Webers Ansatz zur Erklärung sozialer Ungleichheit


Seminararbeit, 2002

13 Seiten, Note: befriedigend


Leseprobe


Inhalt

A) Warum ist Max Weber so bedeutend?

B) Leben Werk und Zeit Max Webers

C) Weber und Marx
Klasse bei Marx
Klasse bei Weber
Stand bei Marx
Stand bei Weber
Partei bei Weber
andere Gemeinsamkeiten und Unterschiede

D) Fazit

E) Neue weberianische Erklärungen:
Frank Parkin

F) Quellen

A)Warum ist Max Weber so bedeutend?

Als ich am Anfang meines Studiums stand, wurde mir Max Weber fast wie ein Heiliger präsentiert. Man hatte das Gefühl, dass Angriffe oder Kritik gegenüber ihm beinahe als Sakrileg abgetan werden. Universalgelehrt, unparteiisch und fast bis zur Selbstaufgabe im Dienste der Wissenschaft stehend, kam und kommt er mir vor wie der „Idealtypus“ eines rechtschaffenen Wissenschaftlers. Ich werde versuchen, auch durch die Erörterung seines Ungleicheitskonzepts, die Frage nach seiner Popularität zu beantworten.

B)Leben, Werk und Zeit Max Webers

Max Weber wurde in Jahre 1864 als Sohn des nationalliberalen Abgeordneten Max Weber und Helene Weber geboren. Die liberale humanistische Erziehung durch seine Eltern prägten ihn sehr. Seine Mutter war zutiefst religiös. Er sah sich eher als Mitglied der bürgerlichen Klassen und nicht als Mitglied der Arbeiterschaft. Trotzdem hoffte er immer auf den friedlichen Ausgleich der Interessen im Staat. Nach dem ersten Weltkrieg war er sogar bereit in die SPD einzutreten, um ausgleichend zu wirken. Er begann Jus und Geschichte in Heidelberg zu studieren, als gerade der Kapitalismus seinen ersten Dämpfer bekam. Monopole machten der freien Konkurrenz zu schaffen. Z.B.: bestand die gesamte Elektroindustrie aus zwei Konzernen (AEG und Siemens). Die Arbeiter machten die Erfahrung, dass Errungenschaften auch ohne Klassenkampf mit Hilfe der SPD zu erreichen sind. All dies wirkte sich auf sein Weltbild aus. Wie Marx begann er soziologische Beobachtungen von Klassen und Schichen auf eine ökonomische Perspektive zu stellen. Das Thema seiner Dissertation 1892 war die „Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter“. Zwei Jahre später habilitierte er mit der Schrift „Römische Agrargeschichte mit ihrer Bedeutung für das Staats- und Privatrecht“ und übernahm den Lehrstuhl für Nationalökonomie in Freiburg, obwohl er in diesem Fach keine „einschlägige Vorbildung“ genossen hatte.

Bei seiner Antrittsrede erklärte sich Max Weber als Unterstützer des nationalen Machtstaats, obwohl er mit Liberalismus und persönlichen Freiheiten auch etwas anfangen konnte. Ebenfalls hatte er ein für ihn typisches soziales Interesse. Er war Mitglied im „Verein für Sozialpolitik“, sein Interesse galt aber der reinen wissenschaftlichen Auswertung und nicht der emotionalen Besetzung des Themas. Max Weber stand auch kurz vor einem Mandat als Nationalliberaler, aber da er sich den Parteien weniger als dem Staat verpflichtet fühlte, wurde aus dem nichts.

Auf die Zeit in Freiburg folgte eine längere Zeit von Depressionen, nachdem er nach Heidelberg berufen wurde. Nach Überwindung seiner Krankheit konzentrierte sich Weber auf das Verfassen von Texten und ließ es mit Vorlesungen, die er immer als belastend empfunden hatte, sein. Er vertrat auch dann seine Idee der Werturteilsfreiheit in den Wissenschaft und stieß dabei auch innerhalb der 1909 gegründeten Soziologischen Gesellschaft auf Widerstand. Als der erste Weltkrieg begann, war Max Webers Haltung eindeutig. Er war für den Krieg, obwohl er bald an der Führung des Reichs verzweifelte. Nach dem Krieg entschied er sich nach einigem Zögern für die demokratische Republik. Nach einem kurzen Auftritt als Gastprofessor in München und Wien, verstarb er 1920 an der spanischen Grippe.(Mikl-Horke 2001, Klaus Henning in www.hausarbeiten.de)

Überblick über die Werke (gekürzt):

- 1889: Zur Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter
- 1892: Die Lage der Landarbeiter im ostelbischen Deutschland
- 1895: Der Nationalstaat und die Volkswirtschaftspolitik.
- 1904: Die "Objektivität" sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis
- 1905: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus
- 1909: Agrarverhältnisse im Altertum
- 1913: Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie
- 1915 bis 1919: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen
- 1919: Wissenschaft als Beruf
- 1919: Politik als Beruf
- 1920: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie
- 1921/1922: Wirtschaft und Gesellschaft

Max Weber hat an „Wirtschaft und Gesellschaft“ von 1909 bis zu seinem Tod 1920 gearbeitet. Er konnte nur mehr die ersten vier Kapiteln persönlich redigieren. Die restlichen neunzehn stammen noch aus zum Teil unfertigen und unüberarbeiteten Manuskripten, die von seiner Witwe Marianne Weber zum ersten Mal herausgegeben wurden. Daraus resultieren heute noch unterschiedliche Sichtweisen bei der Rezeption seines Werkes.

C)Weber und Marx

Klasse bei Marx

Bei Marx gibt es generell zwei Klassen. Die, die unterdrücken, und die, die unterdrückt werden. Laut Marx entstanden die Klassen mit dem Eigentum an Produktionsmittel. „Die Produktionsmittel sind die Mittel, durch die die Herstellung materieller Güter innerhalb einer Gesellschaft bewirkt wird; hiezu gehört nicht nur die Technologie, sondern auch die sozialen Beziehungen zwischen den Herstellern.“ (Giddens 1999). Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener und schließlich Bourgeoise und Proletariat prägten das Bild der Welt. “Das Marxsche Zweiklassenmodell ist ökonomisch begründet, indem es die Anzeigen des Mehrwertes von den Erzeugern des Mehrwertes scheidet. Als Mehrwert bezeichnet Marx die Differenz zwischen dem Wert des vom Arbeiter geschaffenen Produktes und dem dafür gezahlten Lohn, die sich der Unternehmer als Profit aneignet.“ (Stephan Sielschott in www.hausarbeiten.de) Obwohl Marx in seinem ganzen Werk nie eine Klasse definiert hat läßt sie sich im marxistischen Sinne so zusammenfassen: „Klassen(lagen) sind Stellungen im (zum) materiellen Reproduktionsprozeß der Gesellschaft“. ... „Unter den materiellen Reproduktionsprozeß der Gesellschaft kann ganz allgemein die jeweilige geschichtliche Konstellation der ökonomischen Teilprozesse Produktion, Verteilung (Distribution, Austausch), Konsumtion und Neuproduktion verstanden werden. (Ritsert 1998)

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Details

Titel
Webers Ansatz zur Erklärung sozialer Ungleichheit
Hochschule
Karl-Franzens-Universität Graz  (Soziologie)
Veranstaltung
Schichtung, Ungleichheit, Mobilität
Note
befriedigend
Autor
Jahr
2002
Seiten
13
Katalognummer
V16909
ISBN (eBook)
9783638216159
Dateigröße
550 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Webers, Ansatz, Erklärung, Ungleichheit, Schichtung, Ungleichheit, Mobilität
Arbeit zitieren
Marian Berginz (Autor:in), 2002, Webers Ansatz zur Erklärung sozialer Ungleichheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16909

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