Wie schon aus der Überschrift ersichtlich, wird der Fokus dieser Arbeit auf eben solchen Fragen der Auslegung und Interpretation des Qurʼan liegen. Dabei wird im Rahmen dieser Arbeit natürlich nicht der Anspruch erhoben werden können, dass hier neuartige Interpretationsansätze vorgelegt würden. Auch sollen nicht die bisherigen Interpretationen kritisiert werden, in dem Sinne, dass der Versuch ihrer Widerlegung in Angriff genommen würde. Es soll lediglich gefragt werden aus welcher Perspektive heraus sich diese Interpretationen erklären lassen. In diesem Sinne ist diese Arbeit keine exegetische, also eine, die auf praktische Interpretation ausgerichtet ist, sondern eine hermeneutische, die nach dem Verständnis fragt, die sich hinter dieser Auslegung verbirgt. Die Hauptfragen, die diese Arbeit stets begleiten werden, sind also: Welche Methode liegt der Interpretation zugrunde und auf welchen Grundprinzipien ruht die Methode?
Es kann im Rahmen dieser Arbeit nicht der Anspruch erhoben werden, dass hier eine endgültige These einer neuen Exegese des Qurʼan vorgelegt würde. Es sieht seine Aufgabe als erfüllt, wenn es lediglich die Frage, die dieser ganzen Arbeit zugrundeliegt, vollkommen ausformulieren konnte: Ist Konsens möglich? Zumindest jedoch wird diese Frage ihre ganze Entfaltung in der Schlussthese dieser Arbeit erfahren, welcher besagt, dass es unabdingbar für künftige hermeneutische Arbeiten ist, dass man sich des oralen Charakters des Qurʼan bewusst werde. Diese Arbeit wird zeigen, dass Interpretationen und Antworten, die diesen fundamentalen Umstand ignorieren, uns keine befriedigenden Antworten liefern können.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- I Einleitung
- II Einführung
- Über den Charakter der Wissenschaft im Islam
- III Zur Hermeneutik des Qur n
- 1. Warum Hermeneutik und nicht Tafsr?
- Exkurs – Über die Methode des Tafsr
- 2. Über die “drei Hörer”
- 2.1. Die ersten Hörer
- 2.2. Übergang von der mündlichen zur Schriftkultur
- Exkurs – Über Oralität und Literalität
- 2.2.1 Tafsr und Ta wl
- 3. Der moderne Mensch
- IV Überlegungen zu den Begrifflichkeiten
- 1. Einführung in die Problematik
- 2. Klärung der Begriffe „QUR N“ und „MU F“
- 3. Text und Kontext
- 4. Das Wort – WAY
- V Perspektiven
- 1. Die Konvergenzphilosophie
- 1.1 Die Methoden der Oralität
- 1.1.1 Primäre Methoden der Oralität
- 1.1.2 Mediation
- 1.1.3 Inspiration
- 1.1.4 Initiation
- 1.2 Die Konvergenzprinzipien
- 1.1 Die Methoden der Oralität
- 2. Die Išr-Exegese
- 3. Ausblick und Fazit
- 1. Die Konvergenzphilosophie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit der Hermeneutik des Qur n, dem heiligen Buch des Islam. Sie untersucht die Konvergenz von Schriftlichkeit und Mündlichkeit in der Interpretation des Qur n und beleuchtet die Herausforderungen der modernen Exegese im Kontext der ursprünglichen mündlichen Überlieferung.
- Die Konvergenz von Schriftlichkeit und Mündlichkeit in der Qur n-Interpretation
- Die Rolle der mündlichen Überlieferung im Islam
- Die Herausforderungen der modernen Qur n-Exegese
- Die Bedeutung von Kontext und Textverständnis
- Die Konvergenzphilosophie als methodisches Instrument
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und skizziert den Forschungsstand.
- Die Einführung beleuchtet den Charakter der Wissenschaft im Islam und seine Bedeutung für die Qur n-Interpretation.
- Das dritte Kapitel widmet sich der Hermeneutik des Qur n und beleuchtet die Herausforderungen der Interpretation des heiligen Buches. Es werden die "drei Hörer" – die ersten Hörer, die Übergangszeit von der mündlichen zur Schriftkultur und der moderne Mensch – vorgestellt und ihre unterschiedlichen Interpretationen des Qur n beleuchtet.
- Kapitel IV behandelt verschiedene Begrifflichkeiten, die für die Qur n-Interpretation relevant sind, wie beispielsweise "Qur n" und "MU F", Text und Kontext sowie das "Wort – WAY".
- Das fünfte Kapitel präsentiert verschiedene Perspektiven zur Qur n-Interpretation, darunter die Konvergenzphilosophie, die Išr-Exegese sowie einen Ausblick und ein Fazit.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit behandelt die zentralen Themen der Qur n-Interpretation, wie die Konvergenz von Schriftlichkeit und Mündlichkeit, die Geschichte der Exegese, die Rolle des Kontextes, die Konvergenzphilosophie und die Išr-Exegese. Die Arbeit befasst sich auch mit den verschiedenen Methoden der Oralität, die für die Interpretation des Qur n relevant sind, wie Inspiration, Mediation und Initiation.
- Arbeit zitieren
- M.A Hureyre Kam (Autor:in), 2010, Die Konvergenz von Schriftlichkeit und Mündlichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168862