Die Zusammenhänge zwischen Armut und Suchtmittelabhängigkeit sind zahlreich und vielschichtig, wurden aber in der Armutspolitik lange Zeit unberücksichtigt gelassen. Mit dem Aufkommen der offenen Drogenszene in den 1980er-Jahren und dem mit ihr verbundenen Medienecho wuchs zunehmend auch der Druck auf die Politik, Lösungen hervorzubringen. Nachdem sich gezeigt hatte, dass Repression alleine nicht ausreichte, um das Problem in den Griff zu bekommen, wurden um 1990 neuartige Modelle eingeführt, welche Suchtmittelabhängigkeit tolerierten und die Betroffenen im Rahmen des Sozialwesen angepasst unterstützten (Prävention, Beratungsangebote, kontrollierte Drogenabgabe, staatliche Beteiligung an Therapien und an Integrationsmassnahmen).
Im Zentrum der Betrachtungen stehen drei exemplarisch gewählte 'Ratschläge' der Basel Regierung, welche sich mit Anträgen von privaten Institutionen der Basler Drogenarbeit um 1990 beschäftigen. Aus ihnen gehen damals aktuelle Probleme und Lösungsansätze der Drogenpolitik hervor. Anhand dieser Quellen werden die Situation der Drogenszene, deren öffentliche und politische Wahrnehmung und deren Entwicklungen diskutiert. Diese Betrachtungen finden auch mit Blick auf die Armutsproblematik statt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Zielsetzung und Vorgehensweise
- Historischer Kontext
- Zusammenhänge zwischen Sucht und Armut
- Quellen
- EXEMPLARISCHE BETRACHTUNG
- Ausgangslage
- Inhalt der drei Ratschläge
- Interpretation mit Bezug auf die Sozial- und Drogenpolitik
- SCHLUSSFOLGERUNGEN
- Wahrnehmung des Phänomens
- Politische Reaktionen
- Abschliessende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Drogenpolitik in Basel-Stadt um 1990 und deren Verknüpfung mit der Armutspolitik. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die durch den wachsenden Drogenkonsum in den 1980er-Jahren entstanden sind, und zeigt auf, wie die Politik versuchte, mit neuen Modellen der Drogenhilfe und -prävention zu reagieren.
- Die Entwicklung der Drogenpolitik in Basel-Stadt um 1990
- Die Zusammenhänge zwischen Suchtmittelabhängigkeit und Armut
- Die öffentliche Wahrnehmung der Drogenszene
- Die politischen Reaktionen auf die wachsende Drogenproblematik
- Die Bedeutung von Präventions- und Integrationsmassnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
- EINLEITUNG: Die Einleitung beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen Armut und Suchtmittelabhängigkeit und stellt die historische Entwicklung der Drogenpolitik in Basel-Stadt dar. Sie führt die 'Ratschläge' der Basel Regierung als zentrale Quellen für die Untersuchung ein, welche im Fokus der Arbeit stehen.
- EXEMPLARISCHE BETRACHTUNG: Dieses Kapitel analysiert die Inhalte der drei ausgewählten Ratschläge und untersucht deren Bedeutung im Kontext der damaligen Sozial- und Drogenpolitik.
- SCHLUSSFOLGERUNGEN: In den Schlüssen werden die Erkenntnisse der Untersuchung zusammengefasst und die politische und gesellschaftliche Wahrnehmung des Phänomens der Drogenabhängigkeit um 1990 beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Armut, Sucht, Drogenpolitik, Sozialpolitik, Basel-Stadt, 1990er-Jahre, Prävention, Integration, öffentliche Wahrnehmung, politische Reaktionen und Ratschläge der Basel Regierung.
- Quote paper
- Remo Wasmer (Author), 2010, Armuts- und Drogenpolitik in Basel-Stadt um 1990, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171225