Sie begründet die Wahl der beiden Hörspiele „Die verschlossene Tür“ und „Zwielicht“ für den Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Herkünfte der Autoren (Fred von Hoerschelmann, ein Baltendeutscher, und Rolf Schneider, aus der DDR) und der zentralen Thematik des verfolgten Juden, der Hilfe und Unterschlupf bei potentiell antisemitischen Personen findet. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die Forschungsfragen, die im weiteren Verlauf bearbeitet werden.
2. Historische Komponente: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die historische Entwicklung des Antisemitismus, seine Ursachen und die verbreiteten Stereotype. Es skizziert die Situation in den deutschen Ostgebieten zwischen 1933 und 1945, die Ausbreitung des Antisemitismus unter der NS-Herrschaft und die Rolle des Zweiten Weltkriegs als Kontext für die Handlung der Hörspiele. Die Komplexität dieser Themen wird hervorgehoben, wobei der Fokus auf den Aspekten liegt, die für das Verständnis der Hörspiele relevant sind.
3. Zwielicht: Diese Kapitel analysiert das Hörspiel „Zwielicht“ von Rolf Schneider. Es untersucht die Charaktere Mendel Horowitz, Anna Sawanka und Sawacki, ihre Beziehungen zueinander und ihre jeweiligen Handlungen. Die Bedeutung des Titels „Zwielicht“ wird erörtert und die stilistischen Mittel des Hörspiels, wie die Verwendung von Geräuschen und Musik, werden analysiert, um deren Funktion im Kontext der Handlung zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Gesamtkomposition des Hörspiels und den daraus hervorgehenden Botschaften.
4. Die verschlossene Tür: Dieses Kapitel widmet sich dem Hörspiel „Die verschlossene Tür“ von Fred von Hoerschelmann. Es analysiert die Charaktere Herbert Baron Kedell und Doktor Levi im Detail und untersucht deren Handlungen und Beweggründe. Die Bedeutung des Begriffs „Bruder“ im Kontext der Handlung wird untersucht und schließlich werden auch hier die stilistischen Mittel des Hörspiels analysiert, um deren Wirkung zu erfassen. Die Zusammenhänge innerhalb der Handlung und die Entwicklung der Figuren werden in den Mittelpunkt gestellt, um die Gesamtintention des Autors zu ergründen.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Nationalsozialismus, Hörspiel, Fred von Hoerschelmann, Rolf Schneider, „Die verschlossene Tür“, „Zwielicht“, Zweiter Weltkrieg, Judenverfolgung, Stereotype, Hilfsbereitschaft, biografische Interpretation, Stilmittel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu der Bachelorarbeit: Vergleich der Hörspiele "Die verschlossene Tür" und "Zwielicht"
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Diese Bachelorarbeit vergleicht die beiden Hörspiele "Die verschlossene Tür" von Fred von Hoerschelmann und "Zwielicht" von Rolf Schneider. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Nationalsozialismus, der Judenverfolgung und der Reaktionen der Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs. Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Herangehensweisen der Autoren und den Einfluss ihrer jeweiligen historischen und biografischen Kontexte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert den Antisemitismus in beiden Hörspielen, untersucht die Charaktere und ihre Motive, beleuchtet die verwendeten Stilmittel und den narrativen Aufbau, betrachtet den Einfluss der biografischen Hintergründe der Autoren und befasst sich mit der Rolle von Hilfe und Unterschlupf für verfolgte Juden. Die historische Entwicklung des Antisemitismus und die Situation in den deutschen Ostgebieten im Zeitraum 1933-1945 werden ebenfalls thematisiert.
Welche Hörspiele werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Hörspiele "Die verschlossene Tür" von Fred von Hoerschelmann (ein Baltendeutscher) und "Zwielicht" von Rolf Schneider (aus der DDR). Die Wahl dieser beiden Hörspiele basiert auf den unterschiedlichen Hintergründen der Autoren und der zentralen Thematik des verfolgten Juden, der Hilfe und Unterschlupf findet.
Welche Aspekte der Hörspiele werden analysiert?
Die Analyse umfasst die Charaktere und ihre Motive (z.B. Mendel Horowitz, Anna Sawanka, Sawacki in "Zwielicht" und Herbert Baron Kedell, Doktor Levi in "Die verschlossene Tür"), die Bedeutung des Titels "Zwielicht", die stilistischen Mittel beider Hörspiele (Geräusche, Musik etc.), der narrative Aufbau und die Gesamtkomposition beider Werke. Die Arbeit untersucht auch die Rolle des Begriffs "Bruder" in "Die verschlossene Tür".
Welche historischen Aspekte werden berücksichtigt?
Die Arbeit liefert einen Überblick über die historische Entwicklung des Antisemitismus, seine Ursachen und die verbreiteten Stereotype. Sie beleuchtet die Situation in den deutschen Ostgebieten während des Nationalsozialismus und die Ausbreitung des Antisemitismus unter der NS-Herrschaft. Der Zweite Weltkrieg wird als wichtiger Kontext für die Handlung der Hörspiele betrachtet.
Wie wird die biografische Perspektive der Autoren berücksichtigt?
Die Arbeit untersucht, wie die biografischen Hintergründe der Autoren – Fred von Hoerschelmann als Baltendeutscher und Rolf Schneider aus der DDR – ihre jeweilige Darstellung des Themas beeinflussen. Diese unterschiedlichen Perspektiven werden im Vergleich analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Antisemitismus, Nationalsozialismus, Hörspiel, Fred von Hoerschelmann, Rolf Schneider, "Die verschlossene Tür", "Zwielicht", Zweiter Weltkrieg, Judenverfolgung, Stereotype, Hilfsbereitschaft, biografische Interpretation, Stilmittel.
Welche Kapitelstruktur hat die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur historischen Komponente, Kapitel zur Analyse der Hörspiele "Zwielicht" und "Die verschlossene Tür", ein Kapitel zur biografischen Interpretation und eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Thematik und der Hörspiele.
Welche Forschungsfrage(n) werden behandelt?
Die Arbeit untersucht, wie die Autoren den Antisemitismus und die Judenverfolgung darstellen, welche Motive den Charakteren zugeschrieben werden und wie die jeweiligen historischen und biografischen Kontexte die Gestaltung der Hörspiele beeinflussen. Ein zentraler Punkt ist der Vergleich der unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Autoren.
- Quote paper
- Robert Meyer (Author), 2010, Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der Literatur anhand eines Vergleichs der beiden Hörspiele „Die verschlossene Tür“ und “Zwielicht“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168401