Einleitung
Im Allgemeinen gestaltet sich das Verfassen einer Seminararbeit immer mehr oder weniger nach demselben Schema: Ein Thema wird gewählt, die verfügbare Sekundärliteratur zum Untersuchungsobjekt gelesen und die Ergebnisse nach formulieren einer Leitfrage in einer Synthese des Gelesenen zusammengefasst. Bei dieser Seminararbeit steht im Zentrum aber das Spracheninterview, welches sich mit dem Thema Sprache und Identität auseinandersetzen soll. Dabei ist das Interview selbst „Untersuchungsobjekt“; Sprache und Identität, das bedeutet ein Wechselspiel der Einflussbereiche, denn einerseits kann die Sprache die Identität formen; und umgekehrt die Identität den Sprachgebrauch.
Durch das Beispiel der Sprachenbiografie (also hier spezifische jener der interviewten Person), soll die Diversität des Sujets illustriert und einige Theorien zur Konstruktion von Sprache und Identität sowie der Bedeutung von Mehrsprachigkeit präsentiert und diskutiert werden. Dabei sollen einerseits die Erscheinungsformen der Identität im Rahmen von Gruppengefügen festgehalten und andererseits die Besonderheiten eines Lebens mit und in den verschiedenen Sprachen gezeigt werden. Im Zentrum stehen hier das mehrsprachige Individuum und sein ganz persönlicher Umgang mit Mehrsprachigkeit in seiner Umgebung; dabei sollen Faktoren die zu einer „gelungenen“ Mehrsprachigkeit beitragen können besonders hervorgehoben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Zum Identitätsbegriff
- II. Gruppenidentität, Sprache und Nationalität
- II.I Nationalsprachen oder sprachlicher Nationalismus
- III Identität und Mehrsprachigkeit
- III.I. Unfreiwillige Mehrsprachigkeit bei Migration
- III.II Freiwillige Mehrsprachigkeit
- IV. Sprachenbiografie
- IV.I Methodenwahl und Zielsetzung
- IV.I.I Semistrukturiertes Interviews
- IV.I.II Die Sprachen
- IV.I.III Prozesse des Spracherwerbs
- IV.I Methodenwahl und Zielsetzung
- V. Ergebnisse: Faktoren der harmonischen Identitätsbildung
- V.I Sprach(selbst)bewusstsein
- V.II Aktive Mehrsprachigkeit
- Kommentar
- Transkription des Interviews
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Zusammenspiel von Sprache und Identität anhand eines Spracheninterviews. Das Interview selbst dient als Untersuchungsgegenstand, um die wechselseitige Beeinflussung von Sprache und Identität aufzuzeigen. Dabei wird die Sprachenbiografie des Interviewpartners als Beispiel für die Diversität des Themas verwendet und verschiedene Theorien zur Konstruktion von Sprache und Identität sowie zur Bedeutung von Mehrsprachigkeit vorgestellt und diskutiert.
- Die Rolle der Sprache in der Konstruktion von Gruppenidentität
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten von Mehrsprachigkeit in einer monolingualen Gesellschaft
- Die Bedeutung von Sprach(selbst)bewusstsein für die Entwicklung einer harmonischen Identität
- Die Auswirkungen von Migration und Spracherwerb auf die Identitätsbildung
- Die Bedeutung von aktiven Mehrsprachigkeit für eine gelungene Integration in eine mehrsprachige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sprache und Identität ein und erläutert die Besonderheiten dieser Seminararbeit, die sich auf ein Spracheninterview und die Sprachenbiografie des Interviewpartners konzentriert. Kapitel I beschäftigt sich mit dem Identitätsbegriff und analysiert verschiedene Definitionen und Erklärungen aus der Fachliteratur. Es wird betont, dass Identität ein dynamischer Prozess ist, der durch die Zeit und verschiedene Lebensabschnitte geformt wird. Kapitel II untersucht die Rolle der Sprache in der Gruppenidentität und zeigt auf, wie Sprache oft als Symbol für die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe verwendet wird. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen Sprache und Nationalität und den Herausforderungen, die aus der Annahme von Monolingualität in Nationalstaaten entstehen. Kapitel III geht näher auf die verschiedenen Aspekte von Mehrsprachigkeit ein, sowohl unfreiwillige Mehrsprachigkeit durch Migration als auch freiwillige Mehrsprachigkeit. Kapitel IV beschreibt die Methodenwahl und Zielsetzung des Spracheninterviews, einschließlich der Auswahl der Sprachen, der Analyse der Spracherwerbsprozesse und der Relevanz von semistrukturierten Interviews. Kapitel V präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, die sich auf die Faktoren der harmonischen Identitätsbildung konzentrieren. Es wird die Bedeutung von Sprach(selbst)bewusstsein und aktiver Mehrsprachigkeit für eine gelungene Integration in eine mehrsprachige Gesellschaft hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Identität, Sprache, Mehrsprachigkeit, Sprachenbiografie, Gruppenidentität, Nationalität, Sprach(selbst)bewusstsein, Migration, Spracherwerb, Integration.
- Arbeit zitieren
- Sara Claire Kerschbaumer (Autor:in), 2009, Sprachenbiographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170417