„It is this: the existence of such a stereotype means that anything one does or any of one's features that conform to it make the stereotype more plausible as a self-characterization in the eyes of others, and perhaps even in one's own eyes. We call this predicament stereotype threat and argue that it is experienced, essentially, as a self-evaluative threat. In form, it is a predicament that can beset the members of any group about whom negative stereotypes exist. Consider the stereotypes elicited by the terms yuppie. feminist. liberal. or White male.” (Steele & Aronson, 1995, S.797)
So beschrieb Claude Mason Steele (1995), dass die Existenz von Stereotypen, die sich auf das was eine Person leistet oder einige Eigenschaften dieser Person auswirken. So wird der auf eine Person oder Personengruppe zugeschriebene Stereotyp nahezu plausibler, als die Selbstcharakterisierung der Person in anderen Augen. Das kann unter Umständen so weit führen, dass der Stereotyp sogar in den Augen der Person selbst plausibler ist. Dies nannte er „stereotype threat“, also Stereotypbedrohung, die im Wesentlichen als SelbstauswertungsDrohung („self-evaluative threat“) erfahren wird und so Mitglieder ganzer Personengruppen bedrängen kann. Dazu zählte er Beispiele wie Juppies, Feministen, Liberale oder Weißer Mann auf, die in jedem eine Vorstellung und zugehörige Eigenschaften hervorrufen.
Diese Hausarbeit versucht die klassische als auch aktuelle Forschung zum Thema stereotype threat mit seinen Mechanismen, Ursachen, Konsequenzen, langfristigen Folgen und Möglichkeiten zur Intervention zu präsentieren. Dabei wird auf die notwendigen theoretischen Grundlagen sozialer Kognition eingegangen um zu verdeutlichen wie jeder Mensch sich selbst und andere in der sozialen Umwelt wahrnimmt um ein besseres Verständnis des sozialen Denkens hervorzurufen. Es soll deutlich werden, dass oft schnelle, soziale und automatisch gefällte Urteile und Prozesse wie die Aktivierung von Stereotypen und die Kategorisierung auf den Menschen wirken und welchen Mehraufwand, Kontrolle und Überlegung es erfordert Stereotypen zu unterdrücken und individuelle Eindrücke zu realisieren. (Jonas & Stroebe, 2007,S. 112-117)
Um uns in unserer sozialen Umwelt, der Komplexität des sozialen Lebens besser Zurecht zu finden, passiert es, dass relativ einfach und unflexibel Eigenschaften von Personen und Personengruppen zusammengestellt werden, die dann immer auf diese Personen und Personengruppe Anwendung findet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Theoretische Grundlagen sozialer Kognition
- 1.1 Automatische und kontrollierte Prozesse
- 1.2 Schema, Stereotyp, Heuristik und Kategorisierung
- 1.3 Priming, Zugänglichkeit und lexikalische Entscheidungsaufgabe
- 2. Stereotype threat
- 2.1 Definition und Gefahren
- 2.2 Mechanismen des stereotype threat
- 2.2.1 Stereotypaktivierung und Stereotypunterdrückung
- 2.2.2 Self-Doubt Activation und Self-handicapping Measures
- 2.3 Ursachen, langfristige Folgen und Interventionsmöglichkeiten
- 3. Stereotype threat und dessen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit
- 3.1 Der Leistungseinbruch von Frauen bei Mathematiktests
- 3.2 „Golf putting\" Experiment
- 3.3 Leistungsänderung durch regulierenden Focus im Experiment
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen des „stereotype threat“, einer Form der Selbstbedrohung, die durch negative Stereotype über die eigene Personengruppe entsteht. Ziel ist es, die klassische und aktuelle Forschung zu diesem Thema zu präsentieren und die Mechanismen, Ursachen, Konsequenzen und Interventionsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dabei wird auf die notwendigen theoretischen Grundlagen sozialer Kognition eingegangen, um zu verdeutlichen, wie Menschen in der sozialen Umwelt wahrgenommen werden und wie Stereotype das soziale Denken beeinflussen.
- Definition und Auswirkungen von „stereotype threat“
- Mechanismen der Stereotypaktivierung und -unterdrückung
- Ursachen und langfristige Folgen von „stereotype threat“
- Möglichkeiten zur Intervention und Reduktion von „stereotype threat“
- Beispiele für „stereotype threat“ in verschiedenen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „stereotype threat“ ein und erläutert die Bedeutung des Phänomens für das Verständnis sozialer Kognition. Kapitel 1 beleuchtet die theoretischen Grundlagen sozialer Kognition, insbesondere die Unterscheidung zwischen automatischen und kontrollierten Prozessen, sowie die Rolle von Schemata, Stereotypen, Heuristiken und Kategorisierung. Kapitel 2 definiert „stereotype threat“, beschreibt seine Gefahren und analysiert die zugrundeliegenden Mechanismen. Kapitel 3 befasst sich mit dem Einfluss von „stereotype threat“ auf die Leistungsfähigkeit und präsentiert verschiedene Experimente, die den Leistungseinbruch von Frauen in Mathematiktests, das „Golf putting“ Experiment und die Leistungsänderung durch regulierenden Focus beleuchten.
Schlüsselwörter
Stereotype threat, soziale Kognition, automatische Prozesse, kontrollierte Prozesse, Stereotypaktivierung, Stereotypunterdrückung, Selbstbedrohung, Leistungsbeeinträchtigung, Interventionsmöglichkeiten, Mathematiktests, Gender, Diskriminierung.
- Quote paper
- Stephanie Kschier (Author), 2010, Stereotype Thread, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169450