Auf einem vollkommenen Kapitalmarkt werden Zahlungsansprüche aufgrund
ihres Risikos und ihres erwarteten Ertrages bewertet. Dies geschieht
z.B. anhand des Capital-Asset-Pricing-Modells oder des Time-
State-Preference-Modells. Hierzu ist es erforderlich, daß alle Marktteilnehmer
vollständig über die Risiko-Ertrags-Relation aller vorhandenen
Investitionsmöglichkeiten informiert sind.
In der Realität ist dieses oft nicht der Fall, da z.B. Firmen viel besser
über die von ihnen durchgeführten Projekte informiert sind als die potentiellen
Investoren.
Im folgenden Abschnitt werden verschieden Formen von Kapitalmarktunvollkommenheiten
beschrieben, wie sie auf dem Kreditmarkt beobachtet
werden können. Anschließend wird ein Modell betrachtet, das die Folgen
asymmetrischer Information und adverser Selektion in Kreditverträgen
zeigt. Im vierten Abschnitt werden die makroökonomischen Auswirkungen
der Kreditrationierung betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Asymmetrische Information auf dem Kapitalmarkt
- Das Modell von Stiglitz und Weiss
- Modellbeschreibung
- Modellergebnisse
- Makroökonomische Konsequenzen
- Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Geldpolitik
- Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss unvollkommener Kapitalmärkte, insbesondere der asymmetrischen Information, auf die Kreditvergabe und die Funktionsweise der Wirtschaft. Sie analysiert, wie die Ungleichverteilung von Informationen zwischen Kreditnehmern und Kreditgebern zu Kreditrationierung führt und welche Auswirkungen dies auf die Wirksamkeit der Geldpolitik, das Wachstum und die Beschäftigung hat.
- Asymmetrische Information als Kapitalmarktunvollkommenheit
- Adverse Selektion und Moral Hazard als Folge der Informationsasymmetrie
- Das Modell von Stiglitz und Weiss zur Erklärung der Kreditrationierung
- Makroökonomische Auswirkungen der Kreditrationierung auf die Geldpolitik, Wachstum und Beschäftigung
- Bedeutung der Kapitalmarktregulierung für die Bewältigung von Informationsasymmetrien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in die Thematik unvollkommener Kapitalmärkte und Kreditrationierung ein. Es stellt die Grundannahmen des Modells eines vollkommenen Kapitalmarktes dar und erklärt, warum diese in der Realität oft nicht erfüllt sind.
- Asymmetrische Information auf dem Kapitalmarkt: Dieses Kapitel beschreibt die Folgen asymmetrischer Information auf dem Kreditmarkt, insbesondere die Phänomene der adversen Selektion und des Moral Hazard. Es zeigt auf, wie diese Probleme zu einer Rationierung des Kreditangebots führen können.
- Das Modell von Stiglitz und Weiss: Hier wird das Modell von Stiglitz und Weiss vorgestellt, welches die Kreditrationierung als Folge von asymmetrischer Information erklärt. Es zeigt, wie Banken trotz der höheren Risikobereitschaft von Kreditnehmern mit einem höheren Risikoprofil, einen niedrigeren Zins für alle Kreditnehmer anbieten, um die Gefahr der adversen Selektion zu minimieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der Makroökonomie wie Kapitalmarktunvollkommenheiten, asymmetrische Information, adverse Selektion, Moral Hazard, Kreditrationierung und die Auswirkungen dieser Phänomene auf die Geldpolitik, das Wachstum und die Beschäftigung. Die Arbeit bezieht sich dabei auf bedeutende Modelle und Theorien wie das Capital-Asset-Pricing-Modell, das Time-State-Preference-Modell und das Modell von Stiglitz und Weiss.
- Arbeit zitieren
- Dennis Puschmann (Autor:in), 2001, Unvollkommene Kapitalmärkte und Kreditrationierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1712