Telepathische Kommunikation in der Arbeit mit Tieren


Forschungsarbeit, 2011

29 Seiten


Leseprobe


Kurzfassung

In der vorliegenden Studie wurden 15 Frauen und zwei Männer, die professionell mit Tieren arbeiten und dabei nach eigenen Angaben telepathische Kommunikation einsetzen, zu ihrem Lebenslauf, ihrer Welt­sicht, ihrer Arbeit und ihren speziellen Methoden und Erfahrungen beim Einsatz der tele­pa­thi­schen Kommunikation in ihrer Arbeit befragt. Die Befragten arbeiteten im tiermedizinischen und tierpsychologischen Bereich sowie als professionelle Tiertrainer. Im Ergebnis wird versucht, ein Bild der Methode und ihrer Anwender zu zeichnen, das interessierten Menschen, egal ob Wissenschaftler oder Laie, eine Orientierung geben und sie neugierig auf eigene Erfahrungen machen soll. Dabei stand die Frage, ob es sich wirklich um ein übersinnliches Phänomen handelt, im Hintergrund.

Abstract

This article presents some of the results of a survey where 17 persons working professionally with animals and claiming to use telepathic communication in their work were interviewed. The questions covered the topics of their personal biography, their world view and their special methods of telepathic communication as well as practical examples of application. The interviewees were 15 women and two men working in the areas of veterinary medicine, animal psychology and animal training. The study was intended to give an overview of the method and characterize persons who apply this method in their daily work. The question whether we are truly dealing with a phenomenon of extrasensory perception was at this point of minor importance.

Einleitung

Viele Menschen, die eng mit Tieren zusammenleben und –arbeiten, sind davon überzeugt, dass sie mit ihren Tieren eine telepathische Verbindung haben. Der britische Biologe Rupert Sheldrake und seine Mitarbeiterin Pamela Smart stellten bei einer Umfrage unter über 200 zufällig ausgewählten Tierhaltern einer englischen Kleinstadt fest, dass mehr als die Hälfte (53 %) der Hundehalter und ein Drittel (33 %) der Katzenhalter überzeugt sind, dass ihre Tiere zumindest manchmal ihre Gedanken lesen (Sheldrake & Smart 1997).

Auch unter professionellen Tiertrainern ist diese Ansicht nicht ungewöhnlich. Schon in den 1940er äußerte der damals berühmte Tigerdompteur Togare die Ansicht, dass Tiere zwar nicht „denken“ können, „in weit höherem Maße besitzt das Tier aber die Gabe, die man im Volksmund als Gedankenlesen oder Hellsehen bezeichnet.“ (nach Von den Berg 2008). Auch der britische Pferdetrainer Henry Blake, der auf schwierige Pferde spezialisiert war, war überzeugt, dass es zwischen ihm und seinen Pferden eine telepathische Verbindung gäbe, die er bewusst für das Training nutzte (Blake 1975). Für Barbara Woodhouse, eine in den 1970er und 1980er Jahren bekannte Hundetrainerin, war Gedanken­übertragung ein selbstverständlicher Teil des täglichen Trainings (Woodhouse 1980). Die Schweizerin Gabi Federer, die in den 1990er Jahren als eine der Ersten Zirkusauftritte mit Hauskatzen zeigte - eine Art, die allgemein als schwierig gilt - äußerte in einem Interview, dass sie den Katzen das von ihnen erwünschte Verhalten in Form von telepathischen Bildern übermittelt. Auch Linda Tellington-Jones, eine Pferdetrainerin, die mit international erfolg­reichen Leistungs­pferdesportlern zusammenarbeitet, berichtet von einer telepathischen Verbindung zu ihren Tieren (Tellington-Jones 1997).

Im Gegensatz zu diesem in der allgemeinen Bevölkerung recht weit verbreiteten Glauben und Interesse, wurde das Thema in der Vergangenheit nicht nur von der konventionellen Wissenschaft weitgehend ignoriert. Auch Wissenschaftler, die anomale Phänomene erforschen, haben sich mit Ausnahme einiger Pionierarbeiten kaum mit möglichen telepathischen Fähigkeiten von Tieren beschäftigt.

Während die Fähigkeit des Menschen zur Telepathie inzwischen nicht nur für Forscher in den Grenzgebieten der Wissenschaft im Bereich des Möglichen liegt (s. z.B. Radin 2006), ist eine solche Fähigkeit bei Tieren gegenwärtig anscheinend nur für wenige Wissenschaftler bedenkenswert.

Nur vereinzelt gibt es daher Untersuchungen zu telepathischen Verbindungen zwischen Individuen einer Tierart: Telepathische Verbindungen zwischen verwandten Boxerhunden wurden von dem amerika­ni­schen Psychiater Essner (nach Sheldrake 1999) festgestellt. Die Ver­suche des oben erwähnten Pferdetrainers Henry Blake, dem schon in den 1920er Jahren aufgefallen war, dass emotional eng ver­bun­dene Pferde anscheinend eine Art telepathische Ver­bindung zueinander haben, sind in seinen Büchern zum Pferde­training beschrieben (z.B. Blake 1975). In jüngerer Zeit führte Peoc’h (1997) Versuche mit Kaninchenpaaren durch, die aus einem Wurf stammten und zusammen aufgewachsen waren. An in getrennten Räumen befindlichen Kaninchen­paaren wurde die Durch­blutung der Ohren als Stressindikator gemessen. Zeigte ein Kaninchen Anzeichen von Stress, wie es natürlicherweise in seiner Umgebung passieren konnte, dann wurden nur dre Sekunden später bei seinem Partner im anderen Raum ähnliche Symptome gemessen. Nicht miteinander bekannte Kaninchen­paare zeigten keine solchen parallelen Reaktionen.

Telepathie zwischen Mensch und Tier wurde etwas häufiger untersucht. Die „Dressur“ von Hunden mit Hilfe telepa­thischer Befehle wurde in den 40er Jahren von Bechterew (1949) untersucht. Er beschreibt, wie der Zirkushund „Pikki“, ein Foxterrier, „mentale Suggestionen“ seines Herrn ohne Blick­kontakt ausführte. Komplizierte „mentale“ Anweisungen wie: „Spring auf den Stuhl, von dort auf den Schreibtisch und bring ein Blatt Papier, das dort liegt“ befolgte der Hund zwar nicht jedes Mal, aber doch erstaunlich häufig und genau. Die telepathischen Fähigkeit von Katzen versuchte Osis (Osis 1952 und Osis & Foster 1953) in den 50er Jahren an der amerikanischen Duke University zu testen: die Katzen, die zunächst nicht hin­sicht­lich besonderer "Begabung" selektioniert waren, sollten in einem Zwei-Wege-Labyrinth mit Futter­näpfen an beiden Enden mental so beeinflusst werden, dass sie eine Seite bevorzugen. In umfangreichen Versuchs­reihen ergab sich zum Teil eine hoch­signifikante Abweichung vom Zufallsergebnis. J. B. Rhine der Leiter des Labors hatte ein besonderes Interesse an übersinnlichen Fähigkeiten von Tieren, weil er glaubte, dass diese Fähigkeiten eine ursprüngliche Anlage sei, die beim Menschen in der Regel nur noch über das Unbewusste laufe (Rhine 1951, Rhine & Feather 1962).

Einer der wenigen heutigen Wissenschaftler, die sich mit telepathischen Verbindungen zwischen Mensch und Tier be­schäf­tigen, ist der Biologe Rupert Sheldrake. Sheldrake hat in einer Datenbank mehrere Tausend Berichte von Tierhaltern gesammelt, die aussagen, bei ihren Tieren übersinnliche Fähigkeiten beobachtet zu haben. Einige Beispiele und die wissenschaftlichen Ergebnisse zum Thema hat er in zwei populär­wissenschaftlichen Büchern zu übersinnlichen Fähigkeiten von Mensch (Sheldrake 2005) und Tier (Sheldrake 1999) zusammengefasst. Darüber hinaus hat er selbst mehrere For­schungs­arbeiten in diesem Bereich durchführt. In seinen Studien zur tele­pathischen Tier-Mensch-Kommunikation geht es um Fälle, in denen ein Tier telepa­thische Botschaften eines Menschen emp­fängt. Es handelt sich dabei meist um relativ einfache „Botschaften“ wie „Angestarrt-werden“, die Ab­sicht des Tierhalters, nach Hause zu kommen, zu erfassen oder die Absicht des Gassigehens vorherzusehen. Komplexere Botschaften emp­fängt dagegen der Grau­papagei N’kisi, der sehr eindrucksvoll die Gedanken seiner Halterin auffangen und verbal ausdrücken kann und da­bei mehr als 700 Wörter sinnvoll verwendet (Sheldrake & Morgana 2003).

„Kommunikation“ in die umgekehrte Richtung - der Mensch liest die Gedanken bzw. Gefühle des Tieres - wurde meines Wis­sens bisher noch nicht systematisch untersucht, was sicherlich mit den methodischen Schwierigkeiten zusammenhängt, aber auch damit, dass Tieren von der Wis­sen­schaft bis vor kurzem weder Gefühle noch Gedanken zugesprochen wurden.

Persönliche Erlebnisse mit der telepathischen Kommunikation mit Tieren haben mich als Biologin bewogen, Studien durchzu­füh­ren, die zunächst nur für mich selber gedacht waren. In meiner ersten Studie (Wöbbecke 2008), wurden ca. 30 Teilnehmer gebeten, über per E-Mail ver­schickte Fotos Kontakt mit ihnen unbekannten Tieren aufzunehmen und die erhaltene Information in einem Fragebogen an mich zurückzuschicken. Die Informationen wurden dann hinsichtlich der Korrektheit mit den vorab gesammelten Tierhalterangaben abgeglichen und bezüglich ihrer Wahrscheinlichkeit eingeordnet, um eine erste Auffassung zu bekommen, ob die Teilnehmer die Informationen nur per Zufall richtig erfasst hatten. Teilweise hatten die Teilnehmer Informationen von erstaunlicher Genauigkeit, z.B. zu den Lebensumständen oder dem Gemütszustand, eingeschickt.

In der vorliegenden Studie richtete sich mein Interesse auf die praktische Anwendung der telepathischen Kommunikation in der Arbeit mit Tieren.

Fragestellung

Ziel dieses Projektes war es nicht, zu zeigen, dass es sich bei dem, was die Anwender als Tierkommunikation bezeichnen, tatsächlich um Telepathie handelt, denn hierzu wären Versuche unter kontrollierten Bedingungen notwendig. Diese Untersuchung sollte:

- das Phänomen der telepathischen Kommunikation mit Tieren möglichst objektiv beschreiben und potentiell Interessierte neugierig machen,
- Menschen, die telepathische Kommunikation mit Tieren anwenden, hinsichtlich ihres Welt­bilds und Werdegangs charakterisieren,
- zeigen, wie die Methode nutzbringend in der Arbeit mit Tieren angewendet werden kann,
- Grenzen der Methode aufzeigen.

Methode

Für diese Untersuchung wurden 17 Personen, die von sich behaupten, in ihrer professionellen Arbeit mit Tieren Telepathie anzuwenden, zu ihrer Person und zu ihrer Arbeit interviewt, wobei möglichst ein vorab aus­ge­arbeiteter Themenkatalog abgearbeitet wurde.

Erstellung des Themenkatalogs

Die Themen des Interviews ergaben sich zum einen aus der Arbeitsweise der Anwender, zum anderen aus meiner eigenen praktischen Erfahrung. Im Laufe der Interviews ergaben sich im Gespräch teilweise neue Aspekte, die in die folgenden Interviews mit einflossen. Die Fragen wurden zu den Bereichen „Biografie“, „Arbeitsweise“ und „praktische Erfahrung mit der telepathischen Kommunikation“ und „Weltbild“ (speziell auch zum Verhältnis Tier-Mensch) gestellt.

Auswahl der Interviewpartner

Während die Anzahl der Menschen, die die telepathische Kommunikation mit Tieren als Dienstleistung anbieten (Tierkommunikatoren) inzwischen recht zahlreich ist, ist die Zahl derjenigen, die professionell mit Tieren arbeiten und diese Methode dabei einsetzen (und öffentlich dazu stehen) noch immer recht gering.

Die Interviewpartner habe ich nach folgenden Gesichtspunkten ausgewählt:

- Der Einsatz der mentalen Kommunikation sollte möglichst nicht den Haupterwerb darstellen (wie bei sog. „TierkommunikatorInnen“), sondern in der Ausübung eines anderen tierbezo­ge­nen Berufs als Hilfsmittel dienen. Aus Mangel an Personen, die diese Kriterien erfüllten, wurden aber trotzdem zwei Tierkommunikatorinnen einbezogen, die jedoch regelmäßig mit Personen in anderen Berufen (Tierheimbetreiber, Tierärzte) zusammenarbeiten.
- Die Interviewpartner sollten im Einsatz der Methode bereits über mehrere Jahre Erfahrung verfügen.
- Wo immer möglich, habe ich mir von den Fähigkeiten meiner Interviewpartner ein Bild gemacht, entweder indem ich an einem ihrer Seminare teilgenommen habe, oder indem ich ihre Dienste in Anspruch genommen habe, bzw. sie bei der Arbeit beobachtet habe.

Insgesamt waren meine Interviewpartner als Tiertrainer (Hundetrainer, Pferdetrainer, Falknerin), in medizinischen Berufen (Tierärztin, Tierheilpraktikerin, Tierhomöopathin, Pferdedentistin) und als Tier­verhaltens­therapeuten sowie als Tierkommunikatorinnen tätig (Näheres s. u.).

Durchführung der Interviews und Auswertung

Soweit möglich, habe ich die Interviews live geführt. Von 17 Interviews konnten allerdings sechs nur per Telefon durchgeführt werden.

In Vorbereitung der Interviews habe ich die Internetseiten sowie eventuelle Buch- oder sonstige Veröffentlichungen meiner Partner studiert, um gezielt auf sie eingehen zu können.

Die Interviews wurden als freie Interviews geführt, die digital aufgezeichnet wurden. Die Aussagen wurden im Nachgang dem Themenkatalog zugeordnet, der möglichst vollständig abgearbeitet wurde. Da sich der Fragenkatalog im Laufe des Projektes erweiterte, decken nicht alle Interviews identische Themen ab. Unterschiede ergaben sich auch durch die unter­schied­lichen Interessen der Interview­partner. Habe ich z.B. gemerkt, dass ein Interviewpartner zu wissenschaftlichen Aspekten des Themas keinen Draht hatte, bin ich auf diesen Fragenbereich nur kurz ein­gegangen.

Während ich mit manchen Interviewpartnern sehr zwanglos auch persönlichere Themen ansprechen konnte, waren andere distanzierter. Insgesamt habe ich mich stets um respektvollen Umgang bemüht und daher, wenn ich bemerkt habe, dass ein Thema eher tabu war, nicht insistiert.

Für die Auswertung wurden die Aussagen zunächst einem Themenkatalog zugeordnet. Ergaben sich dabei Lücken oder weiterführende Fragen, so wurden diese möglichst per Telefon, zur Not auch per Email, geklärt.

Ergebnisse

Die Methode der telepathischen Kommunikation

Einsatzgebiete

Für welchen Zweck die mentale Kommunikation von den Anwendern im Einzelnen eingesetzt wird, hängt natürlich vom Beruf, aber auch von den individuellen Fähigkeiten der Anwender ab, die sehr unterschiedlich sein können.

Tiertraining

Die Tiertrainer nutzen die telepathische Kommunikation vor allem in zweierlei Hinsicht: um den Tieren ihre Wünsche deutlich zu machen und um die Grundstimmung beim Training in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Um ihre Wünsche deutlich zu machen, schicken sie innere Bilder oder „Videos“, in denen sie sich vorstellen, dass das Tier das gewünschte Verhalten bereits ausführt. Diese Technik wurde bereits von dem Pferdetrainer Blake (1975) beschrieben und wird von vielen Trainern, teilweise sicher auch unbewusst, angewendet. Die Pferdetrainerin arbeitet mit dieser Methode mit einer der erfolgreichsten deutschen Dressurreiterinnen. Eine Hundetrainerin gab an, dass sie diese Methode auch dann häufig ihren Kunden vermittelt, wenn diese zum Thema „Gedankenlesen“ keinen Draht haben. Da neuere Forschungen ergeben hätten, dass Hunde schon gedachte Kommandos ihrer Halter an der Körperspannung erkennen könnten, kann bei der Hundeerziehung - zumindest, wenn es sich um bekannte Übungen handelt - sicher zumindest ein Teil des Phänomens durch diesen Mechanismus erklärt werden. Anders bei der Falknerin, die ebenfalls mit dieser Methode arbeitet, vor allem, wenn sie neue Übungen einübt. Da sie mit ihren Tieren nicht nur Flugschauen durchführt, sondern auch für ungewöhnliche Tricks für Film- und Opernauftritte engagiert wird, befinden sich ihre Vögel oft nicht nur in großer Entfernung, wenn sie mentale Anweisungen von ihr erhalten, sondern teilweise sogar in völliger Dunkelheit, so dass körperliche Signale hier ziemlich unwahrscheinlich sind.

Eine spezielle Form dieses Trainings bezeichnen die Hundetrainer als „mentale Leine“. Durch stetige auf den Hund gerichtete Aufmerksamkeit wird dieser daran gehindert, sich weiter als gewünscht zu entfernen. Dies funktioniere auch, wenn der Hund, als Beutegreifer mit vergleichsweise geringem Seefeld ausgerüstet, den hinter ihm gehenden Trainer nicht sehen kann.

Die Pferdetrainerin nutzt darüber hinaus die mentale Kommunikation, um in der Zusammenarbeit das jeweilige Pferd seiner Rangposition zu versichern (z.B. zur Leitstute „Ich bitte dich um Mithilfe“, dagegen zu einem rangniedrigeren Pferd „Ich passe auf dich auf und entscheide für dich“.)

Weitere Möglichkeiten, die von den Tiertrainern genannt wurden, sind die Gründe für unerwünschtes Verhalten zu erfahren, sowie Bedürfnisse, Wünsche und Begabungen eines Tieres bezüglich der Arbeit zu erspüren.

Die Beeinflussung der Grundstimmung gehört für alle Tiertrainer zur täglichen Praxis. Dieses Phänomen kennt wohl jeder Tierhalter: die meisten Tiere (und Menschen) lassen sich von der Stimmung – ruhig, aufgeregt, aggressiv, freundlich – der sie umgebenden Menschen und/oder Artgenossen beeinflussen. Dass ein Pferd die Bewegungsmuster seines Vorführers (stolz und energiegeladen oder müde und kraftlos) nachahmt, ist hippolo­gisches Grundwissen und wird auf Pferdezuchtveranstaltungen gezielt eingesetzt, um das Tier möglichst vorteilhaft zu präsentieren. Auch die enge Korrelation physiologischer Parameter, die Stress anzeigen – Pulsrate, Schweißproduktion – von Pferd und Leitperson in Stresssituationen wurde bereits nachgewiesen (Keeling et al 2008). Dass die Grundstimmung aber auch über eine gewisse Entfernung hinweg übertragen werden kann, ist eher weniger bekannt, wurde aber schon in den 1920er Jahren von dem britischen Pferdetrainer Blake (1975) beobachtet und in Versuchen mit Pferdepaaren, die durch eine enges emotionales Band verbunden waren, untersucht. Beim Tiertraining wird die Beeinflussung der Grundstimmung von allen Trainern unter meinen Interviewpartnern bewusst eingesetzt. Das kann neben der Beruhigung in Angst auslösenden Situationen auch eine Entschärfung von aggressiven Situationen oder, seltener, ein „Wachmachen“, „Aufmerksamkeit-Halten“ in ablenkenden oder ermüden­­den Situationen sein. Manchmal werde dies auch für eine ganze Gruppe von Tieren eingesetzt, wenn z.B. die Gefahr besteht, dass eine Pferdeherde in Panik davon stürmt, oder wenn in einer Hundegruppe aggressive Tendenzen entstehen, die die Gefahr einer Gruppenrauferei bergen. Für die meisten Tiertrainer erfordert dies in schwierigen Situationen ein hohes Maß an mentaler Selbstbeherrschung.

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Telepathische Kommunikation in der Arbeit mit Tieren
Autor
Jahr
2011
Seiten
29
Katalognummer
V170191
ISBN (eBook)
9783640889945
Dateigröße
510 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Telepathie, Tiermedizin, Tiertraining, Tierkommunikation, Tierpsychologie
Arbeit zitieren
Kerstin Wöbbecke (Autor:in), 2011, Telepathische Kommunikation in der Arbeit mit Tieren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170191

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