Im Juni des Jahres 1761 veröffentlichte die Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin eine Preisfrage, „ob die metaphysischen Wahrheiten überhaupt, und besonders die ersten Grundsätze der theologiae naturalis, und der Moral, eben der deutlichen Beweise fähig sind, als die geometrischen Wahrheiten (es sind)…“, für dessen Beantwortung den Teilnehmern zwei Jahre Zeit gewährt wurde. Die uns zur Bearbeitung vorliegende Preisschrift, wurde zum spätest möglichen Termin, erst am 31. Dezember 1762, eingereicht und bekam nach der Gewinnerschrift von Mendelssohn den zweiten Preis verliehen. Obwohl Kant selbst bemerkt haben soll, dass die Arbeit weit davon entfernt sei, ein fertiges Produkt zu sein, reichte es hin die Jury derart zu überzeugen, dass sie veranlassten, obwohl ursprünglich nicht vorgesehen, auch diese Schrift zusammen mit der Arbeit Mendelssohns im Jahre 1764 zu veröffentlichen.
Die Arbeit Kants gliedert sich in eine Einleitung, vier Betrachtungen und eine Nachschrift, wobei ich mich lediglich mit der ersten Betrachtung befassen werde. Für die allgemeine Orientierung, will ich zuerst die gesamte Arbeit kurz skizzieren, wonach ich versuchen werde die Argumentation Kants anschaulich wiederzugeben, um zum Schluss meiner Arbeit diese kritisch zu reflektieren.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Kurze Übersicht
- Darstellung der ersten Betrachtung. §1.
- Darstellung der ersten Betrachtung. §2.
- Darstellung der ersten Betrachtung. §3.
- Darstellung der ersten Betrachtung. §4.
- Kritische Würdigung
- Anhang
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit Kants setzt sich mit der Frage auseinander, ob metaphysische Wahrheiten, insbesondere die ersten Prinzipien der Naturtheologie und der Moral, den gleichen Grad an Klarheit und Evidenz wie geometrische Wahrheiten erreichen können. Kant argumentiert, dass eine klare Definition der Methoden in der Philosophie zu einer Revolution in der Wissenschaft führen würde, vergleichbar mit der Einführung der Newtonschen Methoden in den Naturwissenschaften.
- Die vergleichende Analyse der Methoden in Mathematik und Philosophie
- Die Suche nach einer Methode zur Erlangung höchstmöglicher Gewissheit in der Metaphysik
- Die Untersuchung der Natur der metaphysischen Erkenntnis im Vergleich zur mathematischen Erkenntnis
- Die Frage nach der Deutlichkeit und Gewissheit der ersten Prinzipien der Naturtheologie und Moral
- Die kritische Reflexion der Grenzen der metaphysischen Erkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: In der Einleitung stellt Kant die Fragestellung der Preisschrift dar und skizziert die Struktur seiner Arbeit. Er betont die Bedeutung der Klärung der Methoden in der Philosophie für deren Fortschritt.
- Kurze Übersicht: Hier fasst Kant die Argumentation der Preisschrift zusammen und erläutert die vier Betrachtungen, die er im Detail analysieren wird.
- Darstellung der ersten Betrachtung. §1: Kant vergleicht in diesem Abschnitt die Methoden zur Definition in Mathematik und Philosophie. Er argumentiert, dass die Mathematik synthetisch, die Philosophie hingegen analytisch zu ihren Definitionen gelangt.
- Darstellung der ersten Betrachtung. §2: Dieser Abschnitt behandelt die Methode der Erkenntnisgewinnung in der Metaphysik. Kant argumentiert, dass die einzige Methode zur Erlangung höchstmöglicher Gewissheit in der Metaphysik darin besteht, von einfachen Erfahrungssätzen auszugehen und daraus unmittelbare Folgerungen zu ziehen.
- Darstellung der ersten Betrachtung. §3: Kant untersucht die Natur der metaphysischen Erkenntnis im Vergleich zur mathematischen Erkenntnis. Er betont die Schwierigkeit, in der Metaphysik zu eindeutigen Definitionen zu gelangen und die daraus resultierenden Grenzen der Gewissheit.
- Darstellung der ersten Betrachtung. §4: Kant widmet diesen Abschnitt der Frage nach der Deutlichkeit und Gewissheit der ersten Prinzipien der Naturtheologie und Moral. Er argumentiert, dass in Bezug auf die Moral ein größerer Mangel an praktischer Weisheit besteht als in der spekulativen Weltweisheit.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit Kants beschäftigt sich mit zentralen Fragen der Erkenntnistheorie und Metaphysik. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen zählen: Metaphysik, Naturtheologie, Moral, Methode, Erkenntnis, Gewissheit, Definition, Synthese, Analyse, Mathematik, Philosophie, Erfahrungssatz, praktischer Vernunft, spekulativer Vernunft.
- Arbeit zitieren
- M.A Hureyre Kam (Autor:in), 2006, Erläuterung zu Kant: Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze der natürlichen Theologie und der Moral, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168860