Herzog Albrecht IV. war ein sehr kluger und pflichtbewusster Herrscher. Nicht ohne Grund schrieben ihm seine Zeitgenossen das Attribut „der Weise“ zu. Als er anno 1467 die Alleinherrschaft im Teilherzogtum Bayern-München erlangt hatte, konnte mit Sicherheit niemand erahnen, welche gravierenden Veränderungen er in der Geschichte Bayerns bewirken würde.
Seine höchste Aufmerksamkeit galt einem Expansions- sowie Revindikationsprogramm für das Gesamthaus. Zudem verfolgte er bereits zu Beginn seiner Regierung mit großem Bestreben den Ausbau der wittelsbachischen Territorien zur ausschlaggebenden politischen Potenz im süddeutschen Raum. Dieses Vorhaben sollte Bayern den Status einer starken Vormacht im Reich sowie eines gefürchteten Konkurrenten der Habsburger einbringen. Einen wichtigen Baustein, um das „löbliche Haus […] an den Enden zu erweitern, die vormals dazugehört hatten“, sah er in der Rückgewinnung der freien Reichsstadt Regensburg. Diese sollte als ehemalige Hauptstadt Bayerns wieder zu ihren alten Wurzeln zurückkehren und ins herzogliche Territorium integriert werden.
Die Unterwerfung Regensburgs unter das landesherrliche Regiment Herzog Albrechts IV. ist das zentrale Thema dieser Hausarbeit. Hierbei konzentriert sich der Fokus darauf, ob der anti-habsburgerische Beschluss der Freistadt als Erfolg oder Misserfolg im Hinblick auf ihren weiteren Werdegang zu verbuchen ist. Dieser Schritt verlief keineswegs ohne den Protest des Reichsoberhauptes, dessen Widerwille der Stadt Regensburg sowie ihrem oberbayerischen Stadtherrn erhebliche Probleme einbrachte.
Die Quellenlage bezüglich dieser Thematik gestaltet sich in einem ausgereiften Angebot. Hierbei gilt es, den Baierischen Landtags-Handlungen von Franz von Krenner besondere Priorität zukommen zu lassen. Der Band X beinhaltet alle zum behandelten Thema nützlichen Quellen.
Die Hausarbeit ist in drei Teile gegliedert. Zunächst wird in kurzem Rahmen die Übernahme der ehemaligen Reichsstadt durch Herzog Albrecht IV. dargestellt. Im Anschluss daran folgt die Darstellung der Maßnahmen, welche der habsburgische Gegner Kaiser Friedrich III. zur Rückgewinnung der Stadt ergreift. Schließlich erfährt man im letzten Punkt die Einschränkungen, welche Regensburg als Folge ihrer sechsjährigen Untreue gegenüber dem Reich vom Kaiser auferlegt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Übernahme Regensburgs durch Herzog Albrecht IV.
- Das Einschreiten Kaiser Friedrichs III. gegen die Unterstellung der freien Reichsstadt unter bayerische Landeshoheit
- Die Folgen für die Stadt Regensburg nach ihrer Rückkehr an das Reich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Übernahme der Reichsstadt Regensburg durch Herzog Albrecht IV. von Bayern im Jahre 1486 und den daraus resultierenden Konflikten mit Kaiser Friedrich III. Die Arbeit analysiert die Hintergründe der Annexion, das Eingreifen des Kaisers und die Folgen für die Stadt Regensburg.
- Die Expansion des Wittelsbacher Herzogtums Bayern unter Albrecht IV.
- Die Bedeutung der Reichsstadt Regensburg als strategisches Ziel für Albrecht IV.
- Die Konflikte zwischen dem Herzog und dem Kaiser um die Kontrolle der Reichsstadt.
- Die Folgen der Annexion für Regensburg und die Rolle des Kaisers in der Rückgewinnung der Stadt.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Herzog Albrecht IV. als klugen und expansiven Herrscher vor, der die Rückgewinnung der ehemaligen bayerischen Hauptstadt Regensburg anstrebte. Die Arbeit untersucht die Gründe für Albrechts Interesse an Regensburg und den Konflikt mit dem Kaiser, der aus dieser Annexion resultierte.
Die Übernahme Regensburgs durch Herzog Albrecht IV.
Dieses Kapitel beschreibt die Situation der Reichsstadt Regensburg im 15. Jahrhundert, die sich in einer finanziellen Krise befand. Albrecht IV. nutzte diese Schwäche und sicherte sich die Unterstützung einflussreicher Bürger, um die Stadt unter seine Herrschaft zu bringen. Die Annexion erfolgte 1486 durch einen Übergabevertrag.
Das Einschreiten Kaiser Friedrichs III. gegen die Unterstellung der freien Reichsstadt unter bayerische Landeshoheit
Dieses Kapitel widmet sich der Reaktion Kaiser Friedrichs III. auf die Annexion Regensburgs. Der Kaiser sah die Annexion als Verletzung der Reichsfreiheit an und unternahm verschiedene Schritte, um die Stadt zurückzugewinnen. Er ergriff Maßnahmen wie den Versuch einer Rückgewinnung durch Rechtsverfahren und die Gründung des Schwäbischen Bundes zur Eindämmung der Wittelsbacher Expansionspolitik.
Die Folgen für die Stadt Regensburg nach ihrer Rückkehr an das Reich
Dieses Kapitel beleuchtet die Konsequenzen der Annexion für Regensburg und die Folgen der Einmischung des Kaisers. Es beschreibt die Einschränkungen, die Regensburg aufgrund ihrer sechsjährigen Untreue gegenüber dem Reich vom Kaiser auferlegt wurden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Herzog Albrecht IV., Reichsstadt Regensburg, Kaiser Friedrich III., Reichsacht, Wittelsbacher, Habsburger, Expansionspolitik, Reichsreform, Landeshoheit, freie Reichsstadt, Finanzielle Schwierigkeiten, Schwäbischer Bund, Löwlerbund.
- Quote paper
- Katrin Bogner (Author), 2007, Herzog Albrecht IV. und Regensburg - Eine Reichsstadt im Fokus machtpolitischer Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Herzog , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171485