In den letzten zwei Jahrzehnten gab es in der Bundesrepublik Deutschland eine Entwicklung in Richtung einer sich immer stärker spezialisierenden Gesellschaft, eine Art „Individualisierung“. Dies spiegelt sich auch in einer Pluralisierung der gesellschaftlichen Interessen wieder. Der Staat muss diesbezüglich regulierend eingreifen und stößt in immer mehr Bereiche der Gesellschaft und Wirtschaft mit regulatorischen Aktivitäten vor.1 Auf Grund der Vielfalt der Interessen ist es von immenser Bedeutung, dass diese durch eine Art Transformationsstadion, welches die Interessen sammelt und aggregiert, an die politischen Akteure übermittelt werden. Diese Aufgaben liegen in der Hand der Interessenvertretungen und Verbände.
Ziel dieser Arbeit ist es in vergleichender Weise den Lobbyismus in der Bundesrepublik Deutschland und den USA in seinen wichtigsten Aspekten vorzustellen. Zunächst wird im folgenden Abschnitt die Entwicklung des Lobbyismus und seiner (teilweise traditionellen, zumindest in Deutschland) Basis, den Verbänden, eingegangen um im Anschluss das methodische Vorgehen der Lobbyisten sowie deren Adressaten in Abschnitt 2 vorzustellen. Der darauf folgende Teil widmet sich den vorhandenen Regulations- und Kontrollrahmen, sowie der rechtlichen Eingliederung in das jeweilige politische System. Der Abschnitt 4 legt den Fokus auf die Akzeptanz des Lobbyismus in der Öffentlichkeit. In den verschiedenen Abschnitten werden jeweils beide Länder betrachtet. Die sich dabei herauskristallisierenden wesentlichen Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten werden zum Abschluss dieser Arbeit nochmals zusammenfassend abgebildet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Lobbyismus in den USA und Deutschland
- 1.1 Entwicklung des Verbandswesens und des Lobbyismus
- 1.2 Methoden und Adressaten des Lobbyismus
- 1.3 Rechtliche Einbindung und der Regulations- bzw. Kontrollrahmen
- 1.4 Akzeptanz in der Gesellschaft
- 2 Zusammenfassung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Länder
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit einer vergleichenden Darstellung des Lobbyismus in den USA und der Bundesrepublik Deutschland. Sie untersucht die Entwicklung des Verbandswesens und des Lobbyismus in beiden Ländern, die Methoden und Adressaten des Lobbyismus, den rechtlichen Rahmen und die Kontrolle von Lobbytätigkeiten sowie die gesellschaftliche Akzeptanz des Lobbyismus. Die Arbeit stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Lobbyismus in den beiden Ländern dar und zieht Schlussfolgerungen für die zukünftige Entwicklung des Lobbyismus in Deutschland.
- Die Entwicklung des Verbandswesens und des Lobbyismus in den USA und Deutschland
- Die Methoden und Adressaten des Lobbyismus in beiden Ländern
- Der rechtliche Rahmen und die Kontrolle von Lobbytätigkeiten in den USA und Deutschland
- Die gesellschaftliche Akzeptanz des Lobbyismus in den beiden Ländern
- Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Lobbyismus in den USA und Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Lobbyismus ein und beleuchtet die wachsende Bedeutung von Interessenvertretungen in einer sich immer stärker spezialisierenden Gesellschaft. Sie erläutert den Begriff Lobbyismus und grenzt den Fokus auf den Gesetzes-Lobbyismus ein. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, den Lobbyismus in den USA und Deutschland in vergleichender Weise vorzustellen.
- 1 Lobbyismus in den USA und Deutschland: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung des Verbandswesens und des Lobbyismus in den USA und Deutschland. Dabei wird die Entstehung und Struktur der Verbandslandschaft, die verschiedenen Formen von Interessenorganisationen und die unterschiedlichen Herausforderungen für den Lobbyismus in beiden Ländern beleuchtet.
- 1.1 Entwicklung des Verbandswesens und des Lobbyismus: Der Abschnitt analysiert die historische Entwicklung des Verbandswesens und des Lobbyismus in den USA und Deutschland. Er vergleicht die Voraussetzungen für die Entstehung von Interessenorganisationen, die Struktur der Verbandslandschaft und die Bedeutung von Spitzenverbänden in beiden Ländern. Der Abschnitt beleuchtet die unterschiedlichen Herausforderungen, die sich für den Lobbyismus in den USA und Deutschland aus der jeweiligen politischen Kultur und dem institutionellen Rahmen ergeben.
- 1.2 Methoden und Adressaten des Lobbyismus: Dieses Kapitel befasst sich mit den Methoden des Lobbyismus in beiden Ländern. Es erklärt die Unterscheidung zwischen Insider- und Outsider-Lobbying und erläutert die wichtigsten Methoden jeder Kategorie. Der Abschnitt stellt die unterschiedlichen Adressaten des Lobbyismus in den USA und Deutschland dar, wie z.B. die Legislative, die Exekutive und die Judikative. Er zeigt auf, welche spezifischen Möglichkeiten sich durch das jeweilige politische System für den Einfluss von Lobbygruppen ergeben.
- 1.3 Rechtliche Einbindung und der Regulations- bzw. Kontrollrahmen: Der Abschnitt analysiert den rechtlichen Rahmen und die Kontrolle von Lobbytätigkeiten in den USA und Deutschland. Er untersucht die rechtliche Einbindung von Interessenorganisationen in das politische System, die Regulierung von Lobbyismus und die verschiedenen Kontrollmechanismen in beiden Ländern. Der Abschnitt zeigt auf, wie die USA im Vergleich zu Deutschland eine Vorreiterrolle in der Regulierung von Lobbyismus einnimmt.
- 1.4 Akzeptanz in der Gesellschaft: Dieses Kapitel untersucht die gesellschaftliche Akzeptanz von Lobbyismus in den USA und Deutschland. Es beleuchtet die unterschiedlichen Ursachen für die positive Bewertung von Lobbyismus in den USA und die negative Wahrnehmung in Deutschland. Der Abschnitt analysiert die verschiedenen kulturellen, historischen und politischen Faktoren, die zur unterschiedlichen Bewertung des Lobbyismus in beiden Ländern führen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Kernthemen des Lobbyismus und der Interessenvertretung in den USA und Deutschland. Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Lobbyismus, Interessenorganisationen, Verbände, politisches System, Gesetzgebung, Kontrolle, Transparenz, gesellschaftliche Akzeptanz, Verbandslandschaft, Insider-Lobbying, Outsider-Lobbying, grassroots-Lobbying, politische Kultur, pluralistische Gesellschaft, demokratische Partizipation. Zusätzliche Schlüsselbegriffe sind: Federal Regulation of Lobbying Act, Lobbying Disclousre Act, Lobby-Liste, voting records, "First Amendment", "Federalist Papers", "Entparlamentarisierung", "Verbands- und Lobby-Skandale", "Gemeinwohl", "Harmoniestreben", "organisierter Pluralismus".
- Arbeit zitieren
- B.Sc. Marcel Demuth (Autor:in), 2010, Lobbyismus in den USA und der Bundesrepublik Deutschland , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170077