In Eilharts von Oberg Tristan-Dichtung stellt sich die Frage, wie eine ausschließliche Liebe wie des Helden Tristrant zu Isalde, der rechtmäßigen Ehefrau Markes, innerhalb des Gefüges höfischer Verhaltensnormen und entgegen der sozialen Gesellschaftsordnung überhaupt funktionieren kann.
Thema der vorliegenden Hausarbeit soll es sein, den Konflikt von Liebe und höfischer Gesellschaft im Tristrant und Isalde Eilharts von Oberg eingehend zu untersuchen. Begonnen wird mit der Analyse des Verhältnisses von Liebe und Verrat. Isoliert betrachtet mag die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten ein harmonisches Bild aufweisen, doch mit der Geschichte sind ebenso unlösbar Betrug und Verrat verbunden. Die wohl moralisch verwerflichste Tat stellt Isaldes Mordanschlag auf ihre Dienerin und Vertraute, Brangene dar.
Des Weiteren gilt es die höfischen Normen und Ideale im Kontext der Liebe zu skizzieren. Im Roman wird häufig darauf aufmerksam gemacht, dass Tristrant und Isalde höfische Eigenschaften und Tugenden besonders herausragend repräsentieren. Doch was ist mit dem Ehebruch, der bereits in der Hochzeitsnacht begann? Erhebt der Autor die Ehebrecher und Verräter etwa zu Trägern gesellschaftlicher Ideale?
Monika Schausten behauptete, dass Tristrant und Isalde in ihrer eigenen, von ihrer Liebe bestimmten Welt leben. Sie stellte diese Welt der Liebenden der Welt des Hofes gegenüber. Ob diese beiden Welten sich gegenseitig durchdringen oder welche Konsequenzen sich aus einer möglichen wechselseitigen Wirkung ergeben könnten, soll im letzten Kapitel der vorliegenden Arbeit analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Verhältnis von Liebe und Verrat
- Der Mordanschlag auf Brangene
- Höfische Normen und Ideale im Kontext der Liebe
- Der Ehebruch innerhalb der höfischen Gesellschaft
- Spannungen zwischen Liebe und Gesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Konflikt zwischen Liebe und höfischer Gesellschaft in Eilharts von Obergs mittelhochdeutscher Tristan-Dichtung „Tristrant und Isalde“. Die Arbeit analysiert das Verhältnis von Liebe und Verrat, insbesondere im Kontext des Mordanschlags auf Brangene, und beleuchtet die höfischen Normen und Ideale im Kontext der Liebe, wobei der Ehebruch im Fokus steht. Abschließend wird der Frage nachgegangen, wie sich die beiden Welten der Liebe und des Hofes gegenseitig beeinflussen und welche Spannungen daraus entstehen.
- Analyse des Verhältnisses von Liebe und Verrat
- Untersuchung der Rolle des Mordanschlags auf Brangene
- Skizzierung höfischer Normen und Ideale im Kontext der Liebe
- Erläuterung des Ehebruchs in Hinsicht auf die höfische Gesellschaft
- Analyse der Spannungen zwischen der Welt der Liebe und der Welt des Hofes
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert die Besonderheit von Eilharts Tristan-Dichtung im Kontext des späten 12. Jahrhunderts und stellt die Frage, wie die ausschließliche Liebe von Tristrant und Isalde innerhalb der höfischen Verhaltensnormen und der sozialen Gesellschaftsordnung funktionieren kann. Die Arbeit befasst sich mit der Untersuchung des Konflikts zwischen Liebe und höfischer Gesellschaft und fokussiert insbesondere auf das Verhältnis von Liebe und Verrat.
Das Verhältnis von Liebe und Verrat
Dieses Kapitel beleuchtet die Verbindung von Liebe und Verrat in Eilharts Roman. Betrug und Verrat bilden nicht nur eine Folge des Minnetranks, sondern sind bereits vor dem Entstehen der Liebe zwischen Tristrant und Isalde fester Bestandteil der Geschichte. Der Fokus liegt dabei auf dem Mordanschlag auf Brangene, der als moralisch verwerflichste Tat in der Geschichte gilt.
Höfische Normen und Ideale im Kontext der Liebe
Dieser Abschnitt befasst sich mit den höfischen Normen und Idealen in Eilharts Roman. Tristrant und Isalde repräsentieren zwar höfische Eigenschaften und Tugenden, doch der Ehebruch, der bereits in der Hochzeitsnacht beginnt, stellt die Frage nach ihrer Rolle als Träger gesellschaftlicher Ideale in den Vordergrund. Das Kapitel analysiert den Ehebruch im Hinblick auf die höfische Gesellschaft und seine Rechtfertigung innerhalb dieser.
Spannungen zwischen Liebe und Gesellschaft
Dieses Kapitel untersucht die Spannungen zwischen der Welt der Liebe und der Welt des Hofes. Es geht der Frage nach, ob sich diese beiden Welten gegenseitig durchdringen und welche Konsequenzen sich aus einer möglichen wechselseitigen Wirkung ergeben.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Liebe und Verrat im Kontext der höfischen Gesellschaft. Die Untersuchung befasst sich mit der Rolle des Ehebruchs, der höfischen Normen und Ideale und der moralischen Dimension des Mordanschlags auf Brangene. Wichtige Schlüsselbegriffe sind dabei: höfische Gesellschaft, Liebe, Verrat, Ehebruch, Mord, êre, Tristrant und Isalde.
- Arbeit zitieren
- Rebecca Tille (Autor:in), 2011, Die Liebenden an Markes Hof, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168451