1 Einleitung
Investitionsentscheidungen sind stets Entscheidungen welche sich durch besondere Tragweite und Folgenschwere auszeichnen. Erstens findet eine hohe Kapitalbindung statt, auf Grund des langen Planungshorizontes können diese Entscheidungen nicht kurzfristig revidiert werden und drittens entstehen Interdependenzen. Interdependenzen sind Folgewirkungen auf andere Planungsbereiche, wie Personal, Finanzen, Fertigung, etc. Es ist also zwingend notwendig diese Entscheidungen auf Grundlage von Modellen zu begründen, die die-sen Rahmenbedingungen Rechnung tragen. Innerhalb dieser Entscheidungsmodelle / Inves-titionsrechnungen gibt es verschiedene Varianten, welche auf diese Rahmenbedingungen unterschiedlich eingehen. Auf Grund der Langfristigkeit von Investitionen ist es zweckmäßig den Investitionsprozeß auf Unsicherheiten zu untersuchen. Die eventuell vorhandenen Unsi-cherheiten lassen sich weitgehend unabhängig von der Charakteristik des Betriebes beziffern, was es möglich macht diese Schwachstellen zu berechnen und somit mathematische Entscheidungsmodelle vorzulegen. Im ersten Schritt einer Investitionsplanung ist zu prüfen ob eine Schwachstelle / Risiko mit der geplanten Investition einher geht. Ist dem nicht so oder können diese vernachlässigt werden und es ist möglich Entscheidungen auf Grundlage der statischen bzw. dynamischen Verfahren zu treffen. Sollten allerdings Schwachstellen identifiziert werden, so sind die statischen bzw. dynamischen Verfahren keine zuverlässige Basis, da sie Risiken nicht beachten.
1.1 Motivation und Zielsetzung der Arbeit
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, den wichtigen Unterschied aufzuzeigen, der zwischen der Investitionsrechnung auf Grund von sicheren Annahmen bzw. Erkenntnissen beruht und der Investitionsrechnung die Risiken und Unsicherheiten in die Berechnungen aufnimmt. Viele Beispiele in der jüngeren Vergangenheit haben deutlich gemacht, daß das berücksichtigen von Risiken einen nicht unerheblichen Anteil am langfristigen Unternehmenserfolgt hat. Die damalige Übernahme von Chrysler durch die Daimler AG im Jahr 1993 ist ein gutes Beispiel für das unterschätzen von Risiken und gleichzeitiger Überschätzung von Chancen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Motivation und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Aufbau der Arbeit
2 Modelle der Investitionsrechnung
2.1 statische Verfahren
2.1.1 Kostenvergleichsrechung
2.1.2 Rentabilitätsrechnung
2.2 dynamische Verfahren
2.2.1 Kapitalwertmethode
2.3 unsicherheitsrelevante Verfahren
2.3.1 Korrekturverfahren
2.3.2 Sensitivitätsanalyse
2.3.3 Risikoanalyse
2.3.4 Bernoulli-Prinzip
2.3.5 Theorie der Portfolioauswahl
3 Beispiel für eine Sachgüterinvestition
4 Fazit
5 Anhang
Abbildungsverzeichnis
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Investitionsentscheidungen sind stets Entscheidungen welche sich durch besondere Trag- weite und Folgenschwere auszeichnen. Erstens findet eine hohe Kapitalbindung statt, auf Grund des langen Planungshorizontes können diese Entscheidungen nicht kurzfristig revi- diert werden und drittens entstehen Interdependenzen. Interdependenzen sind Folgewirkun- gen auf andere Planungsbereiche, wie Personal, Finanzen, Fertigung, etc[1]. Es ist also zwin- gend notwendig diese Entscheidungen auf Grundlage von Modellen zu begründen, die die- sen Rahmenbedingungen Rechnung tragen. Innerhalb dieser Entscheidungsmodelle / Inves- titionsrechnungen gibt es verschiedene Varianten, welche auf diese Rahmenbedingungen unterschiedlich eingehen. Auf Grund der Langfristigkeit von Investitionen ist es zweckmäßig den Investitionsprozeß auf Unsicherheiten zu untersuchen. Die eventuell vorhandenen Unsi- cherheiten lassen sich weitgehend unabhängig von der Charakteristik des Betriebes bezif- fern, was es möglich macht diese Schwachstellen zu berechnen und somit mathematische Entscheidungsmodelle vorzulegen[2]. Im ersten Schritt einer Investitionsplanung ist zu prüfen ob eine Schwachstelle / Risiko mit der geplanten Investition einher geht. Ist dem nicht so oder können diese vernachlässigt werden und es ist möglich Entscheidungen auf Grundlage der statischen bzw. dynamischen Verfahren zu treffen. Sollten allerdings Schwachstellen identifiziert werden, so sind die statischen bzw. dynamischen Verfahren keine zuverlässige Basis, da sie Risiken nicht beachten.
1.1 Motivation und Zielsetzung der Arbeit
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, den wichtigen Unterschied aufzuzeigen, der zwischen der Investitionsrechnung auf Grund von sicheren Annahmen bzw. Erkenntnis- sen beruht und der Investitionsrechnung die Risiken und Unsicherheiten in die Berechnun- gen aufnimmt. Viele Beispiele in der jüngeren Vergangenheit haben deutlich gemacht, daß das berücksichtigen von Risiken einen nicht unerheblichen Anteil am langfristigen Unter- nehmenserfolgt hat. Die damalige Übernahme von Chrysler durch die Daimler AG im Jahr 1998[3] ist ein gutes für das unterschätzen von Risiken und gleichzeitiger Überschätzung von Chancen.
1.2 Aufbau der Arbeit
Die Arbeit geht im ersten Schritt kurz auf die Investitionsrechnungsverfahren ein, die auf Basis sicherer Erwartungen geführt werden. Im Anschluß werden in kurzen Worten Verfahren vorgestellt, welche den identifizierten Unsicherheiten Rechnung tragen. Durch die recht große Anzahl an Verfahren, welche Unsicherheiten berücksichtigen habe ich mich auf die meiner Meinung nach wichtigsten beschränkt und diese auch nur umrissen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1.1 Zielhierarchie
2 Modelle der Investitionsrechnung
Man unterscheidet im Allgemeinen in der ersten Ebene der Investitionsrechnungsmodellen (siehe Abb. 1.1. Seite 4) zwischen Modellen, welche auf sicheren Erwartungen beruhen und jene die Unsicherheiten einfließen lassen.
Innerhalb der Verfahren die auf den sicheren Erwartungen basieren, wird wiederum zwischen den statischen und den dynamischen Verfahren unterschieden. Auf einige dieser Verfahren gehe ich im ersten Teil ein. Anschließend sollen kurz die dynamischen Verfahren beleuchtet werden. Diese Verfahren beziehen den Zahlungszeitpunkt mit ein, was ein entscheidender Vorteil ist. Im dritten und größten Abschnitt sollen Modelle vorgestellt werden, welche Unsicherheiten berücksichtigen und somit bei Investitionsentscheidungen unter Unsicherheiten wichtige Grundlagen bilden.
2.1 statische Verfahren
2.1.1 Kostenvergleichsrechung
Dieses Verfahren bezieht alle zu erwartenden Kosten bei zwei oder mehreren Investitionsob- jekten ein, die sich in der letztendlichen Wahl gegenseitig ausschließen. Eine Investitions- entscheidung wird zu Gunsten des Objektes mit den geringsten zu erwarten Kosten bzw. Auszahlungen getroffen. Einbezogen werden kalkulatorische Zinsen und Abschreibungen. Die Ertragsseite die die Investitionsobjekte mit sich bringen, bleibt hierbei völlig unberück- sichtigt. Dadurch erhält man zwar ein Ergebnis welches ein Investitionsobjekt hervorhebt, dass verglichen mit der Alternative die geringeren Kosten verursacht, aber die Erträge bzw. Vorteile jedes Objektes vernachlässigt.
2.1.2 Rentabilitätsrechnung
Die Rentabilitätsrechnung beschreibt das Verhältnis von Gewinn zu eingesetztem Kapital.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4]
Diese Rechnung ist allerdings nur dann unproblematisch, wenn man bei den Investitionsobjekten von gleichen Kapitaleinsätzen und Nutzungsdauern ausgehen kann. Ist dies nicht der Fall, sind Differenzinvestitionen notwendig um gleiche Ausgangspunkte zu schaffen. Als kurzes Fazit der statischen Verfahren kann man sagen, daß bei der Kostenvergleichsrechnung wie auch der Rentabilitätsrechnung der Zeitpunkt der Zahlung nicht berücksichtigt wird. Es geht also nicht aus ihnen hervor, ob die zu erwartenden Profite am Anfang, am Ende oder gleichmäßig über die gesamte Investitionszeit zu erwarten sind.
2.2 dynamische Verfahren
Innerhalb der statischen Verfahren kann sich eine Investitionsentscheidung herauskristalli- sieren, die auf den ersten Blick vorteilhaft erscheint. Da aber nicht hervor geht wann Gewin- ne generiert werden, bieten sich dynamische Verfahren an. Diese Berücksichtigen den Zeit- wert des Geldes. Frühe Einzahlungen und späte Auszahlungen sind für den Investierenden vorteilhaft, da er bis zum Investionsendzeitpunkt die Beträge zinsbringend anlegen kann.
Diese zusätzlich erzielbaren Zinsen stellen den Zeitwert des Geldes dar. Um unterschiedli- che Zahlungsverläufe vergleichbar zu machen, werden alle Zahlungen auf zwei bestimmte Punkte projiziert. Den Barwert welcher den Gewinnzuwachs am Investionsanfang beschreibt und den Endwert, welcher den Gewinnzuwachs am Ende der Investition darstellt.
Neben der im Anschluß vorgestellten Kapitalwertmethode sind die Methoden des internen Zinsfusses und die Annuitätenmethode verbreitete Verfahren innerhalb der dynamischen Verfahren. Auf diese soll hier aber nicht näher eingegangen werden.
[...]
[1] vgl. Kruschwitz, Lutz, Investitionsrechnung; 11.Auflage; Seite 1
[2] vgl. Blohm, Lüder, Schaefer; Investition; 9.Auflage, Seite 3
[3] vgl. Reuters; Daimler trennt sich endgültig von Chrysler; 2009; http://www.fazfinance.net/Aktuell/Wirtschaft-und-Konjunktur/Daimler-trennt-sich-endgueltig-von-Chrysler-0150.html
[4] Vgl: Kruschwitz,Lutz; a.a.O, Seite 36
- Arbeit zitieren
- Carsten Schmidt (Autor:in), 2010, Investition unter Unsicherheiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170717