Das vom FASB bereits im August 1996 auf die Agenda gesetzte Projekt „Business Combinations and Intangible Assets“ wurde durch die beiden Statements of Financial Accounting Standards SFAS 141 und SFAS 142 vom 29. 6. 2001 umgesetzt. Demnach sind für alle Unternehmensübernahmen und Fusionen, die nach dem 30.6.2001 bekannt gegeben, die neuen Standards anzuwenden.
Diese Neuregelungen verkörperten einen dramatischen Paradigmenwechsel in der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen, da die in den USA sehr beliebte Methode des Pooling-of-Interests nun nicht mehr gestattet war.
Die Bestimmungen von SFAS 141, die Anwendungsvoraussetzungen sowie die daraus entstehenden Wirkungen auf die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen sind Thema dieses Diskussionsbeitrages.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemdarstellung
- 2. Das Wesen von Business Combinations
- a. Definition von Business Combinations
- b. Zulässige Konsolidierungsmethoden bei Business Combinations
- c. Identifikation des Erwerbers
- 3. Ausgewählte Besonderheiten der Erstkonsolidierung
- a. Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen
- b. Ausweis von Minderheitsanteilen
- c. Beispiel zum Ausweis des Unterschiedsbetrages aus der Konsolidierung
- 4. Ausgewählte Probleme der Folgekonsolidierung
- a. Impairment-only-approach bei Folgebewertung des Goodwill
- b. Impairment-Test bei Minderheitsbeteiligung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Diskussionsbeitrag analysiert die Auswirkungen des SFAS 141 auf die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen. Er untersucht die neuen Regelungen, die den Paradigmenwechsel von der Pooling-of-Interests-Methode zur Erwerbsmethode markieren. Der Beitrag beleuchtet insbesondere die Herausforderungen bei der Identifikation des Erwerbers und die Besonderheiten der Erst- und Folgekonsolidierung.
- Anwendung des SFAS 141 auf Business Combinations
- Der Paradigmenwechsel von Pooling-of-Interests zur Erwerbsmethode
- Besonderheiten der Erstkonsolidierung (Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen, Ausweis von Minderheitsanteilen)
- Herausforderungen bei der Identifikation des Erwerbers
- Probleme der Folgekonsolidierung (Goodwill-Bewertung, Impairment-Tests)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemdarstellung: Der Beitrag führt in die Thematik der neuen Bilanzierungsstandards SFAS 141 und SFAS 142 ein, die einen Paradigmenwechsel in der Bilanzierung von Unternehmensübernahmen und -fusionen darstellen. Die Abschaffung der Pooling-of-Interests-Methode und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Konzernrechnungslegung werden als zentrale Fragestellung hervorgehoben.
2. Das Wesen von Business Combinations: Dieses Kapitel definiert Business Combinations nach SFAS 141 als Verschmelzung von Unternehmen zu einer Wirtschaftseinheit, wobei das Kontrollkriterium im Vordergrund steht. Es wird erklärt, dass die Erwerbsmethode die einzige zulässige Konsolidierungsmethode ist, mit Ausnahme von Transaktionen unter gemeinsamer Kontrolle. Die Schwierigkeit, den Erwerber eindeutig zu identifizieren, wird angesprochen, insbesondere in Fällen, die nicht klar einem Erwerb zuzuordnen sind, und die potenziellen Konflikte mit dem True-and-Fair-View Prinzip.
3. Ausgewählte Besonderheiten bei der Erstkonsolidierung: Der Fokus liegt auf der Anwendung der Erwerbsmethode, der Aufdeckung stiller Reserven und Lasten, und der daraus resultierenden Aktivierung des Unterschiedsbetrags als Goodwill. Die Einzelbewertung immaterieller Vermögensgegenstände wird erläutert, im Gegensatz zur bisherigen Möglichkeit, diese im Goodwill "en bloc" zu verrechnen. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und die Transparenz hinsichtlich der Zuordnung von Kaufpreisanteilen zu einzelnen immateriellen Vermögensgegenständen und Goodwill werden hervorgehoben. Die Behandlung von Minderheitsanteilen gemäß der Parent-company-theory wird ebenfalls beschrieben.
Schlüsselwörter
SFAS 141, Business Combinations, Konzernrechnungslegung, Erwerbsmethode, Pooling-of-Interests, Goodwill, Impairment-Test, Minderheitsanteile, Erstkonsolidierung, Folgekonsolidierung, Fair-Value, Unternehmenszusammenschlüsse.
Häufig gestellte Fragen zu: Auswirkungen des SFAS 141 auf die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Auswirkungen des SFAS 141 auf die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen (Business Combinations). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf dem Paradigmenwechsel von der Pooling-of-Interests-Methode zur Erwerbsmethode und den damit verbundenen Herausforderungen bei der Erst- und Folgekonsolidierung.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt zentrale Aspekte der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen unter SFAS 141, inklusive der Definition von Business Combinations, der Identifikation des Erwerbers, der zulässigen Konsolidierungsmethoden (Erwerbsmethode), Besonderheiten der Erstkonsolidierung (Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen, Minderheitsanteile), und Herausforderungen der Folgekonsolidierung (Goodwill-Bewertung, Impairment-Tests). Der Paradigmenwechsel von der Pooling-of-Interests-Methode wird ausführlich erläutert.
Was ist die zentrale Fragestellung des Dokuments?
Die zentrale Fragestellung ist die Analyse der Auswirkungen des SFAS 141 auf die Konzernrechnungslegung und die Herausforderungen, die sich aus dem Wechsel zur Erwerbsmethode ergeben. Dies umfasst die Identifizierung des Erwerbers, die Bewertung von Vermögensgegenständen, die Behandlung von Minderheitsanteilen und die langfristige Bewertung des Goodwills.
Welche Konsolidierungsmethode wird unter SFAS 141 angewendet?
Unter SFAS 141 ist die Erwerbsmethode die einzige zulässige Konsolidierungsmethode bei Business Combinations, außer in Fällen von Transaktionen unter gemeinsamer Kontrolle. Die Pooling-of-Interests-Methode wird nicht mehr angewendet.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Erstkonsolidierung?
Die Herausforderungen bei der Erstkonsolidierung umfassen die Anwendung der Erwerbsmethode, die Einzelbewertung immaterieller Vermögensgegenstände zum beizulegenden Zeitwert, die Aufdeckung stiller Reserven und Lasten, die Aktivierung des Unterschiedsbetrags als Goodwill und die korrekte Behandlung von Minderheitsanteilen nach der Parent-company-theory.
Welche Probleme ergeben sich bei der Folgekonsolidierung?
Die Folgekonsolidierung stellt Herausforderungen bei der Bewertung des Goodwills (Impairment-only-approach) und bei der Durchführung von Impairment-Tests für Minderheitsbeteiligungen dar.
Wie wird Goodwill im Rahmen des SFAS 141 behandelt?
Goodwill entsteht als Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Vermögensgegenstände und Schulden des erworbenen Unternehmens. Er wird im Rahmen der Folgekonsolidierung einem Impairment-Test unterzogen (Impairment-only-approach).
Wie werden Minderheitsanteile behandelt?
Minderheitsanteile werden gemäß der Parent-company-theory behandelt. Sie werden separat ausgewiesen und unterliegen ebenfalls Impairment-Tests.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Verständnis des Dokuments?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: SFAS 141, Business Combinations, Konzernrechnungslegung, Erwerbsmethode, Pooling-of-Interests, Goodwill, Impairment-Test, Minderheitsanteile, Erstkonsolidierung, Folgekonsolidierung, Fair-Value, Unternehmenszusammenschlüsse.
- Quote paper
- Chris Sebastian Heidrich (Author), 2003, Business Combinations nach SFAS 141, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16892