In einem Interview im März 2000, bezeichnete der ehemalige amerikanische Präsident, Bill Clinton, die Sicherheitslage Südasiens als „the most dangeros place in the world rigt now“. Mit dieser Aussage ist es Bill Clinton gelungen, eine Definition über eine ganze Region abzugeben, die noch mehr als zehn Jahre später zutreffen sollte.
Der seit 1957 als Islamische Republik bezeichnete Staat Pakistan, befindet sich seit der Unabhängigkeit 1947, in einem ständigen Konflikt mit einem seinem Nachbarstaat, mit Indien. Bisher wurden vier Kriege offen miteinander ausgetragen. Die Region Kaschmir stellt in diesem Dauerkonflikt den größten Streitpunkt dar. Drei der vier Kriege wurden um die von beiden Seiten beanspruchte Region geführt.
Hauptaugenmerk dieser Arbeit soll schließlich bei der Frage liegen, welche Rolle Pakistan als Atomstaat spielt. Was bedeutet der Besitz von Kernwaffen für die Strategie gegen den indischen Nachbarn? Welchen Einfluss hatte China auf die Entwicklung der „islamischen Bombe“? Welche Rolle spielt Afghanistan und damit verbunden die talibanisierung des Landes? Gibt es Verbindungen zum iranischen Atomprogramm?
Im weiteren Verlauf wird dann zu klären sein, welche Rolle die westlich geprägten Staaten bei der Entwicklung des pakistanischen Atomprogramms gespielt haben. Welche Rolle spielten die USA? Hat die Bundesrepublik Deutschland bei der Entwicklung in Pakistan mit geholfen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pakistan - Eine Einführung
- Daten, Zahlen und Fakten
- Kernwaffen im Allgemeinen
- Pakistan und die „Atombombe“
- Von der Idee bis zur Zündung: Die Entwicklung
- ,,Die pakistanische Bombe“
- Wie sicher ist die pakistanische Bombe?
- Die pakistanische Nukleardoktrin
- Die (nuklearen) Beziehungen zu den Nachbarstaaten
- Republik Indien
- Der „Draft Report“ und seine Bedeutung
- Volksrepublik China
- Islamische Republik Afghanistan
- Königreich Saudi-Arabien
- Islamische Republik Iran
- Republik Indien
- Der (atomare) Einfluss durch den „,Westen“
- Vereinigten Staaten von Amerika
- Bundesrepublik Deutschland
- Ausgewählte Staatenbündnisse und Staatenverbände
- Ausblick
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Pakistan als Atomstaat und dessen Auswirkungen auf die umliegenden Staaten sowie dem Einfluss des „Westens“ auf die Entwicklung des pakistanischen Atomprogramms. Sie untersucht die strategischen Implikationen des pakistanischen Atomwaffenbesitzes im Kontext der regionalen Sicherheitslage und analysiert die Rolle Chinas und anderer relevanter Akteure. Die Arbeit beleuchtet außerdem die Beziehungen Pakistans zu den Vereinigten Staaten und Deutschland, sowie den Einfluss von internationalen Organisationen auf die pakistanische Nuklearpolitik.
- Strategische Auswirkungen von Pakistans Atomwaffenbesitz auf die Region
- Einflussnahme durch den „Westen“ auf die Entwicklung des pakistanischen Atomprogramms
- Beziehungen Pakistans zu seinen Nachbarstaaten, insbesondere Indien, China und Afghanistan
- Rolle des Militärs und der Politik in der Entwicklung und Steuerung der pakistanischen Nuklearstrategie
- Analyse der pakistanischen Nukleardoktrin im Vergleich zu anderen Staaten der Region
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung Pakistans als Atomstaat in der Region Südasiens dar und skizziert die zentralen Fragestellungen der Arbeit. Kapitel 1 bietet einen allgemeinen Überblick über die Islamische Republik Pakistan, einschließlich ihrer Geschichte, Daten und Fakten. Kapitel 2 beschäftigt sich mit Kernwaffen im Allgemeinen und beleuchtet die Entwicklung der Atomtechnologie, die Verbreitung von Atomwaffen und die wichtigsten Elemente des Atomwaffensperrvertrags (NVV). Kapitel 3 untersucht die Entwicklung des pakistanischen Atomprogramms von den ersten Gedanken und Schritten bis zu den erfolgreichen Tests im Mai 1998. Hierbei werden die wichtigsten Akteure im pakistanischen Staat, wie Militär und Politik, sowie das nukleare Potential und die militärischen Trägermittel beleuchtet. Kapitel 4 analysiert die (nuklearen) Beziehungen Pakistans zu seinen Nachbarstaaten, insbesondere Indien, China und Afghanistan, sowie die Auswirkungen des pakistanischen Atomwaffenbesitzes auf die Region. Kapitel 5 befasst sich mit dem Einfluss des „Westens“ auf die Entwicklung des pakistanischen Atomprogramms, wobei die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und Deutschland im Vordergrund stehen. Der Ausblick fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und diskutiert mögliche zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Pakistan, Atomwaffen, Nuklearstrategie, Südasiensicherheit, Indien, China, Afghanistan, USA, Deutschland, Nukleardoktrin, „Draft Report“, Atomwaffensperrvertrag (NVV), Militär, Politik.
- Quote paper
- Christian Jacobi (Author), 2010, Pakistan als Atomstaat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170708