Diese wissenschaftliche Hausarbeit bietet einen Überblick über das Fürsorgesystem des deutschen Nationalsozialismus und die Frage inwiefern das Dritte Reich als Wohlfahrtsstaat bezeichnet werden kann. Insbesondere wird hier auf die Stellung deutscher Sozialpädagogen/Innen und Fürsorgerinnen zum Dritten Reich sowie ihrer Mithilfe an einem ausmerzenden System eingegangen. Zu einer genaueren Betrachtung wird auf die Stellungnahme zum NS von Eduard Spranger und Wilhelm Flitner in der Zeitschrift "Die Erziehung" aus dem Jahr 1933 eingegangen. Hierzu werden zwei Texte der Autoren in genannter Zeitschrift analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leitgedanken und Hintergründe nationalsozialistischer Fürsorgepolitik
- Freie und öffentliche Träger im Nationalsozialismus
- Nationale Volkswohlfahrt (NSV)
- Freie Wohlfahrtspflege, Deutsches Rotes Kreuz, Innere Mission, Caritas und Jugendamt
- Zur Veränderungen einer Profession und der Rolle deutscher Sozialpädagogen im Nationalsozialismus
- Veränderte Aufgaben im Bereich der Gesundheits- und Familienfürsorge
- Gegner und Befürworter des NS
- Stellungnahme zum NS in der Zeitschrift \"Die Erziehung\" im Jahr 1933
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Rolle der Sozialen Arbeit im Nationalsozialismus und analysiert die Veränderungen der Sozialpolitik sowie die Umsetzung und Hintergründe dieser Veränderungen. Des Weiteren wird der Standpunkt deutscher Sozialpädagogen gegenüber dem Nationalsozialismus beleuchtet, indem die Stellungnahmen Sprangers und Flitners in der Zeitschrift \"Die Erziehung\" aus dem Jahr 1933 genauer betrachtet werden.
- Die Veränderungen der Sozialpolitik im Nationalsozialismus
- Die Rolle der Sozialpädagogen im nationalsozialistischen System
- Die Übernahme und Durchsetzung nationalsozialistischer Ideologien in der Sozialen Arbeit
- Die Einflussnahme der Erbtheorie auf die Fürsorgepolitik
- Die Bedeutung des Volksgedankens für die Soziale Arbeit im Nationalsozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Sozialen Arbeit im deutschen Faschismus des 20. Jahrhunderts ein und stellt die problematische Rolle der Sozialen Arbeit in dieser Zeit dar. Sie beleuchtet die Professionalisierung und Weiterentwicklung der Sozialen Arbeit in der Weimarer Republik sowie die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf den Wohlfahrtsstaat. Die Einleitung zeigt auf, wie der Nationalsozialismus die Sozialpolitik umstrukturierte und dabei scheinbar positive Maßnahmen mit menschenverachtenden Zielen verband.
2. Leitgedanken und Hintergründe nationalsozialistischer Fürsorgepolitik
Dieses Kapitel analysiert die Leitgedanken und Hintergründe der nationalsozialistischen Fürsorgepolitik, die auf der Erbtheorie basierte und die Bedeutung der Rasse und genetischer Dispositionen für menschliches Verhalten betonte. Die Reinhaltung der nordischen Rasse und die Ausmerzung von „minderwertigem Leben“ waren zentrale Ziele, die durch Zwangssterilisationen und Euthanasie verfolgt wurden. Die Solidarität wurde umgedreht, sodass der Fokus auf den Erhalt einer gesunden Volksgemeinschaft lag, während schwache Individuen ausgesondert wurden.
3. Freie und öffentliche Träger im Nationalsozialismus
Dieses Kapitel behandelt die Veränderungen in der Struktur und Organisation der Wohlfahrtspflege im Nationalsozialismus. Es beleuchtet die Rolle der „Nationalen Volkswohlfahrt“ (NSV) sowie die Eingliederung von freien Wohlfahrtsverbänden wie dem Deutschen Roten Kreuz, der Inneren Mission, der Caritas und den Jugendämtern in das nationalsozialistische System.
4. Zur Veränderungen einer Profession und der Rolle deutscher Sozialpädagogen im Nationalsozialismus
Dieses Kapitel untersucht die Veränderungen in der Profession der Sozialpädagogik im Nationalsozialismus. Es analysiert die veränderten Aufgaben im Bereich der Gesundheits- und Familienfürsorge, die Auseinandersetzung mit dem NS-Regime innerhalb der Profession und die Stellungnahme in der Zeitschrift „Die Erziehung“ im Jahr 1933.
Schlüsselwörter
Soziale Arbeit, Nationalsozialismus, Fürsorgepolitik, Erbtheorie, Rassenhygiene, Zwangssterilisation, Euthanasie, Volksgemeinschaft, Sozialpädagogik, Professionalisierung, „Die Erziehung“, Spranger, Flitner.
- Quote paper
- Britt Fender (Author), 2010, Fürsorge im Nationalsozialismus - Eine kritische Betrachtung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170624