Die aktuelle Finanzkrise zeigt, dass Zusammenbrüche des Finanzmarktes immer wieder auftreten, obwohl nach jeder Krise regulatorische Maßnahmen ergriffen werden, die das verhindern sollen.
Die Entwicklung auf den Finanzmärkten scheint den politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden immer wieder aufs Neue zu enteilen, sodass Regeln als Reaktion auf eine Krise oft nur kurzzeitig wirksam sind und es den regulierten Unternehmen in der Folge ermöglicht wird, diese durch Finanzinnovationen und genau auf die neuen gesetzlichen Regelungen zugeschnittene Finanzprodukte und Verhaltensweisen zu umgehen.
Im Jahr 1929 wurde die Finanzwelt von einem Zusammenbruch erschüttert, der in seiner Schwere vorerst einmalig war. Er war schon vor dem Zeitalter der Globalisierung auf der ganzen Welt spürbar und seine Folgen wirkten international eine lange Zeit nach.
Schon damals wurden bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um erkannte vorherige Fehlentwicklungen vermeiden und künftige ähnlich schwere Exzesse verhindern zu können.
In der Folgezeit zwischen dem Jahr 1929 und der aktuellen Finanzmarktkrise konnten weitere Anpassungen der Regulierung vorgenommen werden, aufgrund neuer Erfahrungen und Lernprozesse. Trotzdem konnte dieses, noch dichtere Netz an Regulierung den vergleichbar schweren Zusammenbruch der internationalen Finanzmärkte und die aktuelle Finanzkrise mit Folgen auf der ganzen Welt nicht verhindern.
So konnte es nicht nur im Jahr 1929 zu Kettenreaktionen auf den Finanzmärkten kommen, die weitreichende negative Auswirkungen mit sich brachten, etwa Bankenzusammenbrüche und die Notwendigkeit von umfangreichen staatlichen Hilfsmaßnahmen auf der ganzen Welt, sondern auch aktuell in Form der erneuten schweren Finanzmarktkrise.
Es stellt sich die Frage, wodurch beide Krisen ausgelöst wurden, inwiefern sich die Ursachen womöglich ähneln und wieso bestehende Regulierungen und bereits durchgeführte Regulierungsänderungen das Auftreten von Finanzkrisen bisher nicht dauerhaft verhindern konnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Ausgangslage
- 1.2. Ziel der Arbeit
- 1.3. Vorgehen
- 2. Great Depression 1929
- 2.1. Ursachen
- 2.1.1. Hohe Liquidität und fehlende Regulierung
- 2.1.2. Neue Finanzprodukte und Manipulation auf dem Aktienmarkt
- 2.1.3. Aktienboom und Spekulationsblase
- 2.1.4. Probleme des Bankensektors
- 2.1.5. Vorhergehende und begleitende Wirtschaftsdepression
- 2.2. Regulierungsänderungen
- 2.2.1. Emergency Banking Act
- 2.2.2. Glass-Steagall-Act und Securities Act
- 2.2.3. Securities Exchange Act
- 2.2.4. Banking Act
- 2.2.5. Weitere gesetzliche Regelungen
- 3. Finanzmarktkrise
- 3.1. Ursachen
- 3.1.1. Hohe Liquidität und Geldpolitik des Federal Reserve Systems
- 3.1.2. Immobilienboom und Immobilienkrise
- 3.1.3. Neue Finanzprodukte und Verhalten der Ratingagenturen
- 3.1.4. Fehler in der Regulierung und in der Bankaufsicht
- 3.1.5. Fehlanreize und Moralische Probleme
- 3.2. Regulierungsänderungen
- 3.2.1. Neue Vorschriften für Finanzprodukte
- 3.2.2. Reform der Eigenkapital- und Bilanzierungsvorschriften
- 3.2.3. Reform der Ratingagenturen
- 3.2.4. Reform der Anreizsysteme für Manager und Aktionäre
- 3.2.5. Glaubhafte Regulierung und Transparenz
- 3.2.6. International anerkannte Standards und makroprudentielle Aufsicht
- 4. Vergleich der Krisenursachen und Regulierungsänderungen
- 4.1. Vergleich der Krisenursachen
- 4.1.1. Hohe Liquidität und Politik des FED
- 4.1.2. Versagen der Aufsicht und der Regelwerke
- 4.1.3. Neue Finanzprodukte
- 4.1.4. Riskante Kreditprodukte
- 4.1.5. Boom und Spekulation
- 4.1.6. Krisenanfälliges Bankensystem
- 4.1.7. Falsche Anreize
- 4.1.8. Wirtschaftslage
- 4.2. Vergleich der Regulierungsänderungen
- 4.2.1. Stabilität
- 4.2.2. Wirkungsvolle Aufsicht
- 4.2.3. Transparenz und Integrität
- 4.2.4. Vermeidung von Interessenskonflikten
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die Ursachen der Great Depression von 1929 und der Finanzmarktkrise, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den jeweiligen Krisenmechanismen aufzuzeigen und die daraus resultierenden regulatorischen Anpassungen zu analysieren. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der Maßnahmen zur Krisenbewältigung und der langfristigen Auswirkungen auf die Finanzstabilität.
- Ursachen der Great Depression 1929
- Ursachen der Finanzmarktkrise
- Vergleich der Regulierungsmaßnahmen nach beiden Krisen
- Analyse der Effektivität der Regulierungsmaßnahmen
- Langfristige Auswirkungen der Krisen und Regulierungen auf die Finanzmärkte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, beschreibt die Ausgangslage und die Zielsetzung der Arbeit, sowie die gewählte Vorgehensweise bei der Analyse der beiden Krisen und deren jeweiligen Folgen.
2. Great Depression 1929: Dieses Kapitel behandelt die Ursachen der Great Depression von 1929. Es analysiert Faktoren wie hohe Liquidität und fehlende Regulierung, die Entstehung neuer Finanzprodukte und deren manipulative Anwendung am Aktienmarkt, den darauf folgenden Aktienboom und die resultierende Spekulationsblase, Probleme im Bankensektor sowie die vorhergehende und begleitende Wirtschaftsdepression. Der zweite Teil des Kapitels konzentriert sich auf die darauf folgenden Regulierungsänderungen, wie den Emergency Banking Act, den Glass-Steagall-Act, den Securities Act, den Securities Exchange Act, den Banking Act und weitere gesetzliche Regelungen. Die Analyse beleuchtet die einzelnen Maßnahmen und deren Intentionen im Kontext der damaligen wirtschaftlichen Lage.
3. Finanzmarktkrise: Ähnlich wie Kapitel 2, untersucht dieses Kapitel die Ursachen der Finanzmarktkrise. Es befasst sich mit der hohen Liquidität und der Geldpolitik des Federal Reserve Systems, dem Immobilienboom und der darauffolgenden Immobilienkrise, der Rolle neuer Finanzprodukte und dem Verhalten der Ratingagenturen. Weitere Punkte sind Fehler in der Regulierung und Bankaufsicht, Fehlanreize, moralische Probleme und die darauf folgenden Regulierungsänderungen. Die Regulierungsmaßnahmen umfassen neue Vorschriften für Finanzprodukte, Reformen der Eigenkapital- und Bilanzierungsvorschriften, Reformen der Ratingagenturen, Reformen der Anreizsysteme für Manager und Aktionäre, Maßnahmen zur Verbesserung der Glaubhaften Regulierung und Transparenz sowie die Einführung international anerkannter Standards und makroprudentieller Aufsicht. Der Fokus liegt auf den jeweiligen Maßnahmen und deren Wirkung.
4. Vergleich der Krisenursachen und Regulierungsänderungen: Dieses Kapitel stellt einen detaillierten Vergleich der Ursachen beider Krisen dar. Es untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der Rolle hoher Liquidität und der Geldpolitik des FED, des Versagens der Aufsicht und der Regelwerke, neuer Finanzprodukte, riskanter Kreditprodukte, Boom- und Spekulationsblasen, krisenanfälliger Bankensysteme, falscher Anreize und der allgemeinen Wirtschaftslage. Der zweite Teil des Kapitels vergleicht die darauf folgenden Regulierungsänderungen hinsichtlich Stabilität, wirksamer Aufsicht, Transparenz und Integrität sowie der Vermeidung von Interessenskonflikten. Die Analyse beleuchtet die Unterschiede in den Ansätzen und deren jeweilige Effektivität.
Schlüsselwörter
Great Depression, Finanzmarktkrise, Krisenursachen, Regulierung, Banken, Geldpolitik, Spekulation, Finanzprodukte, Ratingagenturen, Aufsicht, Stabilität, Transparenz, FED, Glass-Steagall-Act, Emergency Banking Act.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Vergleich der Great Depression und der Finanzmarktkrise
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert und vergleicht die Ursachen der Great Depression von 1929 und der Finanzmarktkrise. Der Fokus liegt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der jeweiligen Krisenmechanismen und den daraus resultierenden regulatorischen Anpassungen. Die Effektivität der Maßnahmen zur Krisenbewältigung und deren langfristige Auswirkungen auf die Finanzstabilität werden untersucht.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt detailliert die Ursachen beider Krisen, darunter die Rolle hoher Liquidität, fehlende Regulierung, neue Finanzprodukte, Spekulationen, Probleme im Bankensektor, Immobilienblasen und Fehlanreize. Es wird ein Vergleich der Regulierungsmaßnahmen nach beiden Krisen (z.B. Glass-Steagall-Act, Emergency Banking Act) gezogen und deren Effektivität analysiert. Die langfristigen Auswirkungen auf die Finanzmärkte werden ebenfalls beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Ausgangslage, Zielsetzung, Vorgehen), Great Depression 1929 (Ursachen und Regulierungsänderungen), Finanzmarktkrise (Ursachen und Regulierungsänderungen), Vergleich der Krisenursachen und Regulierungsänderungen und Schlussfolgerung. Jedes Kapitel analysiert die jeweiligen Aspekte detailliert und systematisch.
Welche konkreten Ursachen der Great Depression von 1929 werden untersucht?
Die Analyse der Great Depression umfasst hohe Liquidität und fehlende Regulierung, neue Finanzprodukte und deren Manipulation am Aktienmarkt, den Aktienboom und die Spekulationsblase, Probleme im Bankensektor sowie die vorhergehende und begleitende Wirtschaftsdepression.
Welche konkreten Ursachen der Finanzmarktkrise werden untersucht?
Die Analyse der Finanzmarktkrise beinhaltet hohe Liquidität und die Geldpolitik des Federal Reserve Systems (FED), den Immobilienboom und die Immobilienkrise, die Rolle neuer Finanzprodukte und das Verhalten der Ratingagenturen, Fehler in der Regulierung und Bankaufsicht, Fehlanreize und moralische Probleme.
Welche Regulierungsmaßnahmen nach der Great Depression werden genannt?
Die Arbeit erwähnt den Emergency Banking Act, den Glass-Steagall-Act, den Securities Act, den Securities Exchange Act und den Banking Act sowie weitere gesetzliche Regelungen als Reaktion auf die Great Depression.
Welche Regulierungsmaßnahmen nach der Finanzmarktkrise werden genannt?
Die Analyse der Regulierungsmaßnahmen nach der Finanzmarktkrise umfasst neue Vorschriften für Finanzprodukte, Reformen der Eigenkapital- und Bilanzierungsvorschriften, Reformen der Ratingagenturen, Reformen der Anreizsysteme für Manager und Aktionäre, Maßnahmen zur Verbesserung der Glaubhaften Regulierung und Transparenz sowie die Einführung international anerkannter Standards und makroprudentieller Aufsicht.
Wie werden die Ursachen und Regulierungsmaßnahmen beider Krisen verglichen?
Kapitel 4 bietet einen detaillierten Vergleich, der Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der Rolle hoher Liquidität und Geldpolitik des FED, des Aufsichtsversagens, neuer Finanzprodukte, riskanter Kreditprodukte, Boom- und Spekulationsblasen, krisenanfälliger Bankensysteme, falscher Anreize und der Wirtschaftslage untersucht. Der Vergleich der Regulierungsmaßnahmen fokussiert auf Stabilität, wirksame Aufsicht, Transparenz, Integrität und die Vermeidung von Interessenskonflikten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Great Depression, Finanzmarktkrise, Krisenursachen, Regulierung, Banken, Geldpolitik, Spekulation, Finanzprodukte, Ratingagenturen, Aufsicht, Stabilität, Transparenz, FED, Glass-Steagall-Act, Emergency Banking Act.
- Arbeit zitieren
- Fabian Burner (Autor:in), 2011, Great Depression 1929 und Finanzmarktkrise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168659