Begriffliche Einordnung
Optionen und Optionsscheine zählen zu den Derivaten. Derivate sind innovative Finanzinstrumente, dessen Wert sich aus einem anderen Instrument wie zum Beispiel Aktien, Anleihen(1) oder Devisen ableitet. Das zugrunde liegende Instrument eines Derivats wird als Basiswert bezeichnet. Der Nutzen von Derivaten besteht darin, durch einen niedrigen Kapitaleinsatz überproportional an der Kursentwicklung des Basiswertes zu partizipieren.
Aus Sicht der Geschäftsform handelt es sich bei Derivaten um so genannte Termingeschäfte. Bei Termingeschäften werden die Vertragspartner berechtigt oder verpflichtet einen bestimmten Basiswert, dessen Menge und Preis im Voraus festgelegt sind, zu beziehen oder zu veräußern. Die Vertragserfüllung erfolgt zu einem
bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. Termingeschäfte werden in bedingte und unbedingte unterschieden. Beispielsweise gehören Forwards(2) und Futures(3) zu den unbedingten Termingeschäften, in denen Vertragspartner zur Vertragserfüllung verpflichtet sind. Bedingte Termingeschäfte werden auch Optionsgeschäfte genannt.
Hier wird einem der Vertragsparteien ein Wahlrecht (Option) zur Vertragserfüllung eingeräumt(4).
Optionsscheine sind verbriefte Optionen, die mit einer Wertpapierkennnummer(5) versehen sind und an den Aktienbörsen notiert werden.
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(1) Eine Anleihe ist ein verzinsliches Wertpapier; mit der ein Unternehmen oder ein Staat sich Geld gegen Zahlung von Zinsen ausleiht
(2) Forwards sind Termingeschäfte auf individueller vertraglicher Basis und bieten somit ein hohes Maß an Flexibilität
(vgl. Bewertung von DAX-Optionsscheinen, abgerufen 09.04.10, URL: http://www.opus-bayern.de/unipassau/volltexte/2004/41/pdf/Dissertation.pdf, S.10)
(3) Futures sind vertragliche Vereinbarungen (Kontrakte), deren Ausgestaltung standardisiert ist und die an einer Terminbörse gehandelt werden. (vgl. Bewertung von DAX-Optionsscheinen, abgerufen 09.04.10, URL: http://www.opus-bayern.de/uni-passau/volltexte/2004/41/pdf/Dissertation.pdf, S.10)
(4) Vgl. Definition: Termingeschäfte, abgerufen 09.04.10, URL: http://www.hedgefonds24.de/termingeschaefte.html
(5) Eine mehrstellige Ziffernkombination zur eindeutigen Identifikation von Wertpapieren. (vgl. Lexikon: Wertpapierkennnummer, abgerufen 09.04.10, URL: http://boerse.ard.de/lexikon.jsp?key=lexikon_19350)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlagen
- 1.1 Begriffliche Einordnung
- 1.2 Ausstattungsmerkmale
- 1.3 Arten von Optionsscheinen
- 1.3.1 Basiswert
- 1.3.2 Ausübungstyp
- 1.3.3 Optionsrecht
- 1.4 Marktakteure
- 1.4.1 Spekulanten
- 1.4.2 Absicherer
- 1.4.3 Arbitrageure
- 1.4.4 Emittenten
- 1.5 Optionspreis und seine Komponenten
- 2. Strategien
- 2.1 Die vier Grundstrategien
- 2.1.1 Long-Call-Strategie
- 2.1.2 Short-Call-Strategie
- 2.1.3 Long-Put-Strategie
- 2.1.4 Short-Put-Strategie
- 2.2 Investmentstrategien
- 2.2.1 Aktiensubstitution
- 2.2.2 90/10-Regel
- 2.2.3 Absicherung
- 3. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Optionsscheinen und verschiedenen Anlagestrategien. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis für den Aufbau und die Funktionsweise von Optionsscheinen zu vermitteln und verschiedene Strategien zur Anwendung von Optionsscheinen im Anlagekontext zu erläutern. Die Arbeit strebt nach einer klaren und verständlichen Darstellung der komplexen Materie.
- Begriffliche Einordnung von Optionsscheinen und deren Arten
- Analyse der verschiedenen Marktakteure und ihrer Rollen
- Erläuterung der Komponenten des Optionspreises
- Detaillierte Beschreibung von vier Grundstrategien im Optionshandel
- Vorstellung verschiedener Investmentstrategien mit Optionsscheinen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grundlagen: Dieses Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis von Optionsscheinen. Es beginnt mit einer begrifflichen Einordnung, die Optionsscheine als Derivate definiert und ihren Wert im Bezug zu Basiswerten wie Aktien oder Anleihen erklärt. Die Kapitel erläutert die Ausstattungsmerkmale von Optionsscheinen und differenziert zwischen verschiedenen Arten, fokussiert auf den Basiswert und Ausübungstypen. Der Abschnitt über Marktakteure beleuchtet die Rollen von Spekulanten, Absicherern, Arbitrageuren und Emittenten, während der letzte Teil die Komponenten des Optionspreises detailliert beschreibt. Das Kapitel betont die Bedeutung von Termingeschäften und die Unterscheidung zwischen bedingten und unbedingten Geschäften im Kontext von Optionsscheinen.
2. Strategien: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die praktischen Anwendungen von Optionsscheinen. Es beschreibt zunächst die vier grundlegenden Strategien: Long-Call, Short-Call, Long-Put und Short-Put, indem es ihre jeweiligen Mechanismen und Risiko-Rendite-Profile analysiert. Der zweite Teil des Kapitels widmet sich verschiedenen Investmentstrategien, wie der Aktiensubstitution, der 90/10-Regel und der Absicherung. Hier werden die jeweiligen Strategien detailliert erklärt und ihre Vor- und Nachteile im Kontext unterschiedlicher Marktbedingungen diskutiert. Der Fokus liegt auf der Anwendung der Strategien und ihrer praktischen Relevanz für Anleger.
Schlüsselwörter
Optionsscheine, Derivate, Basiswert, Ausübungstyp, Marktakteure, Spekulanten, Absicherer, Arbitrageure, Emittenten, Optionspreis, Strategien, Long-Call, Short-Call, Long-Put, Short-Put, Aktiensubstitution, 90/10-Regel, Absicherung.
Häufig gestellte Fragen zu "Optionsscheine: Grundlagen und Strategien"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Optionsscheine, einschließlich Grundlagen, Strategien und wichtiger Begriffe. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Funktionsweise von Optionsscheinen und der Anwendung verschiedener Anlagestrategien.
Welche Themen werden im Kapitel "Grundlagen" behandelt?
Das Kapitel "Grundlagen" legt die Basis für das Verständnis von Optionsscheinen. Es definiert Optionsscheine begrifflich als Derivate, erklärt ihre Ausstattungsmerkmale und unterscheidet verschiedene Arten anhand von Basiswerten und Ausübungstypen. Es beschreibt die Rolle verschiedener Marktakteure (Spekulanten, Absicherer, Arbitrageure, Emittenten) und detailliert die Komponenten des Optionspreises. Der Unterschied zwischen bedingten und unbedingten Geschäften wird ebenfalls erläutert.
Welche Strategien werden im Kapitel "Strategien" vorgestellt?
Das Kapitel "Strategien" konzentriert sich auf die praktische Anwendung von Optionsscheinen. Es beschreibt die vier Grundstrategien: Long-Call, Short-Call, Long-Put und Short-Put, mit Analyse der jeweiligen Mechanismen und Risiko-Rendite-Profile. Zusätzlich werden verschiedene Investmentstrategien wie Aktiensubstitution, die 90/10-Regel und Absicherungsstrategien detailliert erklärt, inklusive ihrer Vor- und Nachteile unter verschiedenen Marktbedingungen. Der Schwerpunkt liegt auf der praktischen Relevanz für Anleger.
Welche Arten von Optionsscheinen werden unterschieden?
Die Unterscheidung der Optionsscheine erfolgt anhand des Basiswertes (z.B. Aktien, Anleihen) und des Ausübungstyps. Das Dokument geht detailliert auf diese Unterscheidung ein, jedoch werden die spezifischen Arten nicht explizit aufgezählt. Die Kapitelzusammenfassung zum ersten Kapitel gibt jedoch Hinweise auf die Tiefe der behandelten Arten.
Wer sind die wichtigsten Marktakteure im Optionshandel?
Die wichtigsten Marktakteure im Optionshandel sind Spekulanten, Absicherer, Arbitrageure und Emittenten. Das Dokument beschreibt die Rolle jedes Akteurs im Detail.
Welche Schlüsselwörter sind im Zusammenhang mit Optionsscheinen relevant?
Zu den Schlüsselwörtern gehören: Optionsscheine, Derivate, Basiswert, Ausübungstyp, Marktakteure, Spekulanten, Absicherer, Arbitrageure, Emittenten, Optionspreis, Strategien, Long-Call, Short-Call, Long-Put, Short-Put, Aktiensubstitution, 90/10-Regel, Absicherung.
Welche Investmentstrategien mit Optionsscheinen werden erläutert?
Das Dokument erläutert verschiedene Investmentstrategien, darunter Aktiensubstitution, die 90/10-Regel und verschiedene Absicherungsstrategien. Die jeweiligen Strategien werden detailliert beschrieben, inklusive der Vor- und Nachteile unter unterschiedlichen Marktbedingungen.
Was ist das Ziel dieses Dokuments?
Das Ziel des Dokuments ist es, ein grundlegendes Verständnis für den Aufbau und die Funktionsweise von Optionsscheinen zu vermitteln und verschiedene Strategien zur Anwendung von Optionsscheinen im Anlagekontext zu erläutern. Es strebt eine klare und verständliche Darstellung der komplexen Materie an.
- Arbeit zitieren
- Süleyman Yücel (Autor:in), 2010, Optionsscheine und Strategien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169316