Heavy Metal – dahinter verbirgt sich eine schillernde (Jugend?-)Kultur, die einerseits auf den intensiven Zuspruch seiner Anhänger zählen kann und sich auf der anderen Seite jedoch konstant im Kreuzfeuer einer Vielzahl von Kritikern befindet. Diese oftmals unhaltbare Kritik wurzelt in der demonstrativen Unangepasstheit der Heavy Metal-Kultur – sowohl im musikalischen wie im optischen Sinne. Für Außenstehende beherbergt die Heavy Metal-Szene häufig
hässliche und dumme Schwachköpfe, die zu lautstarkem Lärm regelmäßig
jugendgefährdende Gelage abhalten. Der Heavy Metal „ist ein Synonym für Geschmacklosigkeit, Debilität und dumpfe Aggression“ (ROCCOR 1998, S.11). Da ich selbst seit Jahren Anhänger der Heavy Metal-Szene bin, wurde ich schon des Öfteren mit gängigen Vorurteilen wie etwa „Metal? Dann bist du Satanist, oder?“ oder ähnlichem konfrontiert. Trotz der gesellschaftlichen Ablehnung, die zumeist aus einer Unwissenheit über die Musik und der dahinter stehenden Lebensphilosophie resultiert, strahlt der Heavy Metal, nicht nur als musikalisches Genre, sondern auch als Lebensstil nach wie vor eine ungebrochene Faszination auf seine Anhänger aus. Dieser Leidenschaft kann (und will) auch ich mich bis heute nicht entziehen.
In dieser Arbeit werde ich mich dem Phänomen Heavy Metal insbesondere im Hinblick auf seine Wirkung gegenüber Jugendlichen nähern.
Die Jugendphase ist geprägt von einer Vielzahl von Umbrüchen. Durch das Einsetzen der Pubertät sieht sich der Heranwachsende mit neuen körperlichen und psychischen Erfahrungen konfrontiert. Ein zentrales Thema in dieser Zeit ist der Aufbau einer eigenen Identität. Für deren Entwicklung bedarf es ein stabiles Umfeld, in dem der Jugendliche sein Ich und die gesellschaftlich an ihn herangetragenen Rolle testen und modifizieren kann. Die Frage, die ich mir für
diese Arbeit gestellt habe, soll deswegen lauten: Inwieweit kann der Heavy Metal als Jugendkultur positiven Einfluss auf die Entwicklung einer eigenen Identität von Jugendlichen haben? Kann er seinen Anhängern einen gefestigten Rahmen bieten, in dem diese sich
ausprobieren und sich spielerisch an die gesellschaftlichen Erwartungen annähern können?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heavy Metal
- Geschichtlicher Abriss des Genres
- Pubertierende Proleten - Vorurteile und Klischees gegenüber Metal
- Jugend, Jugendkulturen und Identität
- Klärung des Begriffes Jugend
- Jugend heute
- Ausdifferenzierung der Jugendphase
- Entwicklungsaufgaben in der Jugendphase
- Der integrierende Sozialisationsansatz nach Hurrelmann
- Identität und Selbstfindung
- Jugendkulturen
- Eine Jugendkultur namens Heavy Metal
- Der „typische“ Heavy Metal-Fan
- Der Stellenwert des Heavy Metal bei seinen Anhängern
- Der geschlechtsidentitätsstiftende Charakter des Heavy Metal
- Die Auswirkungen des Heavy Metal auf die Entwicklung des Einzelnen in der Jugendphase
- Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Jugendkultur Heavy Metal und untersucht deren Einfluss auf die Prozesse der Identitätsbildung und Selbstfindung von Jugendlichen. Ziel ist es, die Frage zu beantworten, inwieweit Heavy Metal als Jugendkultur einen positiven Einfluss auf die Entwicklung einer eigenen Identität haben kann.
- Die geschichtliche Entwicklung und die Besonderheiten des Heavy Metal Genres
- Die Bedeutung von Jugend, Jugendkulturen und Identität im Kontext der Sozialisation
- Die Rolle von Heavy Metal als Jugendkultur und seine Bedeutung für die Identitätsbildung
- Die Auswirkungen von Heavy Metal auf die Entwicklung von Jugendlichen, insbesondere im Hinblick auf die Geschlechtsidentität
- Die Relevanz von Heavy Metal als identitätsstiftender Stil und die Widerlegung gängiger Vorurteile
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Jugendkultur Heavy Metal ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Kapitel 2 beleuchtet die geschichtliche Entwicklung des Genres und die gängigen Vorurteile, die gegenüber Heavy Metal und seinen Anhängern bestehen. Kapitel 3 widmet sich dem Komplex Jugend, Jugendkulturen und Identität, wobei die Bedeutung von Entwicklungsaufgaben, Sozialisation und Identitätsbildung im Jugendalter erörtert wird. Kapitel 4 untersucht den Einfluss von Heavy Metal auf die Entwicklung von Jugendlichen, insbesondere im Hinblick auf den Stellenwert des Genres, die Geschlechtsidentität und die Auswirkungen auf die Entwicklungsaufgaben der Jugendphase.
Schlüsselwörter
Heavy Metal, Jugendkultur, Identitätsbildung, Selbstfindung, Sozialisation, Entwicklungsaufgaben, Geschlechtsidentität, Vorurteile, Klischees, Musikgenre, Jugendphase, Lebensstil.
- Arbeit zitieren
- Nils Friedel (Autor:in), 2007, Heavy Metal als Jugendkultur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171298