Das amerikanische Jahrhundert – Teil 2
Wiederkehr des Geo-Imperialismus?
beleuchtet die "neue", geo-politische Ausrichtung der US-Außenpolitik seit der Auflösung der Sowjetunion bis hin zu den aktuellen Veränderungen im nordafrikanisch-arabischen Raum.
Eng zusammen hängt damit die Transformation der US/NATO-Streitkräfte sowie damit auch der Bundeswehr.
Am 22. Mai 2010 hatte der damalige Bundespräsidenten Horst Köhler die deutsche Bevölkerung wissen lassen, dass aufgrund der Abhängigkeit von der Handelsbilanz „im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren.“ Diese Aussage war zwar mutig, aber nicht neu! Sie findet sich im Weißbuch der Bundeswehr von 2006 und letztendlich sogar unter Artikel 43 im Lissaboner Reformvertrag und ist auch Bestandteil der NATO-Strategie. Der eigentliche Skandal ist nur, dass diese Thematik von den Medien nicht entsprechend aufgegriffen wurde. Das vorliegende Manuskript will hier diese Lücke schließen.
Vom "Kalten Krieg" über den "Heißen Frieden" zum
"demokratischen Imperialismus?"
Amerikas neue Hegemonialpolitik mit dem Griff nach Zentralasien ist keine ausschließliche Erfindung neokonservativer Republikaner. Die anglo-amerikanische Appetenz auf den zentralasiatischen Raum geht auf einen richtungweisenden Aufsatz des britischen Diplomaten und Geostrategen Sir Halford Mackinder zurück. Unter dem Titel »The Geographical Pivot of History« definierte Mackinder 1904 ein strategisch bedeutsames Schlüsselgebiet um das kaspische Becken, das von ihm als »Herzland« bezeichnet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Edmund A. Walsh, Jesuit und Professor an der Georgetown University in Washington, zu den führenden Geopolitikern und Politikberatern des US-Establishments. In der auflagenstarken US-Wochenzeitschrift "Life" machte er 1946 die amerikanische Öffentlichkeit mit den geopolitischen Ideen und Lehren Haushofers bekannt und warb nun für eine globale Politik im Sinne Mackinders.
Die Weichenstellung für die heute sichtbare Politik der USA erfolgte bereits unter Jimmy Carter und seinem Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski.
Die vorliegende Analyse ist zugleich realer Politthriller und Plädoyer für eine neue Weltordnung auf der Basis des Völkerrechts. Dazu muss auch ein transatlantischer Dialog unter Einbeziehung Russlands in nüchterner Klarheit geführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort vom Parlamentarischen Staatssekretär a.D. Willy Wimmer
- Einführung
- Weichenstellung - Aufbruch in eine unipolare Welt?
- Das NATO-Bündnis braucht neue Aufgaben
- Wachwechsel im Weißen Haus: Hoffnungsträger Clinton
- Der Balkan wird neu geordnet
- 50. Jahrestag der NATO: Erweiterung und Strategiewechsel
- Ein neues amerikanisches Jahrhundert: Wiederkehr der Geopolitik
- Marshall-Center –Kaderschmiede des "Hegemons"
- Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert (PNAC)
- Das kausale Verhältnis zwischen Strategiekultur und Geographie
- Strategiekultur in China und Europa
- Mackinders Herzland: »Eurasischer Balkan« oder »Strategische Ellipse«
- Auf 9/11 folgt Amerikas »Global War on Terrorism«
- Reflexionen zum 11. September
- »Kreuzzug gegen das Böse«
- »Die einzig gute Defensive ist eine gute Offensive«
- Konservative – Neokonservative
- Demokraten und Republikaner – Methodenkritik bei gleicher Zielsetzung
- Strategiestudien und Denkschriften aus dem Pentagon
- Krieg im Krisenbogen: Machtpoker im Kaukasus – Kosovo redux?
- Die schwierige Lage im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet
- Operation »Gegossenes Blei«
- Regionale und geopolitische Hintergründe
- Der Nachfolger von George W. Bush weckt trügerische Hoffnungen
- Obama – charismatischer Hoffnungsträger?
- Obama – Gefangener der Geschichte
- Die »Second Chance«
- Im Visier die "Strategische Ellipse"
- Ein Kurswechsel ist nicht zu erkennen – im Pentagon regiert die Kontinuität
- Obamas denkwürdige Vereidigungsrede
- In Obamas Kabinett finden sich auch Falken
- Eine strategisch denkende Familie: Der Brzeziski-Clan
- Obama garantiert die außenpolitische Kontinuität
- Obama und der fernöstliche Diwan
- Iran: Spontaner Protest oder von langer Hand geplante Provokation?
- Instrumentalisierung der Uiguren von Xinjiang (Ost-Turkestans)
- Bilanz nach zehn Jahren Krieg in Afghanistan
- Obamas Afghanistan-Dilemma
- Obamas NEW START – zerstobene Visionen
- Auch im Krieg gegen den Terror stirbt die Wahrheit zuerst
- Brzeziskis Strategie amerikanischer Vorherrschaft
- Multilateralismus versus internationales Faustrecht
- Reflexionen zur NATO-Erweiterung
- Die strategische Logik des Raketenschildes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit von Wolfgang Effenberger analysiert die geopolitischen Interessen der USA in der Zeit nach dem Kalten Krieg und beleuchtet die Entwicklung der amerikanischen Strategie vom unipolaren Hegemonialanspruch zur wiedererstarkenden multipolaren Weltordnung. Der Autor beleuchtet die Rolle von Zbigniew Brzeziski, dem wichtigsten außenpolitischen Berater von Barack Obama, in der amerikanischen Sicherheitspolitik und analysiert dessen Einfluss auf die US-amerikanischen Kriegs- und Interventionspolitik.
- Die Geschichte der amerikanischen Kriegs- und Interventionspolitik
- Die Rolle des Geostrategen Zbigniew Brzeziski
- Die Bedeutung des Seidenstraßen-Strategiegesetzes und der NATO-Erweiterung
- Die Bedrohung des "eurasischen Balkans" und die Präemptiv-Doktrin der USA
- Die Folgen des "Kreuzzuges gegen den Terror" in Afghanistan und im Irak
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Effenberger stellt die These auf, dass die USA seit Ende des Zweiten Weltkrieges ihre Machtposition für einen unipolaren Hegemonialanspruch nutzen und dieses Ziel auch nach dem Ende des Kalten Krieges mit neuen Strategien verfolgen.
- Weichenstellung - Aufbruch in eine unipolare Welt?: In diesem Kapitel werden die Entwicklungen nach dem Ende des Kalten Krieges und die Transformation der Bundeswehr und der NATO beleuchtet. Effenberger zeigt auf, wie das US-amerikanische Sicherheitssystem neu ausgerichtet wurde und wie das NATO-Bündnis zum Instrument der US-amerikanischen Interessen wurde.
- Ein neues amerikanisches Jahrhundert: Wiederkehr der Geopolitik: Das Kapitel beschreibt die amerikanische "grand strategy" in Bezug auf Eurasien und den Einfluss der "Strategie-Kultur" auf die amerikanische Außenpolitik. Effenberger analysiert die Rolle von geostrategischen Institutionen wie dem Marshall-Center und den Einfluss von Zbigniew Brzeziski auf die amerikanische Sicherheitspolitik.
- Auf 9/11 folgt Amerikas »Global War on Terrorism«: Der Autor beleuchtet die amerikanische Politik nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und die Folgen für die US-amerikanische Sicherheitspolitik und Außenpolitik. Er analysiert den "Krieg gegen den Terror" in Afghanistan und im Irak und untersucht die Motive für die Präemptiv-Doktrin.
- Krieg im Krisenbogen: Machtpoker im Kaukasus – Kosovo redux?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Eskalation des Konflikts im Südkaukasus zwischen Georgien und Russland und beleuchtet die geostrategische Bedeutung der Region für die USA. Der Autor analysiert die "orangene Revolution" in der Ukraine und die Rolle von George Soros bei der Destabilisierung von Georgien.
- Der Nachfolger von George W. Bush weckt trügerische Hoffnungen: Effenberger beleuchtet das politische Profil von Barack Obama und untersucht die personelle Zusammensetzung seines Kabinetts. Der Autor analysiert die Rolle von Zbigniew Brzeziski, der als der wichtigste außenpolitische Berater von Obama gilt.
- Obama garantiert die außenpolitische Kontinuität: Dieses Kapitel analysiert die außenpolitische Strategie von Obama und untersucht die US-amerikanischen Beziehungen zu Saudi-Arabien, der Türkei und dem Iran. Der Autor beleuchtet das amerikanische "Seidenstraßen-Strategiegesetz" und untersucht die Rolle der USA im Uiguren-Konflikt.
- Brzeziskis Strategie amerikanischer Vorherrschaft: Das Kapitel beschreibt die geostrategischen Ziele der USA unter Obama und untersucht die Rolle der NATO-Erweiterung und der Stationierung des Raketenschildes in Europa. Der Autor analysiert die Folgen des "Krieges gegen den Terror" in Afghanistan und im Irak.
Schlüsselwörter
Die Arbeit von Wolfgang Effenberger beschäftigt sich mit der amerikanischen Sicherheitspolitik, Geostrategie, Hegemonialanspruch der USA, dem Seidenstraßen-Strategiegesetz, der NATO-Osterweiterung, den Kriegen in Afghanistan und im Irak, Zbigniew Brzezinski, Barack Obama und der "Strategischen Ellipse".
- Arbeit zitieren
- Wolfgang Effenberger (Autor:in), 2011, Das amerikanische Jahrhundert – Teil 2, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170969