Jeder der sich mit bürokratischer Organisation beschäftigt wird zwangsläufig mehrfach auf den Namen „Max Weber“ stoßen. Schließlich wird man feststellen, dass das Thema so sehr mit seinen Werken verbunden ist, dass sämtliche Literatur letzten Endes auf seine Ideen und Konzepte zurückgreift. Dazu z. B. seine Begrifflichkeiten und Idealtypen die noch heute Allgemeingültigkeit besitzen. Trotz seines Bekanntheitsgrads kommt man gerade wegen der großen Bandbreite und Ideenvielfalt seiner Werke immer wieder in Versuchung, seine Konzepte, so beispielsweise Bürokratie auf Rationales Handeln zu reduzieren und dabei wichtige Aspekte voneinander zu trennen. Dies führt dazu, dass man ihn falsch interpretiert und missverständlich kritisiert. Vielmehr sollte man erkennen, dass es einem tieferen und umfänglicheren Blick in seine Werke, so z. B. den Grundideen seiner allgemeinen Soziologie oder den historischen Zusammenhängen die er anstellt bedarf, um die Komplexität und Fülle seiner Ideen ganz und letztlich richtig zu erfassen. Nach François Chazel ist die Webersche Sicht auf die Bürokratie „(…)jedoch nicht ausreichend in sich geschlossen, als dass man sie in einer einzigen Theorie zusammenfassen könnte, sie lässt sich jedoch in einzelne, für sich stehende, freilich komplementäre Bestandteile zerlegen“ . Da mir dies aufgrund des gegebenes Umfangs nicht möglich ist, werde ich versuchen, mich mit Berücksichtigung dieser Erkenntnis hier auf zwei wesentliche, dualierende Punkte zu beschränken und wenn nötig auf weitere Werke verweisen, einmal Macht, insbesondere mit Blick auf die Rationalität des Handelns und die Herrschaft vor allem mit der Frage nach der Legitimation dieser sozialen Ordnung. Anschließend versuche ich die Aspekte und Elemente seines Bürokratie-Konzepts in einem Zusammenhang zu beleuchten.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen möchte ich dann Bezug auf die aktuelle öffentliche Debatte nehmen, die den Abbau der Bürokratie fordert. Ich möchte an Weber zeigen, dass die Bürokratie zwar als Übel, aber als ein notwendiges Übel und wichtiger Errungenschaft zur Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung und Kooperation unserer komplexen, modernen Gesellschaft gesehen werden sollte. Ich möchte beantworten, warum ein Verständnis für Max Webers Bürokratie-Konzept nach wie vor bedeutend ist und sich aus seiner Denkensweise sogar Alternativen für unsere heutige Zeit ableiten lassen können.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung und Definition des Forschungsproblems
- Webersche Soziologie
- Macht
- Herrschaft
- Legitime Herrschaft-(stypen)
- Die Legal-Rationale Herrschaft...
- ...und die bürokratische Verwaltung
- Das Wesen der Verwaltung
- Kritik, Grenzen und die Debatte zur Entbürokratisierung
- Bewertung der Weberschen Bürokratie-Theorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Max Webers Idee der bürokratischen Verwaltung. Sie zielt darauf ab, Webers Konzept der Bürokratie zu analysieren und seine Bedeutung für die heutige Gesellschaft zu beleuchten. Dabei wird besonders auf die Beziehung zwischen Macht, Herrschaft und Bürokratie eingegangen.
- Max Webers Soziologie und seine zentralen Konzepte
- Die Rolle von Macht und Herrschaft in der Bürokratie
- Die Funktionsweise und die Kritik an der bürokratischen Verwaltung
- Die Relevanz von Webers Bürokratie-Theorie für die moderne Gesellschaft
- Die Debatte um die Entbürokratisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in Max Webers Soziologie und der Definition des Forschungsproblems. Dabei wird auf Webers Kapitalismus-These und seine Methode der Idealtypen eingegangen. Im Anschluss wird der Begriff der Macht erläutert und mit der Frage nach der Legitimation von Herrschaft verbunden. Die Arbeit geht dann auf die bürokratische Verwaltung ein und analysiert deren Wesen sowie die Kritik an ihr. Schließlich wird die Relevanz von Webers Bürokratie-Theorie für die heutige Zeit bewertet.
Schlüsselwörter
Max Weber, Bürokratie, Macht, Herrschaft, Legitimation, Rationalität, Idealtypen, Soziologie, Verwaltung, Entbürokratisierung, Moderne Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Christian Kohl (Autor:in), 2011, Max Webers Idee der bürokratischen Verwaltung , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171660