Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Gleichaltrigen, der so genannten Peers, im Bezug auf die Sozialisation im Jugendalter. Sozialisation bezeichnet einen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung, der auf der Auseinandersetzung mit psychischen und körperlichen Grundmerkmalen und der sozialen und materiellen Umwelt beruht (vgl. Hurrelmann 2006, S. 15). Gerade in der Jugendphase wird der Mensch mit erheblichen Entwicklungsanforderungen konfrontiert, die zu bewältigen sind. Zur Bewältigung solcher Aufgaben, benötigen Jugendliche die Unterstützung ihrer sozialen Umwelt, insbesondere die von Gleichaltrigen. Die Bedeutung, die die Peergruppe für die Entwicklung von Jugendlichen haben kann, soll anhand des pädagogischen Ansatzes der Positiven Peerkultur erarbeitet werden. Der Kerngedanke hinter diesem Ansatz ist die Entwicklung einer Kultur der Kommunikation und des gegenseitigen Respekts, als Grundlage für prosoziales Verhalten unter Kindern und Jugendlichen, um damit negativen Prozessen und Verhaltensweisen entgegenzuwirken (vgl. Opp 2006a, S. 81). Entsprechend richtet sich dieser Ansatz an Jugendliche, die mit schwierigen Lebensverhältnissen und Ausgrenzungserfahrungen konfrontiert sind. Ausgehend von der Vorstellung, dass Jugendliche in der Lage sind, sich gegenseitig unterstützend zur Seite zu stehen und ihre Probleme selbständig zu lösen, werden die Jugendlichen dazu ermutigt ihre Probleme im Rahmen von Gruppengesprächen darzulegen und zu diskutieren.
Um sich dem Thema der Bedeutung von der Positiven Peerkultur für die jugendliche Entwicklung und ihrer Auswirkung auf das Verhalten der Jugendlichen zu nähern, soll zunächst geklärt werden, was unter der Sozialisation in der Jugendphase zu verstehen ist. Dies wird im ersten Abschnitt dieser Arbeit behandelt. Es ist zu klären, mit welchen Aufgaben sich Jugendliche im Zuge der Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzen müssen und wie diese Anforderungen bewältigt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Sozialisation in der Jugendphase
- 1.1 Der Begriff der Sozialisation
- 1.2 Der Begriff der Jugendphase
- 1.3 Der Prozess der Persönlichkeitsentwicklung in der Jugendphase
- 2. Das Konzept der Positiven Peerkultur
- 2.1 Positive Peerkultur als Stärkenansatz
- 2.2 Die Bedeutung der Peers
- 3. Positive Peerkultur in der Praxis - „Gemeinsam statt einsam“ in Halle an der Saale
- 3.1 Welchen Nutzen ziehen die Jugendlichen aus den Gruppentreffen?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Peergruppe für die Sozialisation in der Jugendphase. Sie untersucht, wie der pädagogische Ansatz der Positiven Peerkultur die Entwicklung von Jugendlichen, insbesondere derer mit schwierigen Lebensverhältnissen, fördern kann.
- Der Prozess der Sozialisation und die spezifischen Herausforderungen in der Jugendphase
- Das Konzept der Positiven Peerkultur als Stärkenansatz
- Die Rolle der Peers in der Sozialisation und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Jugendlichen
- Die praktische Umsetzung der Positiven Peerkultur im Projekt „Gemeinsam statt einsam“
- Der Nutzen der Positiven Peerkultur für Jugendliche
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Bedeutung von Peers für die Sozialisation in der Jugendphase ein und stellt den Ansatz der Positiven Peerkultur vor.
- Kapitel 1 definiert die Begriffe Sozialisation und Jugendphase und erläutert die Anforderungen an die Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter. Es werden die zentralen Entwicklungsaufgaben der Jugendphase und die Rolle von persönlichen und sozialen Ressourcen hervorgehoben.
- Kapitel 2 stellt das Konzept der Positiven Peerkultur vor. Es werden die Grundgedanken des Ansatzes, die Bedeutung des Peer-Counselings und das Resilienzkonzept als theoretische Grundlage erläutert.
- Kapitel 3 beleuchtet die praktische Umsetzung des Positiven Peerkultur-Ansatzes im Projekt „Gemeinsam statt einsam“ in Halle an der Saale. Es werden die Gruppendynamik, die Gesprächsregeln und die Rolle der Moderatoren im Detail beschrieben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Sozialisation, Jugendphase, Peergruppe, Positive Peerkultur, Peer-Counseling, Resilienz und „Gemeinsam statt einsam“. Die Arbeit befasst sich mit dem pädagogischen Ansatz der Positiven Peerkultur als Mittel zur Stärkung von Jugendlichen und der Entwicklung einer prosozialen Kultur unter Gleichaltrigen.
- Quote paper
- Julia Huber (Author), 2011, Die Bedeutung der Peergruppe als Sozialisationsinstanz in der Jugendphase am Beispiel von "Positiver Peerkultur", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170031