[...] Mit diesem Ereignis beginnt der vierte
Nahostkrieg, in dem Israel völlig überraschend von Ägypten und Syrien angegriffen wird.
Sowohl Juden als auch Araber befanden sich innerhalb ihrer Feiertage. Die Israelis feierten
den Beginn des Yom-Kippur-Festes, weswegen dieser Krieg von ihnen ‚Yom-Kippur-Krieg’
genannt wird. Die Araber befanden sich im islamischen Fastenmonat Ramadan. Aus diesem
Grund titulieren sie diese Auseinandersetzung als den ‚Ramadan-Krieg’. Hier soll die wertfreie
Bezeichnung ‚Oktoberkrieg’ Verwendung finden.
Ziel der Angreifer war die Rückeroberung der 1967 im Sechs-Tage-Krieg verlorenen Gebiete.
In jenem Krieg gelang es dem israelischen Militär, die gesamte Sinai-Halbinsel, den
Gazastreifen, das Westjordanland, die syrischen Golanhöhen und Ost-Jerusalem zu erobern.
Der Sechs-Tage-Krieg wurde beendet, als der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in seinen
Resolutionen 233 und 234 vom 6. und 7. Juni 1967 die Feuereinstellung verfügte. Um die
Rückgabe dieser besetzten Gebiete dreht sich der Konflikt noch heute. In den darauf folgenden
Jahren waren die meisten Versuche, Friedensverhandlungen in Gang zu bringen, ebenfalls
von der UNO ausgegangen.
Diese Hausarbeit soll klären, welche relevanten Friedensinitiativen es innerhalb der sechs
Jahre zwischen den beiden Kriegen gab und woran sie scheiterten. Ebenso wird herausgearbeitet
werden, inwiefern diese Jahre überhaupt als ‚Friedensjahre’ titulierbar sind. Dafür sind
zunächst die Begriffe ‚Frieden’ und ‚Krieg’ zu definieren. Im Anschluss daran ist die Darstellung
der Großmachtinteressen im Nahen Osten von besonderer Relevanz, da sowohl die
USA als auch die Sowjetunion in den sechs Jahren zwischen den Kriegen Beziehungen verschiedener
Art, insbesondere in der Form von Waffenlieferungen, in der Region unterhielten.
Dieses lässt die These zu, dass die Großmächte gravierende Beteiligung an dem Ausbruch des
Oktoberkrieges hatten. Zum Verständnis des Konfliktes ist jedoch auch die Siedlungspolitik
Israels bedeutsam und somit Bestandteil dieser Arbeit. Um den Untersuchungsgegenstand zu
veranschaulichen, wird diese Darstellung sowohl Grafiken einbeziehen als auch auf Literatur
von Autoren unterschiedlicher staatlicher Herkunft verweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Frieden
- Krieg
- Die UN-Resolution 242
- Großmachtinteressen im Nahen Osten
- Die Rolle der Vereinigten Staaten
- Die israelische Lobby und der Kongress
- Die Rolle der Sowjetunion und der 'Abnutzungskrieg'
- Die Siedlungspolitik
- Der Weg zum Oktoberkrieg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die sechsjährige Periode zwischen dem Sechs-Tage-Krieg und dem Oktoberkrieg (1967-1973), analysiert relevante Friedensinitiativen und deren Scheitern, und hinterfragt die Bezeichnung dieser Jahre als "Friedensjahre". Dabei werden die Großmachtinteressen, insbesondere der USA und der Sowjetunion, sowie die israelische Siedlungspolitik als wichtige Einflussfaktoren auf den Ausbruch des Oktoberkrieges beleuchtet.
- Definition von Frieden und Krieg im Kontext des Nahostkonflikts
- Analyse der UN-Resolution 242 und deren Auswirkungen
- Rolle der Großmächte (USA und Sowjetunion) im Nahen Osten
- Einfluss der israelischen Siedlungspolitik auf den Konflikt
- Verschiedene Perspektiven auf den Konflikt (jüdisch-christliche, arabische)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Beginn des Oktoberkriegs 1973 mit dem überraschenden Angriff Ägyptens und Syriens auf Israel. Sie stellt die unterschiedlichen Bezeichnungen des Krieges (Jom-Kippur-Krieg, Ramadan-Krieg) vor und definiert den Fokus der Arbeit: die Analyse der Friedensinitiativen zwischen den beiden Kriegen, die Rolle der Großmächte und die israelische Siedlungspolitik als entscheidende Faktoren für den erneuten Ausbruch des Konflikts. Die Einleitung betont die Bedeutung der Definition von "Frieden" und "Krieg" sowie die Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven.
Definitionen: Dieses Kapitel liefert Definitionen von "Frieden" und "Krieg", wobei verschiedene Ausprägungen von Frieden (instabiler, stabiler, struktureller Frieden) und die Schwierigkeiten einer eindeutigen Definition von "Krieg" im Vergleich zu "bewaffneter Konflikt" herausgearbeitet werden. Der Fokus liegt auf der jüdisch-christlichen Tradition des Friedensbegriffs und seiner Entwicklung in der Neuzeit. Die Definition von Krieg beinhaltet Kriterien wie die Beteiligung von Streitkräften, die Organisation der Kriegsführung und die Dauer der Kampfhandlungen. Diese Definitionen bilden die Grundlage für die weitere Analyse des Konflikts.
Die UN-Resolution 242: Dieses Kapitel analysiert die UN-Resolution 242 als zentralen Versuch, den Konflikt nach dem Sechs-Tage-Krieg zu lösen. Es beschreibt die Ablehnung direkter Verhandlungen durch die arabischen Staaten und die gegensätzlichen Positionen von Israel und der arabischen Welt bezüglich der Rückgabe der besetzten Gebiete. Die Resolution wird als Kompromissvorschlag dargestellt, der jedoch aufgrund der regionalen und internationalen Machtkonstellationen nicht umgesetzt werden konnte. Die Bedeutung der Resolution liegt in ihrer Anerkennung sowohl der Sicherheitsbedürfnisse Israels als auch der Forderungen der Araber nach Rückgabe der besetzten Gebiete.
Großmachtinteressen im Nahen Osten: Dieses Kapitel befasst sich mit den Großmachtinteressen der USA und der Sowjetunion im Nahen Osten während der sechs Jahre zwischen den Kriegen. Es beleuchtet die Rolle der Waffenlieferungen und anderer Beziehungen der Großmächte in der Region und argumentiert, dass diese eine gravierende Beteiligung am Ausbruch des Oktoberkriegs hatten. Die Analyse konzentriert sich auf die strategischen Interessen und die Einflussnahme der Supermächte auf den Konfliktverlauf.
Schlüsselwörter
Sechs-Tage-Krieg, Oktoberkrieg, Jom-Kippur-Krieg, Ramadan-Krieg, UN-Resolution 242, Friedensverhandlungen, Großmachtinteressen, USA, Sowjetunion, Israel, arabische Staaten, Siedlungspolitik, Nahostkonflikt, Frieden, Krieg.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Der Nahostkonflikt zwischen 1967 und 1973
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert die sechs Jahre zwischen dem Sechs-Tage-Krieg (1967) und dem Oktoberkrieg (1973). Im Fokus stehen die Friedensinitiativen dieser Periode, deren Scheitern und die Frage, ob diese Jahre tatsächlich als "Friedensjahre" bezeichnet werden können. Die Rolle der Großmächte (USA und Sowjetunion) und die israelische Siedlungspolitik werden als entscheidende Einflussfaktoren auf den Ausbruch des Oktoberkrieges untersucht.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definitionen von Frieden und Krieg im Kontext des Nahostkonflikts, Analyse der UN-Resolution 242 und ihrer Auswirkungen, die Rolle der Großmächte (USA und Sowjetunion) im Nahen Osten, der Einfluss der israelischen Siedlungspolitik auf den Konflikt und verschiedene Perspektiven auf den Konflikt (jüdisch-christliche, arabische).
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit enthält Kapitel zu Einleitung, Definitionen von Frieden und Krieg, der UN-Resolution 242, den Großmachtinteressen im Nahen Osten (USA und Sowjetunion), der israelischen Siedlungspolitik und dem Weg zum Oktoberkrieg. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des jeweiligen Themas.
Wie werden Frieden und Krieg in der Hausarbeit definiert?
Die Hausarbeit untersucht verschiedene Ausprägungen von Frieden (instabiler, stabiler, struktureller Frieden) und die Schwierigkeiten, "Krieg" eindeutig von "bewaffneten Konflikten" abzugrenzen. Die Definition von Krieg beinhaltet Kriterien wie die Beteiligung von Streitkräften, die Organisation der Kriegsführung und die Dauer der Kampfhandlungen. Der Fokus liegt auch auf der jüdisch-christlichen Tradition des Friedensbegriffs und seiner Entwicklung in der Neuzeit.
Welche Rolle spielt die UN-Resolution 242?
Die Hausarbeit analysiert die UN-Resolution 242 als zentralen Versuch, den Konflikt nach dem Sechs-Tage-Krieg zu lösen. Sie beleuchtet die Ablehnung direkter Verhandlungen durch die arabischen Staaten und die gegensätzlichen Positionen von Israel und der arabischen Welt bezüglich der Rückgabe der besetzten Gebiete. Die Bedeutung der Resolution als Kompromissvorschlag, der aufgrund der regionalen und internationalen Machtkonstellationen nicht umgesetzt werden konnte, wird hervorgehoben.
Wie werden die Großmachtinteressen dargestellt?
Die Hausarbeit untersucht die Rolle der USA und der Sowjetunion im Nahen Osten, insbesondere ihre Waffenlieferungen und anderen Beziehungen in der Region. Es wird argumentiert, dass diese Großmächte gravierend am Ausbruch des Oktoberkrieges beteiligt waren, wobei die strategischen Interessen und die Einflussnahme der Supermächte auf den Konfliktverlauf im Mittelpunkt stehen.
Welche Bedeutung hat die israelische Siedlungspolitik?
Die Hausarbeit betrachtet die israelische Siedlungspolitik als einen wichtigen Einflussfaktor auf den Ausbruch des Oktoberkrieges. Die genaue Analyse des Einflusses der Siedlungspolitik auf den Konfliktverlauf ist Bestandteil der Arbeit.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Sechs-Tage-Krieg, Oktoberkrieg, Jom-Kippur-Krieg, Ramadan-Krieg, UN-Resolution 242, Friedensverhandlungen, Großmachtinteressen, USA, Sowjetunion, Israel, arabische Staaten, Siedlungspolitik, Nahostkonflikt, Frieden, Krieg.
- Quote paper
- Markus Scheliga (Author), 2003, Die sechsjährige Periode vom Sechs-Tage-Krieg bis zum Oktoberkrieg in Bezug zur Siedlungspolitik Israels und den Großmachtinteressen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17007