EINLEITUNG:
In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit Faktoren, welche Migration begünstigen und zum Gelingen von Migration beitragen, und solchen, welche Migration hemmen.
Migration ist Wanderung, ist Bewegung. Migration bewegt. Bewegt nicht zuletzt ein Europa. Ein Europa, in welchem Etienne Balibar eine Rassismuspolitik ortet und die Lösung der Aufgabe verlangt: Wer ist fremd, wer einheimisch?
Balibar, der an der Universität Paris/Nanterre politische Philosophie lehrt, ein Schüler Louis Althussers und zudem Marxismus-Experte ist, hat sich in der Vergangenheit immer wieder in die
Diskussion um die Konstruktion Europas eingemischt (http://www.zeit.de).
Balibars Text zur fehlenden Begrifflichkeit Europas, des Europäers, des Fremden und nicht zuletzt seine Darstellung von Rassismus habe ich gewählt und an den Beginn meiner Arbeit gestellt, da mir der Einfluss politischer Gegebenheiten auf die Entscheidung zur Migration
bedeutend und als übergeordneter Faktor erscheint.
Liegt in diesem massiven politischen Einfluss die Antwort auf die Frage von Thomas Faist, Professor für Politikwissenschaft, „Warum gibt es relativ wenige internationale Migranten“?
Ist die von Annette Treibel, Professorin an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, beschriebene These des „mobilen Menschen“ ein ausschlaggebender Faktor für die Entscheidung zur Migration?
Oder wird die Entscheidung gegen Migration getroffen, um den sozialen Folgen, wie Treibel sie beschreibt, zu entgehen?
Können Entscheidungen zur Migration und die Folgen dieser Entscheidungen gelenkt werden,etwa durch Kommunikation, wie Hartmut Esser, Professor für Soziologie und Wissenschaftslehre, es in seinem Text „Assimilation, Integration und ethnische Konflikte“ untersucht?
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fremde oder Einheimische: Wer kann es wissen?
- Balibar, „Es gibt keinen Staat in Europa, Rassismus und Politik im heutigen Europa“
- Ge/liebtes/lobtes (Einwanderungs-)Land?
- Faist, „Migration und der Transfer sozialen Kapitals oder: Warum gibt es relativ wenige internationale Migranten“
- Treibel, „Migration in modernen Gesellschaften. Soziale Folgen von Einwanderung“
- Gelingene Migration?
- Esser, „Assimilation, Integration und ethnische Konflikte. Können sie durch ‚Kommunikation‘ beeinflusst werden?“
- Mein Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Faktoren, die Migration begünstigen oder behindern, und untersucht, welche Bedingungen zum Gelingen von Migration beitragen. Dabei wird Migration als ein komplexer Prozess betrachtet, der durch politische, soziale und ökonomische Faktoren beeinflusst wird.
- Der Einfluss politischer Rahmenbedingungen auf Migrationsentscheidungen
- Die Rolle von Rassismus in der europäischen Gesellschaft und seine Auswirkungen auf MigrantInnen
- Der Transfer sozialen Kapitals im Kontext von Migration
- Die sozialen Folgen von Einwanderung
- Die Bedeutung von Kommunikation und Interaktion für gelungene Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Frage, wie die politische Konstruktion von Europa die Wahrnehmung von Fremdheit und Einheimischen prägt. Balibar argumentiert, dass der Rassismus in seiner heutigen Form durch die Migration verstärkt wird, und untersucht die Auswirkungen von politischen und sozialen Veränderungen auf die Integration von MigrantInnen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Frage, ob und wie Deutschland als Einwanderungsland wahrgenommen wird. Faist untersucht die Ursachen für die relativ geringe Zahl internationaler MigrantInnen in Deutschland und beleuchtet die Rolle des sozialen Kapitals beim Gelingen von Migration. Treibel analysiert die sozialen Folgen von Einwanderung und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Migration für die moderne Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Migration, Rassismus, Integration, soziales Kapital, Einwanderung, politische Konstruktion von Europa, ethnische Konflikte, Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Irene Buchhart (Autor:in), 2010, Wer wandert, wer wandert von einem Ort zum andern? Oder: Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung zur Migration und das Gelingen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170198