„Deutschland vor neuer Rezession“ titelte vor einigen Tagen ein Internetartikel. Von gestiegenen Konjunkturrisiken und negativen Auswirkungen einer sich erhöhenden Arbeitslosigkeit ist die Rede. Gegenwärtig ist eine deutliche Stimmungsverschlechterung in der deutschen Bevölkerung und Wirtschaft feststellbar, Konsumentscheidungen und Investitionen durch Unternehmen werden in die Zukunft verschoben. Zur Zeit scheint kein Ende des wirtschaftlichen Abschwungs in greifbarer Nähe zu sein und die Hoffungen der Politik richten sich schon jetzt auf das 3.Quartal 2003.
Aufgrund dieser Situation fordern Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmenslenker nun zunehmend ein deutliches geldpolitisches Zeichen der Europäischen Zentralbank (EZB) wie dies die Zentralbank der USA (FED) in ihrem Handeln seit Monaten konsequent durchführt. Eine Senkung des bestehenden Zinssatzes gilt als ein probates Mittel, um die Konjunktur anzukurbeln und mit folgendem Wirtschaftswachstum und neuen Arbeitsplätzen wieder Vertrauen bei den Konsumenten zu generieren. Tatsächlich wird eine kombinierte Zinssenkung der amerikanischen und europäischen Zentralbank als Notwendigkeit gesehen, die weltwirtschaftliche Krise zu überwinden. Dennoch bleiben die Währungshüter der europäischen Zentralbank tatenlos, von Inflationsrisiken und Preisinstabilitäten ist die Rede.
n dieser Arbeit möchte ich auf diesen Konflikt, indem sich Zentralbanken, insbesondere die europäische, befindet eingehen. Warum ist das Handeln der Zentralbanken von einer so entscheidenden Bedeutung und warum wird die Dicke des Aktenkoffers des Zentralbankchefs der USA zu einem bestimmenden Thema der Akteure in den Finanzzentren der Welt und Wirtschaftsverbänden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geld- und Fiskalpolitik
- Ziele der Wirtschaftspolitik
- Das „Magische Viereck“
- Wirtschaftspolitische Instrumente
- Fiskalpolitik
- Geldpolitik
- Einkommenssichernde Politik (Lohn-Preiskontrollen)
- Kombinierter Einsatz von Geld – und Fiskalpolitik (Policy Mix)
- Beispiel: Konsolidierungspolitik unter Präsident Clinton
- Drei Eckpunkte der Fiskalpolitik unter Präsident Clinton
- Die Geldpolitik der Zentralbank (FED)
- Der geldpolitische Zielkonflikt in der Europäischen Währungsunion
- „Zwei Säulen Strategie“ der EZB
- Institutionelle Rahmenbedingungen der Geldpolitik
- Der Geldmarkt und die Geldpolitik
- Wirkungsweisen der Geldpolitik
- Der „Balassa-Samuelson-Effekt“
- Was bedeutet dieser Zielkonflikt für die Bundesrepublik Deutschland?
- Die EZB und die Situation der BRD
- Die Ziele der Wirtschaftspolitik und die gegenwärtige Situation in der BRD
- Europäische Geldpolitik und nationale Fiskalpolitik
- Kritik an der EZB-Strategie und ein Vergleich mit der Amerikanischen Federal Reserve (FED)
- Resümee und Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet den Konflikt zwischen Währungsstabilität und Konjunktursteuerung im Kontext der Geldpolitik, insbesondere im europäischen Kontext. Sie analysiert die Ziele und Instrumente der Wirtschaftspolitik, insbesondere die Geld- und Fiskalpolitik, und geht auf den „magischen Viereck“-Zielkonflikt ein. Die Arbeit untersucht die spezielle Situation in der Europäischen Währungsunion und die Motive der Europäischen Zentralbank (EZB) bei der Geldpolitik. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen der geldpolitischen Entscheidungen auf die Bundesrepublik Deutschland, insbesondere die Unterschiede zwischen der Strategie der EZB und der US-amerikanischen Federal Reserve (FED).
- Ziele und Instrumente der Wirtschaftspolitik
- Der „magische Viereck“-Zielkonflikt
- Die Geldpolitik in der Europäischen Währungsunion
- Der Einfluss der EZB auf die Bundesrepublik Deutschland
- Vergleich der Strategien von EZB und FED
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die aktuelle wirtschaftliche Situation in Deutschland dar und beleuchtet die Kontroverse um das Handeln der Europäischen Zentralbank (EZB) im Vergleich zur US-amerikanischen Federal Reserve (FED). Das Kapitel „Geld- und Fiskalpolitik“ beleuchtet die Ziele der Wirtschaftspolitik und stellt die Instrumente der Geld- und Fiskalpolitik dar. Der Schwerpunkt liegt auf dem „magischen Viereck“-Zielkonflikt und der Herausforderung, alle Ziele gleichzeitig zu erreichen. Der dritte Abschnitt untersucht den geldpolitischen Zielkonflikt in der Europäischen Währungsunion, die „Zwei Säulen Strategie“ der EZB und die institutionellen Rahmenbedingungen der Geldpolitik. Das Kapitel „Was bedeutet dieser Zielkonflikt für die Bundesrepublik Deutschland?“ analysiert die Auswirkungen der EZB-Strategie auf die deutsche Wirtschaft und stellt die Kritik an der gegenwärtigen Geldpolitik der EZB im Vergleich zur FED dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Geldpolitik, Währungsstabilität, Konjunktursteuerung, Wirtschaftspolitik, Fiskalpolitik, Europäische Zentralbank (EZB), Federal Reserve (FED), Bundesrepublik Deutschland, „magisches Viereck“, „Zwei Säulen Strategie“, Zielkonflikt.
- Quote paper
- Tim Bischoff (Author), 2003, Deutsche Konjunktur und die Geldpolitik der Zentralbank, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16893