Um den "Clash of Civilizations" zu vermeiden und auf die Probleme mit der einhergehenden Internationalsierung und Multikulturalität im Zeitalter des 21. Jahrhunderts einzugehen, fühlte sich der umstrittene katholische Theologe Hans Küng berufen zu reagieren. Er nutzte sein fundiertes Wissen über die Religionen und rief das Projekt "Weltethos" ins Leben. In der gesamten Seminararbeit stelle ich durchwegs den religiösen und nicht den wirtschaftlichen oder politischen Aspekt in den Vordergrund. Wie kann Weltfrieden durch Religionsfrieden mithilfe Küngs Projekt "Weltethos" entstehen? Wie ist es bei einer so großen Anzahl der verschiedenen Religionen auf der Erde überhaupt möglich, einen Grundethos zu bilden und ihn für alle geltend zu machen?
Da das Thema sehr weitläufig ist, habe ich in dieser Seminarbeit den Schwerpunkt auf den Inhalt des Projekts "Weltethos" gelegt und mich daher stark auf das Buch H. Küng-K-J. Kuschel, Erklärung zum Weltethos. Die Deklaration des Parlamentes der Weltreligionen, Piper, München, 1990, bezogen. Aufgrund der chronologischen Richtigkeit, wird jedoch zuerst auf die Entstehung des Projekts "Weltethos" näher eingegangen. Wer gab Küng Hilfe, seine Gedanken praktisch umzusetzen? Welche Rolle spielte dabei das Parlament der Religionen? Einen weiteren Gliederungspunkt bildet die Vorstellung der Arbeit der Stiftung "Weltethos". Diese wird hauptsächlich anhand der Stiftung in Tübingen dargestellt, da dort der Ausgangspunkt des "Projekt Weltethos" war und ich diese selbst besucht habe. Auch auf zwei besonders prägnante Kritiken, welche dem Projekt vorgeworfen werden, wird näher eingegangen. Im persönlichen Gespräch mit einer Mitarbeiterin des Projekts holte ich zusätzliche Informationen ein. Diese wurden gliederungspunktbetreffend in den Fließtext miteingearbeitet.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Kampf der Kulturen
- Entstehung des Projekts "Weltethos"
- Entfaltung der "Weltethosidee"
- Das Parlament der Weltreligionen 1993
- Gründung der Stiftung "Weltethos"
- Inhalt des Projekts "Weltethos"
- Bedeutung des Begriffes "Weltethos"
- Drei Grundsätze eines "Weltethos"
- Notwendigkeit eines "Weltethos" für eine neue Weltordnung
- Änderung des ethischen individuellen Bewusstseins
- Grundforderung im Sinne der goldenen Regel
- Vier unverrückbare Richtlinien
- Eine Kultur der Gewaltlosigkeit und der Ehrfurcht vor allem Leben
- Eine Kultur der Solidarität und eine gerechte Wirtschaftsordnung
- Eine Kultur der Toleranz und ein Leben in Wahrhaftigkeit
- Eine Kultur der Gleichberechtigung und die Partnerschaft von Mann und Frau
- Weltfrieden durch dialogbegründeten Religionsfrieden
- Arbeit der Stiftung "Weltethos"
- Bildung
- Forschung
- Begegnung
- Erfolge
- Zukunft
- Kritische Beleuchtung des Projekts "Weltethos"
- "zu westlich"
- Inhaltliche Ungenauigkeit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit zielt darauf ab, das Projekt "Weltethos" von Hans Küng zu analysieren und seine Bedeutung für die Förderung des Weltfriedens durch Religionsfrieden zu erforschen. Sie untersucht die Entstehung des Projekts, seine Inhalte, die Arbeit der Stiftung "Weltethos" und kritische Perspektiven darauf.
- Der Kampf der Kulturen und die Herausforderungen der Globalisierung und Multikulturalität
- Die Notwendigkeit eines Weltethos für eine neue Weltordnung
- Die Rolle von Religionen für den Weltfrieden und die Bedeutung des interreligiösen Dialogs
- Die Arbeit der Stiftung "Weltethos" in den Bereichen Bildung, Forschung und Begegnung
- Kritik am Projekt "Weltethos" hinsichtlich seiner westlichen Prägung und inhaltlicher Ungenauigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Kampf der Kulturen: Dieses Kapitel behandelt die Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden Globalisierung und Multikulturalität ergeben, insbesondere im Kontext des "Kampfs der Kulturen", einer These, die von Samuel Phillips Huntington aufgestellt wurde. Es werden die verschiedenen Religionsgemeinschaften in Deutschland und die wachsende Bedeutung des Islam im 21. Jahrhundert beleuchtet.
- Kapitel 2: Entstehung des Projekts "Weltethos": Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung des Projekts "Weltethos" unter der Leitung von Hans Küng. Es erläutert die Entwicklung der "Weltethosidee" und die Rolle des Parlamentes der Weltreligionen 1993 in Chicago.
- Kapitel 3: Inhalt des Projekts "Weltethos": Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung des Begriffs "Weltethos" und die drei zentralen Grundsätze des Projekts. Es werden vier unverrückbare Richtlinien des Weltethos vorgestellt und die Bedeutung des Religionsfriedens für den Weltfrieden betont.
- Kapitel 4: Arbeit der Stiftung "Weltethos": Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Aktivitäten der Stiftung "Weltethos", darunter Bildung, Forschung und Begegnung. Es werden einige Erfolge der Stiftung und ihre zukünftigen Ziele beleuchtet.
- Kapitel 5: Kritische Beleuchtung des Projekts "Weltethos": Dieses Kapitel präsentiert zwei zentrale Kritikpunkte am Projekt "Weltethos": Die Kritik an seiner westlichen Prägung und an seiner vermeintlichen inhaltlichen Ungenauigkeit.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes sind: Weltethos, Religionsfrieden, Weltfrieden, Interreligiöser Dialog, Globalisierung, Multikulturalität, Kampf der Kulturen, Stiftung "Weltethos", Hans Küng, Parlament der Weltreligionen.
- Arbeit zitieren
- Jasmin Nicole Schmid (Autor:in), 2008, Wie kann Weltfrieden durch Religionsfrieden mithilfe Küngs Projekt "Weltethos" entstehen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169294