Star Trek beschäftigte sich seit den 60er Jahren mit problematischen Fragen wie der Rassendiskriminierung, der sozialen Gerechtigkeit und kriegerischen Konflikten.
Obwohl also Star Trek schon immer Reflexionen der Gegenwart bot, sticht der sechste Teil der Filmreihe, welche auf der Star Trek Fernsehserie aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts basiert, zwischen seinen Vorgängern und auch seinen Nachfolgern stark hervor. Die Parallelen die sich zwischen dem filmischem Geschehen des 1990/1991 gedrehten Films und der Realität der Jahre 1989 bis 1991 ziehen lassen, sind zu augenscheinlich, als daß, wie bei einigen anderen Teilen der Filmserie, von bloßen Anspielungen gesprochen werden könnte.
Besonders interessant für die historische Arbeit erscheint der Film vor allem deshalb, weil er einem Massenpublikum zugänglich war und deshalb sicherlich Aufschluß gibt über Mentalitäten und zeitgenössische Interpretation der realen Ereignisse. Ziel dieser Arbeit ist es daher nicht, Aussagen über Qualität oder künstlerischen Wert des Films zu treffen, sondern vielmehr zu betrachten, wie der Film reale Ereignisse verarbeitet und einordnet. Dazu soll zunächst die Handlung unter Berücksichtigung der Thematik untersucht werden, um anschließend Fragen darüber zu beantworten, welchen Interpretationsmustern der Film in seiner Darstellung der Ereignisse folgt. Kurz soll in diesem Zusammenhang auch auf politiktheoretische Fragen eingegangen werden. Auch wird auf die Tradition der Verarbeitung realer Ereignisse durch science fiction Filme eingegangen werden. Ein kurzer Blick auf die Produzenten und auf die zeitgenössische Rezeption des Films, soll das Gesamtbild abrunden.
Es muß jedoch festgehalten werden, daß das Thema auch Schwierigkeiten birgt. So ist die Materialfülle zu Star Trek sehr groß, es mangelt jedoch an Werken zur historischen Einordnung und Analyse des Phänomens und der Filme an sich. Dennoch darf gerade deshalb gehofft werden, daß der in dieser Arbeit vorgenommene Versuch selbiges zu tun um so aufschlußreicher sein mag.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- (Science) Fiction und Realität – Eine Zusammenfassung im Kontext der realen Ereignisse
- Die bipolare Welt im All
- Amerika im Spiegel des Weltraums
- Klingonische Sowjets.
- Elemente des Kalten Kriegs im Film
- Typische Topo
- Interpretationen des Endes der Sowjetunion...
- Hintergrund: Macher und Tradition
- Politische Theorien im Unentdeckten Land
- Fazit - Rezeption und Antizipation des Kalten Krieges in Star Trek VI
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Film „Star Trek VI – The Undiscovered Country“ im Kontext des Kalten Krieges. Sie untersucht, wie der Film reale Ereignisse verarbeitet und einordnet, und welche Interpretationsmuster er in seiner Darstellung der Ereignisse folgt. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Parallelen zwischen dem Filmbild und der realen Politik der späten 1980er und frühen 1990er Jahre.
- Verarbeitung realer Ereignisse in Science-Fiction-Filmen
- Parallelen zwischen dem Kalten Krieg und der Handlung von „Star Trek VI“
- Interpretation des Films im Kontext des Endes des Kalten Krieges
- Politische Theorien im Kontext des Films
- Rezeption des Films in der zeitgenössischen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und begründet die Relevanz von „Star Trek VI“ für die Analyse des Kalten Krieges. Kapitel 2 beleuchtet die Handlung des Films im Kontext der realen Ereignisse und zieht Parallelen zwischen dem fiktiven Konflikt zwischen der Föderation und den Klingonen und dem realen Kalten Krieg. Kapitel 3 analysiert die bipolare Welt im All und beleuchtet die Darstellung Amerikas und der Sowjetunion im Film. Kapitel 4 befasst sich mit dem Hintergrund des Films und beleuchtet die Rolle der Produzenten sowie die zeitgenössische Rezeption. Kapitel 5 betrachtet die politischen Theorien, die im Film zum Ausdruck kommen, und diskutiert ihre Relevanz im Kontext des Kalten Krieges. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Rezeption und Antizipation des Kalten Krieges in „Star Trek VI“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Kalter Krieg, Science-Fiction, Film, „Star Trek VI“, Föderation, Klingonen, Tschernobyl, Gorbatschow, Abrüstung, Wettrüsten, Gleichgewicht des Schreckens, politische Theorien, Rezeption und Antizipation. Sie untersucht die Rolle von Film und Fiktion in der Verarbeitung und Interpretation historischer Ereignisse und die Bedeutung von Science-Fiction-Filmen als Spiegel der Zeit.
- Arbeit zitieren
- Ullrich Müller (Autor:in), 2006, Wende im Weltraum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170610