Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
TABELLENVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
FORMELVERZEICHNIS
1 GRUNDLAGEN, AUSGANGSBASIS UND ZIEL DER ARBEIT
1.1 Ziel der Arbeit
1.2 Gang der Untersuchung
1.3 Funktionsweise des Handels an Devisenmärkten
2 ENTSTEHUNG VON WÄHRUNGSRISIKEN
2.1 Theorien zur Veränderung von Wechselkursen
2.1.1 Kaufkraftparitätentheorie
2.1.2 Zinsparitätentheorie
2.2 Ursachen von Währungsschwankungen
3 BERECHNUNG DES ABSICHERUNGSBEDARFS
3.1 Value-at-Risk
3.2 Cashflow-at-Risk
4 KURSSICHERUNG MIT DERIVATEN
4.1 Futures
4.2 Optionen
5 RESÜMEE, FAZIT UND AUSBLICK
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Historische Wechselkurs
Tabelle 2: Barwertveränderungen durch Kursschwankungen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Formelverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Grundlagen, Ausgangsbasis und Ziel der Arbeit
1.1 Ziel der Arbeit
International agierende Unternehmen sind stark zunehmenden Währungskursschwankungen ausgesetzt.1
Als Währungsrisiko wird definitionsgemäß der Betrag einer offenen Position (Open Exposure) bezeichnet, welcher aufgrund künftiger Abweichungen vom gegenwärtig geplanten Kurs nicht vollumfänglich realisiert werden kann.2
Währungsschwankungen resultieren einerseits aus dem stetigen Anstieg des Welthandels und andererseits aus der Zunahme des Umfangs und der Intensität von Währungsspekulationen.3 In die- sem Zusammenhang steigt auch die Bedeutung von adäquaten Absicherungsmaßnahmen gegen Währungsschwankungen für in- ternational tätige bzw. international aufgestellte Unternehmen.
Das Ziel dieser Arbeit ist deshalb die Darstellung von geeigneten Methoden zur Ermittlung des Absicherungsbedarfs sowie die Beschreibung von derivativen Finanzinstrumenten zur Stopfung des Absicherungsbedarfs.
1.2 Gang der Untersuchung
Der nachfolgende Teilabschnitt gibt einen kurzen Überblick über die Funktionsweise von Devisenmärkten. Im zweiten Kapitel wird die Entstehung von Währungsrisiken erläutert. Dabei erfolgt eine umfangreiche Diskussion der Ursachen von Währungsschwankun- gen, wie bspw. Zunahme des Welthandels oder Devisenspekulati- onen. Im dritten Kapitel werden die beiden Methoden Value-at-Risk und Cashlow-at-Risk dargestellt, welche zur Ermittlung des Absi- cherungsbedarfes eingesetzt werden. Um den, auf Basis dieser beiden Kennzahlen, ermittelten Absicherungsbedarf optimal zu stopfen, erfolgt im vierten Kapitel die Beschreibung von geeigneten Derivaten.
1.3 Funktionsweise von Devisenmärkten
Devisengeschäfte werden i. d. R. außerbörslich abgewickelt. Der Handel erfolgt direkt zwischen zwei Geschäftsbanken bzw. zwischen einer Geschäftsbank und einem Großunternehmen. Der Geschäftsabschluss wird hierbei meist per Bildschirm oder telefonisch durchgeführt. Geschäftsbanken treten bei Devisengeschäften entweder im Auftrag von Kunden oder im Rahmen des Eigenhandels zu Spekulationszwecken auf.4 Zur Vermittlung eines entsprechenden Gegengeschäftes kann auch ein DevisenmaklerXzwischengeschaltetXwerden.5
2 Entstehung von Währungsrisiken
2.1 Theorien zur Veränderung von Wechselkursen
2.1.1 Kaufkraftparitätentheorie
Die Kaufkraftparitätentheorie besagt, dass der Wechselkurs Unter- schiede im Preisniveau zweier Währungsräume langfristig aus- gleicht.6 Währe diese Theorie unzutreffend, währe Güterarbitrage möglich.7 Demnach führt ein stärkerer Anstieg der Inflation einer Volkswirtschaft zwangsläufig zu einer Aufwertung deren Währung.8 Tritt diese Entwicklung nicht ein, währe nach dieser Theorie eine Überbewertung der Fremdwährung die Folge.9 Die Kaufkraftparitä- tentheorie ist nur langfristig zutreffend. Auf kurz- und mittlere Sicht ist sie hingegen zu verwerfen.
2.1.2 Zinsparitätentheorie
Die Zinsparitätentheorie unterstellt, dass sich die Differenz zwi- schen den Zinsniveaus zweier Länder über den Wechselkurs aus- gleicht.10 Währe diese Annahme unzutreffend, können Arbitrage- geschäfte bzw. Carry Trades durchgeführt werden, indem Markt- teilnehmer in einer Niedrigzinswährung Fremdkapital aufnehmen und dieses anschließend in Anleihen einer Hochzinswährung in- vestieren. Um die Zinsdifferenz auszugleichen, muss die Niedrig- zinswährung mit einem Aufschlag gehandelt werden.11 Die Zinspa- ritätentheorie findet in der einschlägigen Literatur unter allen Theorien die höchste Akzeptanz.12
2.2 Ursachen von Währungsschwankungen
Der Großteil der Währungsschwankungen ist nicht auf den interna- tionalen Handel sondern auf Spekulationen zurückzuführen. Dabei kaufen Marktteilnehmer Fremdwährungspositionen, um von erwar- teten zukünftigen Kurssteigerungen zu profitieren.13 Bei den Speku- lanten handelt es sich größtenteils um Banken, welche im Rahmen des Eigenhandels Währungsspekulationen tätigen.14 Auf Devisen- spekulationen entfällt ca. 90 Prozent des gesamten Devisenhan- delsumsatzes.15
3 Berechnung des Absicherungsbedarfs
3.1 Value-at-Risk
Bei der Risikokennzahl „Value-at-Risk“ handelt es sich definitions- gemäß um den geschätzten maximalen Barwertverlust eines Port- folios, welcher innerhalb eines festgelegten Zeitraumes mit einer fixierten Wahrscheinlichkeit bei üblichen Marktbedingungen nicht überschritten wird.16
Bei der Berechnung des Value-at-Risk ist wie folgt vorzugehen: im ersten Schritt ist der Gegenwert der offenen Fremdwährungsposition festzulegen. Im zweiten Schritt folgt die Ermittlung der Volatilität der relevanten Fremdwährung. Anschließend ist die geplante Haltedauer der Fremdwährung zu fixieren. Auf Basis dieser Daten kann nun der Value-at-Risk berechnet werden.17
Nachfolgend wird, aufgrund der geringsten Komplexität, der Vari- anz-Kovarianz-Ansatz18 in Verbindung mit einer Direktinvestition in Höhe von 10.000.000 US-Dollar eines europäischen Unterneh- mens in den USA, welche nach einer Laufzeit von fünf Jahren zu ebenfalls 10.000.000 US-Dollar wieder verkauft werden soll, aus- führlich beleuchtet. Während der letzten fünf Jahre wurden die nachfolgenden Wechselkurse beobachtet, welche auch künftig angenommen werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Historische Wechselkurse
Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an [Kremers, 2002, S. 139]
Mithin ergibt sich ein durchschnittlicher Wechselkurs von 0,7 Euro und ein erwarteter Barwertrückfluss von 5.484.683 Euro. Bei Durchführung der Investition wird ein risikoadjustierter Zinssatz von fünf Prozent, ausgedrückt in Zerobond Abzinsungsfaktoren, unterstellt. Im nächsten Schritt werden mit alternativen Wechselkursen abweichende Barwerte erzeugt.19
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Barwertveränderungen durch Kursschwankungen
Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an [Jorion, 2000, S. 111]
Das Risiko besteht nun in Höhe der Abweichungen der Barwerte vom Erwartungswert.20
[...]
1 vgl. Stocker, 2001, S. 1
2 vgl. Bloss/Eil/Ernst/Fritsche/Häcker, 2009, S. 13; Fischer-Erlach, 1991, S. 123; Johanning, 1998, S. 17; Oehler/Unser, 2002, S. 141
3 Vgl. Meckl, 2000, S. 1
4 Vgl. Wolgast, 1996, S. 44
5 vgl. Fischer-Erlach, 1991, S. 24
6 vgl. Königsmarck, 2000, S. 56
7 vgl. Oehler/Unser, 2002, S. 146 f.
8 vgl. Bloss/Eil/Ernst/Fritsche/Häcker,2009, S. 49
9 vgl. Stocker, 2001, S. 62
10 vgl. Oehler/Unser, 2002, S. 147 ff.
11 vgl. Bloss/Eil/Ernst/Fritsche/Häcker, 2009, S. 44 f.
12 vgl. Oehler/Unser, 2002, S. 148
13 vgl. Hochgesand, 1974, S. 85
14 vgl. Wohlgast, 1997, S. 54 ff.
15 vgl. Fischer-Erlach, 1991, S. 22
16 vgl. Best, 1998, S. 9; Jockusch, 2002, S. 37; Johanning, 1998, S. 20 f.; Kremers, 2002, S. 123; Linnertová/Reuse, 2009, S. 84 ff.; Meyer, 1999, S. 12 f.
17 vgl. Jorion, 1976, S. 108
18 daneben werden in der einschlägigen Literatur noch weitere Methoden genannt. Hierzu zählen die Historische und die Monte-Carlo-Simulation, vgl. Jockusch, 2002, S. 46 f.; Johanning, 1998, S. 32 ff.; Meyer, 1999, S. 191 ff.
19 vgl. Jorion, 1976,] S. 111; Kremers, 2002, S. 128 ff.
20 vgl. Kremers, 2002, S. 136