„Dokumentarfilme sind wieder kinofähig geworden“ (Stanjek 2006, S. 165). Zu diesem Resümee gelangt Klaus Stanjek in seiner Arbeit über das Dokumentarkino. Lange Zeit galten Dokumentarfilme als öde und die ihnen zugesprochene Funktion der Belehrung stand im Gegensatz zu dem Verlangen der Zuschauer nach Unterhaltung. Die jüngsten Dokumentarfilme konnten jedoch Erfolge verzeichnen. Auffallend ist am zeitgenössischen Dokumentarfilm nicht nur „seine noch nie dagewesene Popularität beim Publikum“ (Williams 2003, 27). Auch „seine Bereitschaft, sich mit oftmals schmerzlichen, historische komplexen Themen zu befassen“ (Williams 2003, 27) zeichnen ihn aus. Eine neue Generation von Dokumentarfilmemachern hat neue Formen von Dokumentarfilmen hervorgebracht, die Stoffe so aufarbeiten, dass sie die Zuschauer ansprechen. Viele dieser Dokumentarfilme behandeln Thematiken, die sich mit der Globalisierung beschäftigen. Sie beschäftigen sich demnach mit komplexen Themen, die den Rezipienten nur schwer zugänglich sind. Filme bilden Abwesendes ab und so sorgen auch Dokumentarfilme dafür, dass globale Zusammenhänge weltweit für die Menschen sichtbar werden. Die Filme erzeugen so den Eindruck, sehr nah am Geschehen zu sein. Sie sind somit selber Instanzen, die der Globalisierung unterliegen, Globalisierung zeigen und sie auch vorantreiben. Daher muss hier erwähnt werden, dass Phänomene wie die Globalisierung in unserer heutigen Mediengesellschaft nicht unabhängig von Medien existieren können. Um die Komplexität der Themen (Terrorismus, Arbeit, Ernährung usw.) zu reduzieren, haben die Autoren unterschiedliche Herangehensweisen entwickelt, um die Inhalte für den Zuschauer verständlich zu machen.
In der folgenden Arbeit werden zwei Dokumentarfilme hinsichtlich ihrer filmischen Gestaltung untersucht. Herangezogen werden hierfür zwei Produktionen der jüngeren Generation: Der us-amerikanische Dokumentarfilm ‚Roger & Me’ von Michael Moore, sowie ‚We Feed The World’ von Erwin Wagenhofer. Der Umstand, dass beide Filme globalkritisch sind und trotz ihrer unterschiedlichen Herangehensweise sehr erfolgreich waren, macht sie für eine vergleichende Analyse interessant. Die theoretischen Kapitel, die Globalisierung definieren und auf das Genre Dokumentarfilme eingehen bilden die Grundlage für die filmische Analyse. Die Erkenntnis, die diese Arbeit darstellen soll, ist, wie man die Dokumentarfilme von Wagenhofer und Moore charakterisieren kann und inwiefern sie sich voneinander unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Globalisierung
- Dokumentarfilme
- Dokumentarfilme im Vergleich
- ,We Feed The World'
- ,Roger & Me'
- Vergleichende Betrachtung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die filmische Gestaltung von zwei Dokumentarfilmen, ,We Feed The World' und ,Roger & Me', und analysiert, wie sie Globalisierung darstellen. Der Fokus liegt auf der Analyse filmischer Mittel und der Vermittlung globaler Zusammenhänge.
- Die Bedeutung von Dokumentarfilmen in der heutigen Medienlandschaft
- Die Darstellung von Globalisierung in Dokumentarfilmen
- Die filmischen Mittel, die zur Vermittlung von Globalisierung eingesetzt werden
- Der Vergleich der filmischen Gestaltung von ,We Feed The World' und ,Roger & Me'
- Die Relevanz der beiden Filme im Kontext der Globalisierungskritik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Dokumentarfilme und deren Rolle in der Vermittlung von Globalisierung ein. Sie stellt die beiden zu untersuchenden Filme, ,We Feed The World' und ,Roger & Me', vor und erläutert die Relevanz des Vergleichs.
- Globalisierung: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Globalisierung und beleuchtet seine vielschichtigen Aspekte. Es thematisiert die Hoffnungen und Ängste, die mit der Globalisierung verbunden sind, und die Verschiebung von Raum und Zeit, die durch diesen Prozess ausgelöst wird.
- Dokumentarfilme: Dieses Kapitel beleuchtet die Besonderheiten des Genres Dokumentarfilm und erörtert die Herausforderungen, die sich bei der filmischen Darstellung komplexer Themen wie der Globalisierung stellen.
- Dokumentarfilme im Vergleich: Dieser Abschnitt widmet sich der Analyse der beiden Dokumentarfilme ,We Feed The World' und ,Roger & Me'. Es werden Handlung und filmische Gestaltung beider Filme untersucht und die jeweiligen Herangehensweisen der Regisseure verglichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Dokumentarfilm, Globalisierung, filmische Gestaltung, ,We Feed The World', ,Roger & Me', Globalisierungskritik, filmische Mittel und Vergleichende Analyse. Die Arbeit analysiert die filmischen Mittel, die zur Vermittlung von Globalisierung in Dokumentarfilmen eingesetzt werden, und untersucht die Relevanz der beiden Filme im Kontext der Globalisierungskritik.
- Arbeit zitieren
- Sandra Garthaus (Autor:in), 2009, Eine filmanalytische Untersuchung der Stilmittel von Dokumentarfilmen und der Darstellung von Globalisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171666