Seit seinen Anfängen in den späten 1970er Jahren hat sich das moderne Islamic Banking
von einer Nische zu einem breiten Markt entwickelt. Die rasche Verbreitung hat dazu ge-
führt, dass in den Medien das Thema Islamic Banking in der jüngeren Vergangenheit vers-
tärkt in den Blickpunkt rückte. Der zentrale Unterschied zwischen dem Islamic Banking
und konventionellen Bankgeschäften besteht im Zinsverbot. Im Mittelpunkt der Arbeit
steht die These, dass das Islamic Banking der Prinzipal-Agent-Problematik ausgeliefert ist.
Daher folgt nach einer historischen Einordnung und der Darlegung elementarer Mecha-
nismen des islamischen Finanzbereiches eine problemorientierte Betrachtung. Hierbei wird
das Islamic Banking anhand der Elemente der Agenturtheorie charakterisiert. Auf dieser
Grundlage wird die These mittels eines ausgewählten Finanzvertrages schließlich belegt.
Zum Abschluss der Problemlösungen werden Lösungsansätze zur Überwindung der Prin-
zipal-Agent-Problemen skizziert. Schon im Alten Testament wird ein Zinsverbot ausge-
sprochen. Daher wird dieses im letzten Teil der Arbeit in Abgrenzung zum Islam in einem
Exkurs dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Das islamische Wirtschaftssystem
- Historie
- Grundlagen des Islamic Banking
- Instrumente des Islamic Banking
- Kreditgeschäfte
- Murabaha - der islamische Finanzierungskauf
- Musharaka - das islamische Joint Venture
- Mudarabah - die islamische Partnerschaft
- Ijarah, Salam und Sukuk
- Prinzipal-Agent-Theorie
- Drei Problembereiche
- Asymmetrische Informationen
- Moralische Wagnisse
- Adverse Selektion
- Fokus: islamische Partnerschaft
- Prinzipal-Agent-Problematik im Mudarabah-Vertrag
- Drei Problembereiche
- Das Zinsverbot der katholischen Kirche
- Einleitung
- Quellen des Zinsverbotes
- Begründungen des Wucherverbotes
- Vergleich des islamischen und christlichen Standpunktes
- Gemeinsamkeiten
- Unterschiede
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das islamische Bankensystem aus der Perspektive der Institutionenökonomie, mit dem Schwerpunkt auf der Prinzipal-Agent-Problematik. Sie befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des Islamic Banking, erläutert grundlegende Prinzipien und Instrumente des islamischen Finanzwesens und analysiert deren Anwendbarkeit im Kontext der Agenturtheorie.
- Historische Entwicklung des Islamic Banking
- Prinzipien und Instrumente des Islamic Banking
- Anwendbarkeit der Prinzipal-Agent-Theorie auf das Islamic Banking
- Vergleich des Zinsverbotes im Islam und im Christentum
- Zukünftige Entwicklungen des Islamic Banking
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des islamischen Wirtschaftssystems und stellt die Grundlagen des Islamic Banking dar. Es werden verschiedene Finanzinstrumente des Islamic Banking wie Murabaha, Musharaka, Mudarabah und Ijarah vorgestellt.
Das zweite Kapitel widmet sich der Prinzipal-Agent-Theorie, die das Spannungsverhältnis zwischen Prinzipal und Agent im Rahmen asymmetrischer Informationen beleuchtet. Es wird insbesondere auf die Problematik im Mudarabah-Vertrag eingegangen.
Das dritte Kapitel untersucht das Zinsverbot der katholischen Kirche, welches parallel zum islamischen Zinsverbot betrachtet wird. Hierbei werden die historischen Quellen des Zinsverbotes, die Gründe für das Wucherverbot sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der islamischen und christlichen Sichtweise analysiert.
Schlüsselwörter
Islamic Banking, Prinzipal-Agent-Problematik, Agenturtheorie, Zinsverbot, islamisches Wirtschaftssystem, Murabaha, Musharaka, Mudarabah, Ijarah, katholische Kirche, Wucherverbot.
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- Anonym (Author), 2009, Aspekte des Islamic Banking, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171192