Für die effektive Datenerhebung zur Feststellung von Unterschieden zwischen gesellschaftlichen und staatlichen Gegebenheiten ist eine koordinierte und normierte Verfahrensweise notwendig. Hierfür etablierte sich das International Social Survey Programme (ISSP), welches sich der Erhebung von Daten zu verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und staatlichen widmet.
Natürlich sieht sich das ISSP bei seiner Arbeit bestimmten Herausforderungen in der Datenerhebung gegenübergestellt. Unterschiedliche Strukturen, Kulturen und Wirtschaftsformen in den zu vergleichenden Staaten erfordern besondere Maßnahmen zur Erhebung von Daten. Zudem ist die Welt und jeder einzelne Staat über die Zeit hinweg in einem fortwährenden Wandel begriffen, was wiederum Anpassungen in der Datenerhebung erfordert, aber auch wiederum den Vergleich mit anderen Staaten erschwert.
Vom traditionellen Staat, dessen Konsistenz sich einfach definieren lässt, bishin zu stabilisierten De-Facto-Regimes über Staaten, die in der Auflösung begriffen sind, besteht eine enorme Vielfalt dessen, was sich als Staat bezeichnen lässt. Der Begriff des Staats selbst hat wiederum binnen Jahrzehnten Wandel erfahren, wobei sich auch die Strukturen innerhalb dieser Staaten den Bedingungen anpassen mussten. Insbesondere stellt Deutschland für die Datenerhebung eine Besonderheit dar, die aufgrund des Zusammenschlusses zweier verschiedener Staaten aus zwei unterschiedlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsformen unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen.
Im Folgenden soll dargestellt werden, worum es sich beim ISSP handelt und welche Möglichkeiten es für die Datenerhebung in seinen Mitgliedsstaaten besitzt und inwieweit der Faktor Staat für die Erhebung von statistischen Daten erforderlich ist. Ferner soll geklärt werden, welchen Herausforderungen das ISSP in den Mitgliedsstaaten in Praxis und Theorie gegenübersteht und welche Lösungsansätze bestehen, eine effektive Datenerhebung trotz durchzuführen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist das International Social Survey Programme?
- Bisherige und künftige Umfragethemen des ISSP:
- Herausforderungen in der Datenerhebung
- Die Rolle des Staatsbegriffs in der Datenerhebung
- Die Black Box „Staat“ im Wandel
- Der Bedeutungswandel des Staatsbegriffs und die Konsequenzen für die Erhebung ISSP-Daten
- Sonderfall Deutschland und der Unterschied zwischen Föderal- und Zentralstaaten
- Die Bedeutung der Mittelebene in internationalen Vergleichen
- Theoretische Herausforderungen beim Vergleich der erhobener Daten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem International Social Survey Programme (ISSP), einem internationalen akademischen Umfrageprogramm, das seit 1985 jährliche Umfragen zu wechselnden sozialwissenschaftlichen Themen durchführt. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen, denen sich das ISSP bei der Datenerhebung gegenübersieht, insbesondere im Kontext des sich verändernden Staatsbegriffs und der unterschiedlichen Strukturen in den Mitgliedsstaaten.
- Die Rolle des Staatsbegriffs in der vergleichenden Gesellschaftsforschung
- Die Herausforderungen der Datenerhebung in einem globalisierten und sich wandelnden Kontext
- Der Einfluss unterschiedlicher Staatsformen und -strukturen auf die Vergleichbarkeit von Daten
- Die Bedeutung der Mittelebene in internationalen Vergleichen
- Theoretische und methodische Herausforderungen bei der Datenerhebung und -analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das ISSP vor und erläutert die Bedeutung der koordinierten und normierten Datenerhebung für die vergleichende Gesellschaftsforschung. Sie skizziert die Herausforderungen, die sich aus den unterschiedlichen Strukturen, Kulturen und Wirtschaftsformen der Mitgliedsstaaten ergeben.
Das zweite Kapitel erläutert die Funktionsweise des ISSP, seine bisherigen und zukünftigen Umfragethemen sowie die Rolle der Mitgliedsstaaten bei der Datenerhebung.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen der Datenerhebung im Kontext des sich verändernden Staatsbegriffs. Es beleuchtet die Problematik der „Black Box „Staat“ und die Unterschiede zwischen verschiedenen Staatsformen und -strukturen.
Das vierte Kapitel analysiert den Bedeutungswandel des Staatsbegriffs und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Erhebung von ISSP-Daten. Es beleuchtet den Sonderfall Deutschlands und die Bedeutung der Mittelebene in internationalen Vergleichen. Darüber hinaus werden theoretische Herausforderungen beim Vergleich der erhobenen Daten diskutiert.
Schlüsselwörter
International Social Survey Programme (ISSP), Vergleichende Gesellschaftsforschung, Staatsbegriff, Datenerhebung, Herausforderungen, Globalisierung, Wandel, Föderalismus, Zentralismus, Mittelebene, Theoretische Herausforderungen.
- Arbeit zitieren
- Björn Piechotta (Autor:in), 2011, Das International Social Survey Programme (ISSP), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171296