[...] Dagegen herrscht heutzutage im Managementbereich oft Armut an
emotionalen Kontakten und es fehlt an einem ständigen Austausch mit den Mitarbeitern
und somit auch an Rückmeldung über das tägliche Handeln und Verhalten als
Führungskraft. Gerade in solchen Konfliktsituationen versucht der Mensch, Halt und
Orientierungssysteme zu finden. Vor diesem Hintergrund entstanden gerade in den letzen
Jahren sowohl im wirtschaftlichen wie auch privaten Bereich Beratungssysteme,
publizierte Ratgeber oder Selbsthilfegruppen, mit dem Ziel der Reflexion des eigenen
Verhaltens und Handelns und um sich über sich selbst, über sein Leben und sein
Beziehungsgefüge zu anderen auszutauschen. „Bei Durchsicht einschlägiger
Publikationen fällt hier bislang eine gewisse Diffusität und Uneinheitlichkeit in der
Begriffsverwendung auf“ (Schreyögg, S. 7). Die kaum noch überschaubaren
Seminarangebote und deren Versprechen, die Effektivität des Arbeitslebens zu steigern,
kennen keine Grenzen mehr. Doch viele Betriebe mussten auch erkennen, dass alleinige
Seminarbesuche nicht ausreichend waren, die Arbeitsqualität zu steigern und somit wurde
verstärkt zu externen/internen Beratern gegriffen, um den direkten Praxis- und
Unternehmensbezug herzustellen.
Coaching ist nur eine Form der Beratung und somit auch eine Form der personalen
Weiterbildung und hat in den letzten Jahre viel Aufmerksamkeit und Resonanz erzeugt.
Entsprechend hoch ist die Anzahl der Publikationen in den letzten Jahren, die sich sowohl
mit dem Begriff wie auch mit den unterschiedlichsten Konzeptionen beschäftigen. Doch
die Forschungsarbeit zu diesem Thema war bis vor wenigen Jahren noch rar. Somit gibt es
auch bis heute kaum Studien zur Wirksamkeit des Coaching- Prozesses. Erst in den
letzten Jahren versuchen auch verstärkt Wissenschaftler sich mit der Beratungsform
Coaching aueinanderzusetzen. In meiner Seminararbeit werde ich mich mit den Grundzügen des Coachingsprozesses
beschäftigen. Mir ging es vor allen Dingen darum, den Coaching Begriff enger zu fassen, genauer definieren zu können und ihn anhand von neuer Literatur auf Effektivität und
Effizienz zu überprüfen. Dazu werde ich mich nicht nur auf den Prozess an sich
konzentrieren, sondern auch meinem Blick auf die Rahmenbedingungen, wie die Anlässe
eines Coachingprozesses, Qualifikationen des Coachs und die verschiedenen Formen des
Coachings werfen, um die ganze Reichweite dieses Begriffs einer kritischen Überprüfung
zu unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Coaching- Begriff
- Anlässe von Coaching
- Übernahme von neuen Aufgaben und Problemen
- Coaching als Wahrnehmenserweiterung
- Coaching als Stressbewältigung
- Coaching als Instrument von widersprüchlichen Konflikten
- Krisen und Umbrüche
- Der Ablauf von Coaching
- Der Beratungsbedarf
- Das erste Kennenlernen
- Der Vertragsschluss
- Klärung der Ausgangssituation
- Die Zielformulierung
- Interventionen
- Evaluation
- Abschluss der Beraterbeziehung
- Qualitätskriterien
- Die Rolle des Coachs
- Der externe Coach
- Der interne Coach
- Das Vorgesetztencoaching
- Settings von Coaching
- Einzel- Coaching
- Gruppen- Coaching
- Team- Coaching
- Ziele von Coaching
- Probleme und Grenzen des Coaching
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Funktionsweise des Coachingprozesses als eine Form der personalen Weiterbildung. Sie untersucht die Effektivität und Effizienz dieser Methode unter kritischer Berücksichtigung verschiedener Aspekte, einschließlich der Definition des Coachingbegriffs, der Anlässe für Coaching, der Qualifikationen des Coachs und der verschiedenen Formen des Coachings.
- Definition des Coachingbegriffs
- Anlässe für den Einsatz von Coaching
- Ablauf und Phasen eines Coachingprozesses
- Rolle und Qualifikationen des Coachs
- Bewertung der Effektivität und Effizienz von Coaching
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den zunehmenden Bedarf an personaler Weiterbildung im Kontext von beruflichen Herausforderungen, wie Entscheidungsfindung, Krisenbewältigung und Veränderung der beruflichen Identität. Sie zeigt die Bedeutung von Coaching als Beratungsform auf, die sowohl im wirtschaftlichen als auch im privaten Bereich an Relevanz gewinnt.
Kapitel 2 definiert den Begriff „Coaching“ und grenzt ihn von anderen Beratungsformen, insbesondere der Psychotherapie, ab. Es beschreibt Coaching als einen interaktiven und personenzentrierten Prozess, der sowohl berufliche als auch private Inhalte umfassen kann. Die Bedeutung von Interaktivität und der gemeinsamen Verantwortung von Klient und Coach werden hervorgehoben.
Kapitel 3 betrachtet verschiedene Anlässe für den Einsatz von Coaching, darunter die Übernahme neuer Aufgaben, die Erweiterung der Wahrnehmung, die Stressbewältigung, die Bewältigung von Konflikten und Krisensituationen.
Kapitel 4 beschreibt den Ablauf eines Coachingprozesses, der von der Klärung des Beratungsbedarfs über das erste Kennenlernen und den Vertragsschluss bis hin zur Evaluation und dem Abschluss der Beraterbeziehung reicht.
Kapitel 5 widmet sich den Qualitätskriterien von Coaching, während Kapitel 6 die verschiedenen Rollen des Coachs, insbesondere den externen und den internen Coach, sowie das Vorgesetztencoaching, behandelt.
Kapitel 7 beleuchtet verschiedene Settings von Coaching, darunter Einzelcoaching, Gruppencoaching und Teamcoaching.
Kapitel 8 präsentiert die Ziele von Coaching, die auf die Förderung von Selbstmanagement, die Entwicklung von Kompetenzen und die Steigerung der Arbeitsqualität abzielen.
Kapitel 9 befasst sich mit Problemen und Grenzen des Coachings, die sowohl aus der Perspektive des Klienten als auch aus der Perspektive des Coachs betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Coaching, personale Weiterbildung, Effektivität, Effizienz, Beratungs- und Betreuungsprozess, interaktiver Prozess, personenzentriert, berufliche und private Inhalte, Anlässe für Coaching, Rollen des Coachs, Settings von Coaching, Ziele von Coaching, Probleme und Grenzen des Coachings.
- Quote paper
- Isabelle Greibich (Author), 2002, Die Funktionsweise des Coachingprozesses als eine Form der personalen Weiterbildung unter kritischer Berücksichtigung von Effektivität und Effizienz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16939