Aufgrund der immer wieder durchgeführten Atomtests Nordkoreas, hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verschärfte Sanktionen in Form von Handelsembargos gegen Nordkorea verhängt. Alle 15 Mitgliedsstaaten haben die Resolution einstimmig verabschiedet. Schon 2006 wurden nach dem Atomtest Nordkoreas derartige Sanktionen verhängt. Im April 2009 wurde in Nordkorea erneut eine Langstreckenrakete gestartet. Diese Sanktionen waren die Reaktion des höchsten Uno-Gremiums auf die jüngsten Atomtests Nordkoreas. (Brettner-Messler 2009, 2)
Die aktuelle politische Situation Koreas hat ihren Ursprung im Kalten Krieg, der zur Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea im Norden und der Republik Korea im Süden führte. Der sozialistische Norden versuchte 1950 das Land durch eine militärische Intervention im Süden zu einigen. Damals verteidigten die USA und ihre Verbündeten den Süden. Ende der 50er Jahre kam bereits sowjetische Nukleartechnik zum Einsatz. Ein eigenes Nuklearprogramm von seitens Nordkoreas wurde 1979 begonnen. (Brettner-Messler 2009, 2)
Das Nuklearprogramm Nordkoreas ist seit 2002 die größte sicherheitspolitische Herausforderung in Ostasien. Die Sechs-Parteien-Gespräche beschäftigen sich immer wieder mit Nordkoreas Kernwaffenprogramm, bei dem die Weltmächte USA, China und Russland direkt involviert sind. (Brettner-Messler 2009, 2)
Durch die von den Vereinten Nationen verhängten Handelsembargos entsteht sowohl ein politischer, als auch wirtschaftlicher Druck auf Nordkorea. (Hilpert 2003, S.9)
Im September 2005 forderten die USA, die mit Pjöngjang und dessen illegalen Aktivitäten in Verbindung gebrachte Banco Delta Asia (BDA) in Macao dazu auf, die von Nordkorea genutzten Konten zu sperren. Anderenfalls würden die USA den Zugang der BDA auf den US-Finanzmarkt verweigern. Daraufhin froren die BDA und andere zahlreiche Banken die Konten Nordkoreas ein und stellten ihre Beziehung zu Pjöngjang ein. Dies führte zu einer weitgehenden Isolierung des nordkoreanischen Regimes auf dem internationalen Finanzmarkt. (Winter 2006, online) Gefestigt wurden diese Reaktionen von der Europäischen Union und deren Verordnung vom 27. März 2007. Diese hat restriktive Maßnahmen gegen die Demokratische Volksrepublik Korea verabschiedet. Maßnahmen waren unter anderem das „Einfrieren von Geldern“ Nordkoreas. (Amtsblatt europäische Union 2007, 2)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung
- 1.3. Forschungsfrage
- 1.4. Hypothesen
- 1.5. Aufbau der Arbeit
- 2. Nordkorea
- 2.1. Allgemein
- 2.2. Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche Entwicklung
- 2.3. Agrarwirtschaft
- 2.4. Außenhandel
- 3. Das Gesetz vom abnehmenden Grenzertrag
- 4. Handelsembargo Nordkorea
- 4.1. Begriffserklärung Embargo
- 4.2. Nordkoreas Embargo Verordnungen
- 4.3. Auswirkungen der Embargos
- 4.4. Nordkoreas Außenhandel nach den auferlegten Embargos
- 5. Der Erwerb von Devisen nach Vollstreckung der Embargos
- 6. Exkurs: Nordkoreas Waffenexport trotz Handelsembargo
- 7. Schlussbetrachtung
- 7.1. Hypothesenüberprüfung
- 7.2. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen der von den Vereinten Nationen verhängten Handelsembargos auf Nordkorea. Ziel ist es, die wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen dieser Sanktionen zu untersuchen und deren Effektivität zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet dabei auch die Strategien Nordkoreas zur Umgehung der Embargos.
- Wirtschaftspolitische Entwicklung Nordkoreas
- Auswirkungen der Handelsembargos auf die nordkoreanische Wirtschaft
- Strategien Nordkoreas zur Umgehung der Sanktionen
- Der Einfluss des Embargos auf den Außenhandel Nordkoreas
- Devisenerwerb Nordkoreas unter Embargo-Bedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die politische und wirtschaftliche Situation Nordkoreas im Kontext der von den Vereinten Nationen verhängten Handelsembargos als Reaktion auf die Atomwaffentests. Sie stellt die Problemstellung dar, benennt die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Einleitung verortet die Thematik im historischen Kontext des Kalten Krieges und der damit verbundenen Teilung Koreas. Besonders hervorgehoben wird die Rolle der Sechs-Parteien-Gespräche und der internationalem Bemühungen zur Eindämmung des nordkoreanischen Nuklearprogramms. Die Sperrung von nordkoreanischen Konten bei der Banco Delta Asia und die darauf folgenden EU-Sanktionen werden als zentrale Ereignisse dargestellt, die die wirtschaftliche Isolation Nordkoreas verschärft haben.
2. Nordkorea: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Nordkorea, einschließlich seiner allgemeinen Geographie, Wirtschaftspolitik, wirtschaftlichen Entwicklung, Agrarwirtschaft und Außenhandelsbeziehungen. Es liefert den notwendigen Kontext für die spätere Analyse der Auswirkungen der Handelsembargos. Der Fokus liegt auf der Darstellung der wirtschaftlichen Struktur und der Abhängigkeiten Nordkoreas vor der Einführung der Sanktionen. Dieser Abschnitt legt das Fundament für das Verständnis der wirtschaftlichen Vulnerabilitäten des Landes und ihrer Reaktion auf die auferlegten Restriktionen.
3. Das Gesetz vom abnehmenden Grenzertrag: Dieses Kapitel erläutert das ökonomische Prinzip des abnehmenden Grenzertrags und seine Relevanz im Kontext der nordkoreanischen Wirtschaft unter den Bedingungen eines Handelsembargos. Es wird analysiert, inwieweit dieses Prinzip die Auswirkungen der Sanktionen beeinflusst und welche Anpassungsmechanismen die nordkoreanische Wirtschaft entwickelt hat, um den sinkenden Grenzertrag zu kompensieren. Die Anwendung dieses ökonomischen Prinzips auf den Kontext der Sanktionen bietet eine analytische Grundlage zur Bewertung der Effektivität der Maßnahmen.
4. Handelsembargo Nordkorea: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Embargo" und beschreibt detailliert die von den Vereinten Nationen gegen Nordkorea verhängten Sanktionen. Es analysiert die konkreten Verordnungen und Maßnahmen, ihre rechtliche Grundlage und die dahinterstehenden politischen Motive. Besondere Aufmerksamkeit wird den Auswirkungen der Embargos auf die nordkoreanische Wirtschaft gewidmet, inklusive einer Analyse des Außenhandels vor und nach der Einführung der Sanktionen. Das Kapitel beleuchtet die komplexen ökonomischen und politischen Dynamiken, die durch die Embargos ausgelöst wurden.
5. Der Erwerb von Devisen nach Vollstreckung der Embargos: Dieses Kapitel analysiert die Strategien Nordkoreas zur Devisengewinnung nach der Einführung der Sanktionen. Es untersucht, wie Nordkorea versucht hat, trotz der Restriktionen weiterhin Zugang zu ausländischen Währungen zu erhalten und welche Auswirkungen dies auf die nordkoreanische Wirtschaft und die internationale Gemeinschaft hatte. Die Kapitel beleuchtet die Anpassungsfähigkeit Nordkoreas im Umgang mit wirtschaftlichen Sanktionen und den damit verbundenen Herausforderungen.
6. Exkurs: Nordkoreas Waffenexport trotz Handelsembargo: Dieser Exkurs untersucht den Waffenexport Nordkoreas als eine Strategie zur Umgehung der Sanktionen und Devisengewinnung. Es wird analysiert, inwieweit dieser Export die Wirksamkeit der Embargos untergräbt und welche internationalen Implikationen dies hat. Die Analyse fokussiert auf die Mechanismen und Netzwerke, die Nordkorea nutzt, um trotz der internationalen Sanktionen seine Waffenexporte aufrechtzuerhalten.
Schlüsselwörter
Nordkorea, Handelsembargo, Sanktionen, Vereinte Nationen, Atomwaffen, Wirtschaftspolitik, Außenhandel, Devisen, Waffenexport, Wirtschaftliche Entwicklung, Sechs-Parteien-Gespräche
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Auswirkungen der Handelsembargos auf Nordkorea
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen der von den Vereinten Nationen verhängten Handelsembargos auf Nordkorea. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen dieser Sanktionen und deren Effektivität. Zusätzlich werden die Strategien Nordkoreas zur Umgehung der Embargos untersucht.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen der Sanktionen gegen Nordkorea und bewertet deren Effektivität. Sie beleuchtet die Strategien Nordkoreas zur Umgehung der Embargos und analysiert die Auswirkungen auf die nordkoreanische Wirtschaft.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die wirtschaftspolitische Entwicklung Nordkoreas, die Auswirkungen der Handelsembargos auf die nordkoreanische Wirtschaft, die Strategien Nordkoreas zur Umgehung der Sanktionen, den Einfluss des Embargos auf den Außenhandel Nordkoreas und den Devisenerwerb Nordkoreas unter Embargo-Bedingungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) beschreibt die Problemstellung und den Aufbau der Arbeit im Kontext des Kalten Krieges und der internationalen Bemühungen zur Eindämmung des nordkoreanischen Nuklearprogramms. Kapitel 2 (Nordkorea) bietet einen Überblick über die allgemeine Lage Nordkoreas. Kapitel 3 ("Das Gesetz vom abnehmenden Grenzertrag") erläutert dieses ökonomische Prinzip und seine Relevanz für Nordkorea unter Embargo. Kapitel 4 (Handelsembargo Nordkorea) definiert den Begriff "Embargo" und beschreibt die UN-Sanktionen gegen Nordkorea. Kapitel 5 ("Der Erwerb von Devisen nach Vollstreckung der Embargos") analysiert Nordkoreas Strategien zur Devisengewinnung unter Sanktionen. Kapitel 6 (Exkurs: Nordkoreas Waffenexport trotz Handelsembargo) untersucht den Waffenexport als Umgehungsstrategie. Kapitel 7 (Schlussbetrachtung) beinhaltet die Hypothesenprüfung und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nordkorea, Handelsembargo, Sanktionen, Vereinte Nationen, Atomwaffen, Wirtschaftspolitik, Außenhandel, Devisen, Waffenexport, Wirtschaftliche Entwicklung, Sechs-Parteien-Gespräche.
Wie wird das "Gesetz vom abnehmenden Grenzertrag" in die Analyse einbezogen?
Dieses ökonomische Prinzip wird verwendet, um zu analysieren, inwieweit es die Auswirkungen der Sanktionen beeinflusst und welche Anpassungsmechanismen die nordkoreanische Wirtschaft entwickelt hat, um den sinkenden Grenzertrag zu kompensieren.
Wie wird der Waffenexport Nordkoreas im Kontext der Handelsembargos behandelt?
Der Waffenexport wird als eine Strategie zur Umgehung der Sanktionen und Devisengewinnung untersucht. Analysiert wird, inwieweit dieser Export die Wirksamkeit der Embargos untergräbt und welche internationalen Implikationen dies hat.
Welche Rolle spielen die Sechs-Parteien-Gespräche in der Arbeit?
Die Sechs-Parteien-Gespräche werden im Kontext der internationalen Bemühungen zur Eindämmung des nordkoreanischen Nuklearprogramms und der damit verbundenen Sanktionen erwähnt und in den historischen Kontext eingeordnet.
- Quote paper
- BA Béatrice Caroline Daumiller (Author), 2011, Handelsembargo am Beispiel Nordkorea, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169171