In dieser Ausarbeitung, welche auf einem im Sommersemester 2010 gehaltenen Referat basiert, soll es im Kern zunächst um die Richtlinie als solche gehen, also ihre wichtigsten Inhalte und deren Bedeutungen sowohl für die Arbeitnehmervertretungen, als auch für die Konzerne erläutern.
Anschließend werden zur Verdeutlichung der Wirkung im Hinblick auf die Kernaufgaben der EBR drei Beispiele angebracht, in denen die EBR / EWC zum Teil bereits mehrfach gewirkt haben. Auf Grundlage dieser Ausführungen wird es im weiteren Verlauf um die mehr oder minder problematische Beziehung zwischen den nationalen Gewerkschaften mit der europäischen Gewerkschaftsorganisation ( ETUC ) einerseits und den EBR andererseits gehen, was schlussendlich zu der Auswertung der Richtlinie und Ihrer Folgen führt, geleitet von einer Kernfrage:
Welche tatsächlichen Möglichkeiten gibt es für die EBR, eine funktionierende Arbeitnehmervertretung in Europa darzustellen?
Um sich der Beantwortung dieser Frage anzunähern, werden im Zuge der Arbeit folgende Leitfragen behandelt.
- Wie wirken die EBR in Krisensituationen?
- Welche tatsächlichen und umsetzbaren Sanktionsmöglichkeiten bietet die Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht, gemessen an den vorher beschriebenen Beispielen?
- Stellen die EBR eine Konkurrenz zu den nationalen Gewerkschaften dar, besonders in denjenigen Ländern, in denen die Gewerkschaftskultur sehr ausgeprägt ist, wie z.B. Deutschland und Frankreich?
Dabei ist jedoch im Bereich der Erläuterung und der entsprechenden Bewertung der juristischen Situation, also der Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht, darauf zu achten, dass es sich bei dieser Arbeit schwerpunktmäßig um eine politologische, respektive soziologische Erarbeitung handelt, wodurch sich
die juristischen Kenntnisse und Schlussfolgerungen insbesondere auf Quellen berufen, welche die juristischen Inhalte ebenfalls nur semi-professionell darzustellen und zu erläutern in der Lage sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung & Vorwort
- 2. Die Richtlinien der EU
- 2.1 Richtlinie der EU, 94/45/EG von 1994
- 2.2 Richtlinie der EU, 2009/38/EG von 2009
- 2.3 Sanktionsmöglichkeiten per Richtlinie
- 3. Fallbeispiele der EBR / EWC
- 3.1 Renault
- 3.2 GM Europe / OPEL
- 3.3 Volkswagen AG
- 3.4 Zusammenfassung der Beispiele und kritische Aspekte
- 4. nationale Gewerkschaften und die EBR / EWC
- 5. Schlussbetrachtung & Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung, die auf einem im Sommersemester 2010 gehaltenen Referat basiert, analysiert die Richtlinie zur Einrichtung eines Europäischen Betriebsrates (EBR) bzw. European Works Council (EWC). Sie beleuchtet die wichtigsten Inhalte und deren Bedeutung für Arbeitnehmervertretungen und Konzerne. Die Ausarbeitung verdeutlicht die Wirkung der EBR anhand von Fallbeispielen und untersucht die Beziehung zwischen nationalen Gewerkschaften, der europäischen Gewerkschaftsorganisation (ETUC) und den EBR. Schließlich werden die Folgen der Richtlinie und die Möglichkeiten der EBR als funktionierende Arbeitnehmervertretung in Europa untersucht.
- Die Bedeutung der Richtlinie 94/45/EG und 2009/38/EG für die EBR
- Die Anwendung der EBR in der Praxis anhand von Fallbeispielen
- Die Rolle nationaler Gewerkschaften in Bezug auf die EBR
- Die tatsächlichen Möglichkeiten der EBR als Arbeitnehmervertretung in Europa
- Die Herausforderungen und Chancen der EBR in Krisensituationen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung & Vorwort - Die Entstehung von Arbeitnehmerinteressenvertretungen im Kontext der Industrialisierung - Die Rolle von Gewerkschaften und ihre Einbindung in politische Strukturen - Die Herausforderungen der Arbeitnehmervertretung im europäischen Kontext
- Kapitel 2: Die Richtlinien der EU - Die "soft-law"-Methode in der EU-Gesetzgebung - Die Inhalte der Richtlinien 94/45/EG und 2009/38/EG - Die Problematik der theoretischen Sanktionsmöglichkeiten der Richtlinien
- Kapitel 3: Fallbeispiele der EBR / EWC - Beispiele für die Anwendung der EBR in Unternehmen wie Renault, GM Europe/Opel und Volkswagen - Analyse der spezifischen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren in den Fallbeispielen - Kritische Aspekte und Herausforderungen der EBR-Implementierung
- Kapitel 4: Nationale Gewerkschaften und die EBR / EWC - Die Beziehung zwischen nationalen Gewerkschaften und der europäischen Gewerkschaftsorganisation (ETUC) - Die Auswirkungen der EBR auf nationale Gewerkschaften, insbesondere in Ländern mit ausgeprägter Gewerkschaftskultur
Schlüsselwörter
Europäischer Betriebsrat (EBR), European Works Council (EWC), Arbeitnehmervertretung, EU-Richtlinie, Mitbestimmung, Sozialpolitik, Gewerkschaften, Arbeitnehmerinteressen, Krisensituationen, Sanktionsmöglichkeiten, Fallbeispiele, nationale Gewerkschaften, europäische Gewerkschaftsorganisation (ETUC).
- Arbeit zitieren
- Peter Schröder (Autor:in), 2010, Mitbestimmung in Europäischen Betriebsräten (EBR), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169217