1. Einleitung
Interkulturelle Arbeit findet zunehmend Einzug in die pädagogischen Konzepte von Kindertageseinrichtungen. Die konkrete Lebenswelt von Kindern wird heute frühzeitig durch eine multikulturelle Vielfalt geprägt. Für die meisten Kinder im Elementarbereich ist die Multikultur fester Bestandteil ihrer Lebenswelt und der alltägliche Umgang mit multikultureller Vielfalt Normalität. Die natürliche Offenheit und Neugier prädestiniert gerade die Jüngsten für eine frühe Begegnung mit verschiedenen Kulturen und schafft so die Möglichkeit Interkulturalität als durchgängiges Erziehungs- und Lernprinzip gesellschaftlich zu etablieren.1
Kindertageseinrichtungen stellen damit wichtige Weichen für die zukünftige Entwicklung der Kinder in Bezug auf kognitive, emotionale, soziale und sprachliche Kompetenzen und Fähigkeiten. Die Voraussetzung dieses Entwicklungsprozesses und die Grundlage des Lernens überhaupt ist eine breite kommunikative Kompetenz. Dazu gehört neben der allgemeinen Förderung der Kommunikation auch die frühe Unterstützung des natürlichen kindlichen Spracherwerbs. In einer zunehmend globalisierten und europäisierten Gesellschaft ist Mehrsprachigkeit ein wesentliches Element multikultureller Realität. Sprachförderung beinhaltet damit auch die aktive Wertschätzung und Unterstützung der Erstsprache von Kindern mit Migrationshintergrund und die frühe Hinführung aller Kinder zu Mehrsprachigkeit.2
Diese Ausarbeitung thematisiert interkulturelle Arbeit in Kindertageseinrichtung unter dem Schwerpunkt der sprachlichen Entwicklung in mehrsprachigen Kontexten. Die Frage wie Kinder eine bzw. mehrere Sprachen erwerben und wie diese Entwicklung im Elementarbereich gefördert werden kann, steht im Mittelpunkt des Interesses. Im ersten Teil soll daher eine kurze und prägnante Einführung in die allgemeinen Grundlagen der Sprachentwicklung bei
Kindern gegeben werden. Anschließend sollen die grundlegenden Elemente der Erziehungs- und Bildungsempfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz unter Berücksichtigung des Themenschwerpunktes der Sprache thematisiert werden. Abschließend soll in dieser Arbeit das sprachdidaktische Prinzip der Immersion, als ein mögliches interkulturelles Konzept der bilingualen Vorschulerziehung, vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Spracherwerb bei Kindern
- 3. Erziehungs- und Bildungsempfehlungen Rheinland-Pfalz
- 4. Sprachdidaktische Aspekte der zweisprachigen Elementarerziehung
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit interkultureller Arbeit in Kindertageseinrichtungen, wobei der Fokus auf der sprachlichen Entwicklung in mehrsprachigen Kontexten liegt. Ziel ist es, die Frage zu beleuchten, wie Kinder eine oder mehrere Sprachen erwerben und wie diese Entwicklung im Elementarbereich gefördert werden kann.
- Spracherwerb bei Kindern im Elementarbereich
- Erziehungs- und Bildungsempfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz
- Sprachdidaktische Aspekte der zweisprachigen Elementarerziehung
- Interkulturelle Arbeit in Kindertageseinrichtungen
- Mehrsprachigkeit als Element multikultureller Realität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema interkulturelle Arbeit in Kindertageseinrichtungen ein und betont die Bedeutung der Sprachentwicklung in mehrsprachigen Kontexten. Kapitel 2 bietet einen Überblick über den Spracherwerb bei Kindern, wobei die wichtigsten Meilensteine und Einflussfaktoren beleuchtet werden. Kapitel 3 behandelt die Erziehungs- und Bildungsempfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz im Hinblick auf die sprachliche Förderung von Kindern. Abschließend stellt Kapitel 4 das sprachdidaktische Prinzip der Immersion als ein mögliches interkulturelles Konzept der bilingualen Vorschulerziehung vor.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Arbeit, Mehrsprachigkeit, Spracherwerb, Elementarbereich, Kindertageseinrichtungen, Erziehungs- und Bildungsempfehlungen, Immersion, Sprachdidaktik, Bilingualität.
- Arbeit zitieren
- Michael Ernst (Autor:in), 2011, Wie Kinder Sprache lernen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171591