Bildung ist ein Menschenrecht. Sie ist fest im Gesetz der Bundesrepublik verankert und steht somit jedermann zu. So auch Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen. Schon Art.3 des Grundgesetzes formuliert: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Um auch ‚besonderen’ Schülern Bildung anzubieten, entwickelten sich im deutschen Bildungssystem ‚besondere’ Schulen in der Annahme, diese könnten ‚besonders’ spezifische und effektive Bildungsangebote anbieten. Nun soll jedoch nicht die Frage nach dem Bildungsort im Fokus stehen, sondern die Frage wie behinderten Schülerinnen und Schülern adäquate Angebote unterbreitet werden können.
LEYENDECKER erkannte die Komplexität dieser äußerst heterogenen Schülergruppe als Problemfall und erklärte, dass dieser nur mit Komplexitätskompensation auf Lehrerseite begegnet werden kann, da eine Komplexitätsreduktion auf Schülerseite nicht möglich sei. Teamarbeit ist die logische Folgerung, so wie sie auch in den Empfehlungen der KMK zum Förderschwerpunkt motorische Entwicklung von 1998 verlangt wird. Nicht nur die Förderung solle ganzheitlich und interdisziplinär erfolgen, sondern auch der diagnostische Prozess. Zudem formuliert die KMK das Wesen bzw. das Aufgabenfeld des Lehrers an den jeweiligen Förderschulen. Im selben Atemzug werden die Fortschreibung von Förderplänen und die Zusammenarbeit/Kooperation mit anderen Berufsgruppen gefordert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kooperation
- Interdisziplinarität vs. Interprofessionalität
- Ganzheitlichkeit
- Zusammenarbeit im Team
- Merkmale des Teams
- Chancen und Probleme transdisziplinärer Zusammenarbeit (nach HEDDERICH)
- Bedingungen für gelingende Zusammenarbeit
- Gefahren der interdisziplinären Zusammenarbeit
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Bedeutung von Kooperation im Kontext der ganzheitlichen Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen. Er beleuchtet die Herausforderungen und Chancen interdisziplinärer Zusammenarbeit im Bildungssystem, insbesondere in der Rehabilitationspädagogik.
- Kooperation als Grundlage für ganzheitliches Handeln
- Interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit
- Ganzheitliche Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen
- Merkmale und Bedingungen für erfolgreiche Teamarbeit
- Chancen und Probleme transdisziplinärer Zusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung von Bildung als Menschenrecht und die Notwendigkeit adäquater Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen heraus. Sie führt den Begriff der Komplexitätskompensation ein, der die Notwendigkeit von Teamarbeit in der Rehabilitationspädagogik unterstreicht.
- Kooperation: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kooperation als koordinierte Zusammenarbeit in einem Team. Es betont die Bedeutung gelingender Kommunikation als Grundlage für erfolgreiche Kooperation.
- Interdisziplinarität vs. Interprofessionalität: Dieser Abschnitt unterscheidet zwischen Interdisziplinarität als Kooperation in der wissenschaftlichen Disziplin und Interprofessionalität als Kooperation in der praktischen Arbeit. Er stellt das Konzept der Transdisziplinarität vor, das eine ausgereifte Form der Kooperation darstellt.
- Ganzheitlichkeit: Das Kapitel beleuchtet den Begriff der Ganzheitlichkeit in der Pädagogik und zeigt auf, dass er eine umfängliche Förderung auf verschiedenen Ebenen umfasst. Es wird betont, dass Interdisziplinarität eine Grundvoraussetzung für ganzheitliches Handeln ist.
- Zusammenarbeit im Team: Dieser Abschnitt beschreibt die Merkmale eines Teams, einschließlich der Bedeutung von Rollenzuweisung, Kohäsion, Gruppenklima und gemeinsamen Normen. Er beleuchtet die Chancen und Probleme transdisziplinärer Zusammenarbeit, die sowohl auf Schüler- als auch auf Mitarbeiterebene betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Rehabilitationspädagogik, Kooperation, Interdisziplinarität, Interprofessionalität, Ganzheitlichkeit, Teamarbeit, Förderung, Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen, Komplexitätskompensation, Transdisziplinarität, Empowerment-Ansatz, Assistenzmodelle, Synergieeffekte, Berufszufriedenheit, Arbeitsleistung, Beziehungsebene, Kommunikationsprobleme, Verantwortung.
- Quote paper
- Vincent Große (Author), 2010, Kooperation als Prämisse ganzheitlichen Handelns, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169503